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USA gedenken der Opfer vom 11. September| NZZ

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An den Gedenkfeiern zum Jahrestag der Terroranschläge von 2001 ist inständig an die Einheit aller Amerikaner appelliert worden. Bewegende Reden, Schweigeminuten und das Verlesen der Namen der 3000 Todesopfer bei Ground Zero konnten jedoch nicht über die Risse hinwegtäuschen, die die USA durchziehen.
An den Gedenkfeiern zum Jahrestag der Terroranschläge von 2001 ist inständig an die Einheit aller Amerikaner appelliert worden. Bewegende Reden, Schweigeminuten und das Verlesen der Namen der 3000 Todesopfer bei Ground Zero konnten jedoch nicht über die Risse hinwegtäuschen, die USA durchziehen. Feuerwehrleute während der Schweigeminute in New York City. Während Stunden haben Angehörige die Namen all der fast 3000 Menschen verlesen, die am 11. September 2001 in den Twin Towers ums Leben gekommen waren, als Terroristen zwei Flugzeuge in die Wolkenkratzer steuerten und sie zum Einsturz brachten. Die alphabetische Aufzählung wurde unterbrochen durch persönliche Zeugnisse, Gedenkminuten und musikalischen Beiträge. Dies war das Herzstück der Feierlichkeiten bei Ground Zero in New York. Immer wieder brachen die Redner in Tränen aus, die etwa 8500 Anwesenden hörten unter dem wolkenlosen Himmel mit gesenkten Gesichtern geduldig zu. Unter ihnen waren auch Präsident Joe Biden mit First Lady Jill Biden sowie die früheren Präsidenten Barack Obama und Bill Clinton mit ihren Gattinnen Michelle und Hillary. George W. Bush, während 9/11 Präsident, nahm an der gleichzeitigen Zeremonie in der Nähe von Shanksville in Pennsylvania teil. Dort hatten Passagiere das Flugzeug zum Absturz gebracht, das nach dem Plan der Kaida ins Capitol hätte fliegen sollen. Eine dritte Zeremonie fand beim Pentagon statt, wo der Aufprall eines weiteren Flugzeugs 184 Tote gefordert hatte. Kein Live-Auftritt Bidens Biden hatte am Vorabend eine Videobotschaft verlesen, in der er betonte, die nationale Einheit sei die grösste Stärke der USA. Die habe das Land in den Tagen nach den Anschlägen demonstriert, sagte er. Die Angriffe hätten eine Generation motiviert, dem Land zu dienen und es zu schützen. Es seien aber auch die dunkleren Kräfte der menschlichen Natur wie Angst und Wut zum Vorschein gekommen, sagte er. So habe es Vorurteile und Gewalt gegen amerikanische Muslime gegeben, gegen «wahre und gläubige Anhänger einer friedlichen Religion». Das Land dürfe sich aber nicht spalten lassen. 20 years after September 11,2001, we commemorate the 2,977 lives we lost and honor those who risked and gave their lives. As we saw in the days that followed, unity is our greatest strength. It’s what makes us who we are — and we can’t forget that. pic.twitter.com/WysK8m3LAb Biden war zwar bei allen drei Gedenkanlässen anwesend, verzichtete aber darauf, live zu sprechen, vielleicht auch, um eine weitere Politisierung des Anlasses zu vermeiden. Im Vorfeld hatten einige Angehörige der Opfer signalisiert, dass sie nichts mit Biden zu tun haben wollten, so lange die unter Verschluss gehaltenen Dokumente über die Rolle von Saudiarabien bei den Anschlägen nicht endlich zugänglich gemacht würden.

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