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Querdenker führen Berliner Polizei streckenweise vor

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Trotz verbotener Demos ziehen Tausende Corona-Skeptiker durch Berlin. Sie durchbrechen Polizeiketten, es gibt 600 Festnahmen, ein Gewerkschafter wird verprügelt.
Sie durften nicht und kamen doch: Insgesamt 5000 Querdenker und andere Corona-Verharmloser haben am Sonntag in verschiedenen Teilen Berlins protestiert. Am Nachmittag bildete sich eine Großdemo mit Tausenden Teilnehmern, die aus Charlottenburg über Schöneberg nach Kreuzberg zog und dabei mit anderen Aufmärschen verschmolz und größer wurde. Der Zug war, wie so viele an diesem Tag, nicht angemeldet. Noch am späten Samstagabend hatte das Oberverwaltungsgericht das Verbot der von Querdenken-Kopf Michael Ballweg angemeldeten Großkundgebung mit 22.500 Teilnehmenden bestätigt. Masken- und Abstandsgebote wurden am Sonntag systematisch ignoriert. Mehrfach durchbrachen Aktivisten Absperrungen der Polizei. Bis zum frühen Abend wurden laut Polizei rund 600 Menschen vorübergehend festgenommen. Der ganz große Aufmarsch wie am 1. August 2020 mit 30.000 Menschen blieb zwar aus, dennoch gelang es der Bewegung, zahlreiche Anhänger zu mobilisieren und die Polizei streckenweise regelrecht vorzuführen. Die Lage war oft unübersichtlich, bereits im Vorfeld waren über einschlägige Telegramkanäle guerillaartige Proteste angekündigt worden. Immer wieder kam es zu Rangeleien mit Einsatzkräften. Journalisten und Beamte wurden bedrängt und beschimpft. Genau ein Jahr nach der ersten Corona-Großdemonstration in Berlin war der Wille bei vielen Corona-Verharmlosern spürbar, endlich wieder ein Zeichen zu setzen: gegen die aus ihrer Sicht bevormundende, unsinnige Pandemiebekämpfung, gegen „Mainstream“-Wissenschaft, gegen die Regierung und die Medien. Die vergangenen Auftritte von „Querdenken“ hatten bundesweit nur noch wenige Menschen angezogen. Mit den wärmeren Temperaturen und der Lockerung vieler Regeln hat die Bewegung scheinbar an Zuspruch verloren – ein möglicher Trugschluss, vor dem Experten bereits gewarnt hatten. Zum Teil spielen sich chaotische Szenen ab Am Samstag sah es zunächst so aus, als seien die zahlreichen Aufrufe der Querdenker erneut verpufft – nur wenige Demonstrierende waren im Stadtgebiet unterwegs. Am zweiten Tag des Demo-Wochenendes zeigte sich ein anderes Bild, zum Teil spielten sich chaotische Szenen ab. [Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App für Apple- und Android-Geräte.] Die insgesamt 17 Demo-Verbote schienen die „Querdenker“ nicht zu interessieren.

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