Bei den Wahlen darf es nicht nur um die Ansprüche derzeit dominierender Generationen gehen. Und der Gedanke ist gar nicht so neu. Ein Kommentar.
Als ich die Ergebnisse der U-18-Wahlen sah, fiel mir ein Satz eines älteren Herrn wieder ein, unseres Gründers Erik Reger: „Politik ist die Kunst, die Dinge dahin zu leiten, wohin sie unter dauernden Aspekten müssen, nicht dahin, wohin sie unter zeitlichen Bedingungen wollen…“, schrieb er 1945 im Tagesspiegel. Es geht demnach nicht nur ums Hier und Jetzt, um Ansprüche bestimmter, meist älterer Generationen, auch wenn diese derzeit dominieren. Zur Politik gehört Zukunftskompetenz. Ob Politiker:innen und Wähler:innen wirklich klar ist, wie sehr sich Unter-18-Jährige jetzt, in der Klimakrise, um ihre Zukunft sorgen? Sollte sich das nicht stärker programmatisch niederschlagen, nicht nur bei der von der U18 favorisierten Partei (auch bei den Grünen geht noch was mit Blick auf konsequenten Klimaschutz, sonst gäbe es wohl keine Klimaliste, die ihnen womöglich die entscheidenden Prozentpunkte vorenthält)? Um das zu verstehen, müssen sie, müssen wir noch nicht einmal junge, aufklärend-zerstörerische Youtuber schauen.