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E-Auto-Rückruf brockt GM Kosten in Milliardenhöhe ein Ein 2020 Chevrolet Bolt EV auf der 2020 Pittsburgh International Auto Show in Pittsburgh. (dpa) Das Debakel um Feuergefahr bei Elektrofahrzeugen vom Typ Chevrolet Bolt EV kommt den grössten US-Autobauer General Motors (GM) immer teurer zu stehen. Das Unternehmen teilte am Freitag (20.8.) mit, dass nun alle Bolt-EV-Modelle zurückgerufen werden müssen – auch die der neuesten Jahrgänge. Zu den bereits zuvor zur Reparatur beorderten knapp 69 000 E-Autos der Baujahre 2017 bis 2019 kommen somit etwa 73 000 neuere Modelle hinzu. Die zusätzlichen Kosten bezifferte der Hersteller auf rund eine Milliarde Dollar. Der Grossteil der betroffenen Fahrzeuge wurde in den USA verkauft, der Rest in Kanada. Die US-Verkehrsbehörde NHTSA warnte Besitzer bereits wiederholt, die Autos wegen des Risikos von Batteriebränden nicht in Garagen oder in der Nähe von Häusern abzustellen. Für GM ist die Angelegenheit äusserst kostspielig – im jüngsten Quartal hatten Bolt-EV-Rückrufe dem Konzern bereits 800 Millionen Dollar an Kosten verursacht. GM hatte bereits im November 2020 erstmals einen Rückruf gestartet, um das Problem zu beheben. Die US-Verkehrsaufsicht warnte danach aber erneut vor Feuergefahr. Trotz bereits vorgenommener Reparaturen gab es laut NHTSA weitere Fälle, in denen Bolt-Modelle in Brand gerieten. Die Batterien stammen von LG aus Südkorea. Wall Street: Schwache Woche endet mit Gewinnen (dpa) An den US-Börsen ist eine schwache Woche mit klaren Gewinnen zu Ende gegangen. Als Kursstütze erwies sich die Stärke einiger schwergewichteter Technologietitel. Zudem begrüssten die Anleger Aussagen eines US-Notenbankers, die ihre Sorgen wegen einer möglichen baldigen Straffung der amerikanischen Geldpolitik etwas verringerten. Die wenigen kursbewegenden Unternehmensnachrichten stiessen indes auf ein uneinheitliches Echo. Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann 0,65 Prozent auf 35 120,08 Punkte und beendete damit eine viertägige Verlustserie. Auf Wochensicht verzeichnete er indes ein Minus von mehr als einem Prozent. Der marktbreite S&P 500 rückte am Freitag um 0,81 Prozent auf 4441,67 Punkte vor, und der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 1,06 Prozent auf 15 092,57 Zähler. Beide Indizes hatten bereits am Donnerstag ihren Abwärtstrend gestoppt. Die Zürcher Firma On ist spezialisiert auf Laufschuhe. Turnschuh-Firma On plant angeblich Börsengang Der Zürcher Sportschuh-Hersteller On, an dem auch der Tennisspieler Roger Federer beteiligt ist, soll angeblich schon bald an die Börse. Wie die «Bilanz» am Freitag schreibt, wolle das Unternehmen voraussichtlich kommende Woche bekanntgeben, dass es eine Kotierung in New York plane. Die angestrebte Bewertung betrage laut der Zeitschrift zwischen 6 und 8 Mrd. $. Eine On-Sprecherin sagte auf Anfrage lediglich, man kommentiere Gerüchte nicht. Spekulationen über einen Börsengang von On gibt es schon länger. Interview: «Wir treten nicht an, um Zweiter zu werden», sagen die On-Chefs über ihre Laufschuhfirma. Internet-Plattform Onlyfans will Pornografie verbannen Die Plattform Onlyfans hat in der Coronakrise stark an Popularität gewonnen. (dpa) Die Internet-Plattform Onlyfans will künftig explizit sexuelle Inhalte verbannen. Wie das in London ansässige Unternehmen ankündigte, sollen die neuen Regeln von Oktober an gelten. Es gehe darum, die langfristige Zukunftsfähigkeit des Angebots zu sichern, hiess es zur Begründung in einer Mitteilung am Donnerstagabend. Demnach entspricht Onlyfans damit dem Wunsch seiner Partner in der Abwicklung der Bezahlfunktion wie beispielsweise Banken. Onlyfans erlaubt seinen Teilnehmern Bilder und Videos hochzuladen, die nur von zahlenden Abonnenten angeschaut werden können. Das ist zum lukrativen Geschäftsmodell für viele Pornodarsteller geworden, die 80 Prozent der Einnahmen behalten können. Aber auch Musiker, andere Künstler oder Influencer haben inzwischen Onlyfans-Accounts, auf denen sie exklusive Inhalte für ihre Fans ohne sexuellen Hintergrund anbieten. Laut der Nachrichtenagentur PA hat Onlyfans 130 Millionen Abonnenten und rund zwei Millionen aktive Nutzer, die Inhalte bereitstellen. Die BBC hatte in mehreren Recherchen zuvor jedoch auch Vorwürfe gegen Onlyfans erhoben: Demnach sollen auf der Plattform immer wieder illegale Inhalte hochgeladen worden sein. Die entsprechenden Accounts seien teilweise erst nach mehrfachen Ermahnungen geschlossen worden, so die britische Rundfunkanstalt. Unter anderem sollen auch immer wieder Minderjährige Fotos gegen Geld auf der Plattform angeboten haben. Onlyfans wehrte sich gegen die Vorwürfe und teilte mit, man toleriere keine Verstösse gegen die Richtlinien und Systeme, die Altersverifikation übertreffe alle globalen Standards. Stärkster Anstieg deutscher Erzeugerpreise seit 46 Jahren (dpa) In Deutschland bleibt der Preisauftrieb stark. Im Juli stiegen die Preise, die Unternehmen für Waren erhalten oder zahlen müssen, so kräftig wie seit 46 Jahren nicht mehr. Im Jahresvergleich legten die Erzeugerpreise um 10,4 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das war der stärkste Zuwachs seit Januar 1975, als die Preise in der Ölkrise stark stiegen. Experten wurden von der Stärke des Anstiegs überrascht. Sie hatten mit einer Jahresrate von 9,2 Prozent gerechnet. Zum Vormonat erhöhten sich die Erzeugerpreise im Juli um 1,9 Prozent. Stärkste Preistreiber bleiben Vorleistungsgüter und Energie, wie das Bundesamt erklärte. Vorleistungsgüter verteuerten sich auf Jahressicht um 15,6 Prozent. Energie war im Schnitt 20,4 Prozent teurer. Bei den Vorleistungsgütern verwies das Bundesamt insbesondere auf deutliche Preisanstiege bei Holz und Metallen.