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Corona-News-Ticker: Über 70 Prozent im Norden vollständig geimpft

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Spitzenreiter ist Bremen mit fast 79 Prozent, Schlusslicht im Norden ist Mecklenburg-Vorpommern mit 65,5 Prozent. Mehr Corona-News im Ticker.
Im Live-Ticker informiert NDR.de Sie auch heute – am Dienstag,9. November 2021 – aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Das Wichtigste in Kürze: Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen Auf Ungeimpfte kommen verschärfte Regeln im Job zu. SPD, Grüne und FDP planen eine allgemeine 3G-Regel in Präsenz am Arbeitsplatz. Das bedeutet: Nur wer geimpft oder genesen ist oder einen tagesaktuellen Test vorweist, soll künftig zur Arbeit gehen können. Verankert werden soll die neue Vorgabe voraussichtlich im Bundes-Infektionsschutzgesetz. Wer diese täglichen Tests finanziert, wenn Mitarbeiter nicht vor Arbeitsbeginn einen künftig wieder kostenlosen « Bürgertest » machen, ist noch offen. Unklar ist auch, ob der Arbeitgeber zumindest zeitweise erfahren können soll, welche Beschäftigten geimpft sind. Bisher können nur Beschäftigte in Kitas, Schulen und Pflegeheimen vom Arbeitgeber gefragt werden, ob sie sich gegen Covid impfen lassen haben. Eine 3G-Regel am Arbeitsplatz mache nur mit einem Auskunftsrecht Sinn, betonte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter. Und: Komme der Arbeitnehmer seiner Nachweispflicht nicht nach, werde er vielfach nicht mehr beschäftigt werden können. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann sagte, Beschäftigte am Arbeitsplatz müssten bestmöglich vor Infektionen geschützt seien. Zugleich aber dürfe nicht unverhältnismäßig in die Grundrechte der Beschäftigten eingegriffen werden. Der DGB lehne deshalb eine generelle Auskunftspflicht von Beschäftigten über den eigenen Corona-Impfstatus ab. Bisher müssen Arbeitgeber laut Arbeitsschutzverordnung allen Beschäftigten, die nicht ausschließlich im Homeoffice arbeiten, mindestens zweimal in der Woche Corona-Tests anbieten. Es gibt aber keine Testpflicht für Mitarbeitende. Ab morgen gilt eine neue Corona-Verordnung in Niedersachsen. Darin enthalten sind einige Verschärfungen. So müssen sich ungeimpfte Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen nicht mehr dreimal wöchentlich, sondern jeden Tag auf das Coronavirus testen. Bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit 1.000 bis 5.000 Menschen wird ab einer geringeren Corona-Warnstufe auf 2G umgestellt. Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) verkündete heute im Landtag außerdem, dass alle über 70-Jährige einen Brief mit Informationen über die Corona-Auffrischungsimpfung erhalten. Angesichts der steigenden Zahl der Corona-Neu-Infektionen reagiert die größte Klinik in Mecklenburg-Vorpommern. Die Unimedizin Rostock öffnet eine weitere Station, auf der Infizierte behandelt werden. Ungeimpfte Mitarbeiter müssen sich täglich testen lassen. Bislang hatte die Unimedizin eine Corona-Station mit 28 Betten, nun ist eine weitere Station zur Covid-Station erklärt worden – mit nochmals mehr als 20 Betten. In einer Hamburger Apotheke werden täglich gefälschte Impfpässe aus dem Verkehr gezogen. Bei den Heimspielen der Handballer des THW Kiel in der Bundesliga und in der Champions League gilt für die Zuschauer wieder eine Maskenpflicht. « Aufgrund der aktuell steigenden Corona-Fallzahlen hat sich der THW Kiel entschlossen, zum Schutz aller Besucher bei seinen Heimspielen in der nahezu vollbesetzten Wunderino Arena bis auf Weiteres präventiv wieder das Tragen einer medizinischen oder FFP-2-Maske zur Pflicht zu machen », teilte der Verein auf seiner Homepage mit. Beim Essen oder Trinken kann die Maske abgesetzt werden. Ausgenommen von der Pflicht sind nur Kinder unter drei Jahren. Hamburgs rot-grüner Senat hält eine neuerliche Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) trotz massiv steigender Corona-Zahlen weiterhin für überflüssig. « Wir haben alle Instrumente vorliegen, wir müssen uns nicht schon wieder zusammensetzen. Wir können handeln und auf das Handeln kommt es jetzt auch an », beschrieb Senatssprecher Marcel Schweitzer heute die Haltung von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Tschentscher werde sich einer MPK aber nicht verweigern, sollte das Treffen tatsächlich stattfinden. Zuletzt hatten sich die Regierungschefs vor knapp drei Wochen getroffen. Unter anderem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und NRW-Regierungschef Hendrik Wüst (CDU), aktueller MPK-Vorsitzender, hat