Die Bundeskanzlerin warnt davor, falsche Maßnahmen zu ergreifen und die Verantwortung für die hohen Energiepreise vorschnell bei Russland…
D ie EU-Staats- und Regierungschefs werden sich auf ihrem Gipfel Ende Oktober mit den hohen Gaspreisen und möglichen Lieferproblemen mit Russland beschäftigen. Das kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch auf dem informellen EU-Rat im slowenischen Brdo an. Zugleich nahm sie Russland gegen den Vorwurf in Schutz, dass die Preissteigerungen mit mangelnden Lieferungen zu tun haben könnten. Der russische Präsident Wladimir Putin kündigte an, die Gaslieferungen nach Europa zu erhöhen. Russland nutze dabei auch Pipelines in der Ukraine, sagte Putin. Der starke Anstieg der Gaspreise sorgt in etlichen EU-Staaten für Probleme, teilweise wurden nationale Maßnahmen verhängt, um soziale Härten abzumildern. Merkel verwies darauf, dass Deutschland wegen seiner langfristigen Lieferverträge weniger betroffen sei als Staaten, die beim Gaseinkauf von kurzfristige Marktentwicklungen abhängig seien. Italien und Spanien sprachen sich dafür aus, dass die EU für die EU-Staaten gemeinsam Gas einkaufen sollte – eine alte Forderung der EU-Kommission.