Der Terror vom 13. November 2015 beschäftigt Frankreich bis heute. In einem Mammutprozess sollen zentrale Verdächtige zur Verantwortung gezogen werden.
Es soll der umfassendste Prozess in der Geschichte Frankreichs werden: Knapp sechs Jahre nach den traumatisierenden Pariser Anschlägen vom 13. November 2015 müssen sich seit Mittwoch 20 mutmaßliche Beteiligte vor einem eigens zusammengestellten Schwurgericht verantworten. « Wir beginnen einen Prozess, der als historisch gilt », sagte der Vorsitzende Richter Jean-Louis Périès zum Auftakt. Bei der Anschlagserie an einem Fußballstadion, auf Straßencafés und im Konzertsaal Bataclan hatten islamistische Angreifer 130 Menschen getötet, unter ihnen zwei Deutsche.350 weitere Menschen wurden verletzt. Ganz Frankreich war tief erschüttert. Salah Abdeslam, das einzig noch lebende Mitglied des Terrorkommandos, bekannte sich schon bei der Feststellung der Personalien ungefragt zur Dschihadistenmiliz IS. « Ich habe jeden Beruf aufgegeben, um Kämpfer des Islamischen Staates zu werden », antwortete Abdeslam auf die Frage nach seinem Beruf. Seine ersten Worte vor Gericht waren das muslimische Glaubensbekenntnis: « Ich möchte als erstes bezeugen, dass es keinen Gott gibt außer Allah », sagte er. « Das sehen wir dann später », gab ihm der Vorsitzende Richter Jean-Louis Périès ungerührt zur Antwort.