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Unmut über US-Truppenabzug aus Afghanistan: Biden lässt Europäer erneut abblitzen

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US-Präsident Biden zieht in Afghanistan seine Politik durch – egal, was die Europäer sagen. An der selbst gesetzten Frist zum Abzug lässt er derzeit nicht rütteln. Das Vertrauen der Verbündeten ist erschüttert.
US-Präsident Biden zieht in Afghanistan seine Politik durch – egal, was die Europäer sagen. An der selbst gesetzten Frist zum Abzug lässt er derzeit nicht rütteln. Das Vertrauen der Verbündeten ist erschüttert. Schon bei seinem Beschluss zum Truppenabzug aus Afghanistan ignorierte US-Präsident Joe Biden die Bedenken von Bündnispartnern wie Deutschland und Großbritannien. Auch mit ihrem Drängen auf eine Verlängerung der Evakuierungsmission blitzten die Europäer nun bei Biden ab. Bei der Krisenschalte der G7-Staaten am Dienstag ließ er sich nicht dazu bewegen, den Einsatz der US-Soldaten am Flughafen Kabul über die von ihm selbst gesetzte Frist in einer Woche hinaus zu verlängern. Tausenden Afghanen dürfte er damit die Hoffnung nehmen, in Sicherheit zu gelangen. Die Uhr tickt – denn die Evakuierungsflüge dürften schon vor der Frist enden. « Es ist jetzt unvermeidlich, dass einige Amerikaner und einige unserer Verbündeten zurückgelassen werden », sagte der frühere US-Oberst Peter Mansoor am Dienstag dem Sender CNN. « Es ist unmöglich, dass wir sie alle bis Ende des Monats herausholen. » Der Ex-Offizier rechnete noch « drei oder vier Tage » mit Evakuierungsflügen. Die restlichen Tage würden die Streitkräfte für den Abtransport von Ausrüstung und für ihren eigenen Rückzug vom Flughafen benötigen. Auch CNN berichtete, die Streitkräfte rechneten damit, dass der Abzug womöglich Ende dieser Woche beginne. Wenn westliche Staaten danach noch ihre Staatsangehörigen oder afghanische Ortskräfte in Sicherheit bringen wollen, werden sie auf das Entgegenkommen der neuen Machthaber in Kabul angewiesen sein. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sprach sich am Dienstag bereits für eine Evakuierungs-Vereinbarung mit den Taliban für die Zeit nach der laufenden Bundeswehr -Mission aus. Und Kanzlerin Angela Merkel betonte, dass es « sehr intensive » Gespräche über den zivilen Weiterbetrieb des Flughafens gebe, damit auch nach dem Militäreinsatz Evakuierungen möglich sind. « Die Vorstellungen der Taliban spielen natürlich eine Rolle, weil sie Kabul kontrollieren. » Selbst wenn die Islamisten eine Vereinbarung über Evakuierungen eingehen würden, ist allerdings fraglich, ob sie sich daran halten würden.

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