Zehn Botschaftern, darunter dem aus Deutschland, droht die Ausweisung aus der Türkei. Hintergrund ist deren Einsatz für einen inhaftieren Kulturförderer.
Zehn Botschaftern, darunter dem aus Deutschland, droht die Ausweisung aus der Türkei. Hintergrund ist deren Einsatz für einen inhaftieren Kulturförderer. Ankara – Die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei stehen vor einer erneuten Belastungsprobe. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verkündete am Samstag (23.10.2021), den Botschafter Deutschlands und die Botschafter neun anderer Staaten zu unerwünschten Personen zu erklären. Er habe das Außenministerium dazu angewiesen, sagte der türkische Präsident bei einem Besuch in Eskisehir. „Ich sagte, kümmern Sie sich darum, diese zehn Botschafter so schnell wie möglich zur ‚Persona non grata‘ zu erklären“. Ein solcher Schritt führt in der Regel zur Ausweisung der Diplomaten. Eine Frist nannte Erdogan nicht. Aus Kreisen des Auswärtigen Amts in Berlin hieß es dazu: „Wir haben die Äußerungen des türkischen Staatspräsidenten Erdogan sowie die Berichterstattung hierüber zur Kenntnis genommen und beraten uns derzeit intensiv mit den neun anderen betroffenen Ländern.“ Betroffen sind neben Deutschland die USA, Frankreich, Kanada, Finnland, Dänemark, die Niederlande, Neuseeland, Norwegen und Schweden. Das US-Außenministerium suchte Aufklärung. „Die Berichte sind uns bekannt und wir suchen jetzt Klarheit vom Außenministerium der Türkei“, sagte am späten Samstagabend ein Sprecher des State Department.
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Deutschland — in German Diplomaten in der Türkei unerwünscht – Erdogan setzt auf Konfrontation