eine neue Länder-Runde schon nächste Woche gefordert. Die Landesregierung hat die Förderung für Kultureinrichtungen durch den MV-Schutzfond bis zum 31. Dezember 2022 verlängert. « Die Kulturszene war und ist erheblich von der Corona-Krise betroffen. In vielen Kultureinrichtungen machen sich die Folgen erst jetzt oder in naher Zukunft bemerkbar », sagte Kulturministerin Bettina Martin. Anträge auf Förderung können demnach beim Landesförderinstitut (LFI) gestellt werden. Bisher wurden rund 10,7 Millionen Euro an Förderung aus dem MV-Schutzfonds für Kultureinrichtungen und Kulturschaffende bewilligt. « Der Senat ist entschlossen, die 2G-Regel auszuweiten », sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer heute. Das 3G-Modell werde dann entsprechend zurückgefahren. Beim 2G-Modell haben nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu bestimmten Einrichtungen, beim 3G-Modell dürfen auch Ungeimpfte hinein – sofern sie einen negativen Corona-Test vorweisen können. Wann eine Verschärfung in Kraft trete, hänge von der Lage in den Kliniken ab, und die sei in Hamburg derzeit noch stabil. Der Leiter der Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Stefan Kluge, plädiert im Interview mit tageschau 24 dafür, « Impf-Zauderer » vermehrt gezielt anzusprechen: « Eigentlich muss in jedem Stadtteil ein Impfbus stehen, wo Menschen in verschiedenen Sprachen über die Impfung aufklären können. Dann hätten wir auch eine bessere Impfquote.“ Denn die Mehrheit der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern sei ungeimpft. Noch gibt es in Hamburg freie Intensivbetten. Aber Kluge rechnet damit, dass in Kürze aus anderen Bundesländern Patienten kommen werden. Der ohnehin bestehende Pflegenotstand verschärfe die Situation noch. Die Diakonie fordert eine bundesweite Impfpflicht für das Personal in Gesundheits- oder Pflegeeinrichtungen. « Für besonders gefährdete Menschen zum Beispiel in Pflegeeinrichtungen ist ein Zögern und Zaudern von Politik und Behörden lebensgefährlich », erklärte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie mit Blick auf den angekündigten Gesetzentwurf der Bundestagsfraktionen von SPD, Grünen und FDP zur Bekämpfung der Pandemie. « Beim Schutz von Menschenleben kann es keine Kompromisse auf Kosten der Verletzlichsten geben. » Konkret sprach sich Lilie dafür aus, dass alle Beschäftigten, die in Gesundheits- oder Pflegeeinrichtungen Kontakt mit Patienten haben, geimpft sein müssten. Alle Besucherinnen und Besucher müssten lückenlos getestet sein. Die Bundeswehr könne beim Testen unterstützen. Einige Menschen misstrauen den neuartigen mRNA- und Vektorimpfstoffen gegen das Coronavirus und wollen lieber auf herkömmliche Impfstoffe mit abgetöteten Viren warten. In einer Forsa-Umfrage haben 74 Prozent der noch nicht geimpften Deutschen Zweifel geäußert, dass die verfügbaren Impfstoffe ausreichend erprobt sind – eine Befürchtung, die Expertinnen und Experten nicht teilen können. Sicherheit und Wirksamkeit der modernen Impfstoffe sind längst nicht nur in den Zulassungsstudien, sondern auch in der milliardenfachen, weltweiten Anwendung nachgewiesen. Zwei herkömmliche Impfstoffe könnten in den nächsten Monaten zugelassen werden. Ein Totimpfstoff, er stammt von der französischen Firma Valneva, ein Proteinimpfstoff vom US-Unternehmen Novavax. Sie bergen allerdings wegen der notwendigen Wirkverstärker Risiken in sich und dürften für die derzeit laufende vierte Pandemie-Welle ohnehin zu spät zugelassen werden. Bei dem positiv auf das Coronavirus getesteten deutschen Fußball-Nationalspieler handelt es sich um Bayern-Profi Niklas Süle. Der 26 Jahre alte Innenverteidiger befindet sich wie seine Münchner Teamkollegen Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Jamal Musiala sowie Karim Adeyemi von Red Bull Salzburg in Quarantäne, wie der Deutsche Fußball-Bund jetzt bestätigte. Über 70 Prozent der Menschen in Norddeutschland sind mittlerweile vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Spitzenreiter ist nach wie vor das Bundesland Bremen mit fast 79 Prozent. Dann folgen von den norddeutschen Bundesländern Hamburg (72,5 Prozent), Schleswig-Holstein (71,8 Prozent) und Niedersachsen (69 Prozent). Mecklenburg-Vorpommern bildet mit derzeit 65,5 Prozent das Schlusslicht. Bundesweit liegt der Schnitt bei 67,2 Prozent. Besonders hohe Corona-Zahlen hat derzeit der Landkreis Cloppenburg. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen mit 289,1 an. Damit hat der Landkreis den mit Abstand höchsten Wert in Niedersachsen.

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