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Coronavirus in NRW: Fast 10.000 Menschen pro Tag infiziert

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Das Coronavirus in NRW beherrscht derzeit die Nachrichtenlage. In unserem Ticker findet ihr alle aktuellen Meldungen zu Covid-19 in NRW. | TAG24
Köln – Die Corona-Pandemie grassiert in Nordrhein-Westfalen. Wir geben einen aktuellen Überblick auf die aktuelle Corona-Entwicklung in NRW. In Nordrhein-Westfalen haben sich in den vergangenen 24 Stunden erneut fast 10.000 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen gab es 9502 neue Covid-19-Fälle (Vortag: 9791). Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg weiter von 262,2 am Vortag auf 274,2.51 Menschen starben binnen 24 Stunden im Zusammenhang mit der Krankheit. Am vergangenen Freitag (19.11.) hatte der Inzidenzwert in NRW erstmals knapp die 200-er-Grenze übersprungen. Leverkusen (402,7) und der Oberbergische Kreis (394,9) sind nach den Zahlen von diesem Freitag weiter besonders belastet, vergleichsweise moderat breitet sich die Pandemie bisher in Münster (158,7), Höxter (165,3) und im Hochsauerlandkreis (171,4) aus. In NRW werden nach Landeszahlen vom Freitag 2595 Corona-Patienten im Krankenhaus behandelt,334 davon auf Intensivstationen mit Beatmung.362 Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit für sehr schwere Fälle sind in Nordrhein-Westfalen aktuell noch frei. Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg von 4,21 am Donnerstag auf 4,37. Die Impfquote stieg leicht: Vollständig immunisiert waren in NRW Stand Donnerstag morgen 71,6 Prozent der Menschen (Vortag 71,4 Prozent). Knapp 75 Prozent haben mindestens eine Spritze erhalten. Damit liegt NRW deutlich über dem Bundesschnitt von 70,8 Prozent der Bevölkerung mit mindestens einer Impfung. Alle aktuellen Infos im +++ Coronavirus-Liveticker +++ Alle Ticker-Meldungen bis zum 20. August 2021 findest Du hier. Die Bundeswehr bereitet einen größeren Einsatz in Deutschland im Kampf gegen die Corona-Pandemie vor. Nach den Amtshilfe-Ersuchen aus Städten und Kreisen sollen zunächst bis zu 8000 Soldaten bei der Mission « Hilfskontingent Corona » bereit stehen. Das Wintergame der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am 1. Januar 2022 ist aufgrund der grassierenden Corona-Pandemie abgesagt. Das Spiel der Kölner Haie gegen Adler Mannheim im RheinEnergieStadion in Köln soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Sechs Corona-Intensivpatienten aus Bayern sind am frühen Freitagabend mit einer Maschine der Luftwaffe am Flughafen Münster/Osnbrück gelandet. Der Airbus A310 MedEvac setzte gegen 17.30 Uhr in Greven auf, wie ein dpa-Fotograf beobachtete. Die Schwerkranken wurden auf dem Luftweg aus Memmingen in Bayern nach Nordrhein-Westfalen gebracht und dort weiter auf verschiedene Kliniken verteilt. Die Bundeswehr hilft damit erstmals dabei, Krankenhäuser in Regionen mit besonders vielen Corona-Patienten zu entlasten. Die Luftwaffe hält zwei Flugzeuge für den Hilfseinsatz bereit. Es handelt sich um den Airbus A310 MedEvac, eine « fliegende Intensivstation » mit sechs Behandlungsplätzen, sowie eine umgerüstete Spezialmaschine, das Überwachungsflugzeug A319OH. In dieses waren zwei Plätze zur Intensivbehandlung eingebaut worden. Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz Hendrik Wüst (CDU) hat sich angesichts der Corona-Lage offen dafür gezeigt, die für den 9. Dezember geplante Bund-Länder-Runde vorzuziehen. « Wenn es die Bereitschaft gibt, gemeinsam entschlossen zu handeln, dann wird es an keinem Termin mangeln, und ich werde zügig einladen », sagte der nordrhein-westfälische Regierungschef am Freitag im ZDF-Mittagsmagazin. Wüst verwies auf die langen Terminstreitigkeiten, die es vor der Bund-Länder-Runde vergangene Woche gegeben hatte. Bund und Länder hatten sich bei der Ministerpräsidentenkonferenz auf Maßnahmen im Kampf gegen Corona verständigt. « Wir waren immer dann erfolgreich, wenn wir in dieser Pandemie über alle staatlichen Ebenen gemeinsam und entschlossen agiert haben », sagte der CDU-Politiker. Eine Grundschule in Dortmund ist geschlossen worden, nachdem unter Schülern und Lehrkräften mehrere Corona-Tests positiv ausgefallen waren. « Aufgrund der unklaren Infektionslage schloss sich die Schulleitung der Empfehlung des Gesundheitsamtes an, den Präsenzunterricht zunächst bis einschließlich zum 30. November auszusetzen », teilte die Kommune am Freitag mit. Das Gesundheitsamt ermittle derzeit noch, nach Auswertung der Testergebnisse werde die Lage erneut beurteilt. Auf der Homepage der Schule hieß es in einer Mitteilung an die Eltern: « Es tut uns unglaublich leid, dass Ihre Kinder wieder zuhause bleiben müssen. » Alle Mitarbeiter seien in « häuslicher Absonderung ». Am kommenden Dienstag werde informiert, ob man am Mittwoch wieder öffnen könne. Stadt und Polizei kündigten parallel dazu verstärkte Kontrollen in Bussen und Bahnen und in der Innenstadt an, um die Einhaltung der erneut verschärften Regeln zum Infektionsschutz zu überprüfen. Wie schlimm ist die neue Corona-Variante B.1.1.529? Die Version löst international große Besorgnis aus. Auch Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD,58) warnt vor einer Verbreitung und rechnet sogar mit kurzfristigen Konsequenzen für Reisende. Die Variante, die zuerst im südafrikanischen Raum nachgewiesen wurde, wird derzeit von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ihre Gefahr hin untersucht. Experten befürchten, dass sie wegen ungewöhnlich vieler Mutationen hoch ansteckend sei. Auch ist bislang unklar, ob Corona-Impfungen überhaupt wirksam gegen die neue Version sind. Spezialisten aus dem Vereinigten Königreich hätten die Variante B.1.1.529 als sehr gefährlich eingestuft, twitterte Karl Lauterbach am Donnerstagabend. « Reisebeschränkungen könnten schnell notwendig werden. » Der NRW-Landtag hat den Weg freigemacht für die Aufnahme von Corona-Kranken aus anderen Bundesländern. Das Landesparlament ermächtigte am Freitag einstimmig das NRW-Gesundheitsministerium, eine entsprechende Verordnung zu erlassen. Damit werden die NRW-Krankenhäuser angewiesen, nach medizinischer Abwägung planbare Operationen zu verschieben, um Platz für schwer kranke Corona-Patienten von außerhalb zu schaffen. Schon an diesem Abend sollte nach dpa-Informationen ein Spezialflugzeug der Luftwaffe mit Covid-Patienten aus Bayern auf dem Flughafen Münster-Osnabrück landen. « Bei uns ist die Situation so, dass wir helfen können und das tun wir », sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (46, CDU). « Das ist für Nordrhein-Westfalen selbstverständlich. » Wüst verwies darauf, dass damit auch planbare Operationen bei vielen geimpften Menschen verschoben werden müssten. « Es ist eine gigantische Solidarleistung, die wir diesen Menschen jetzt abverlangen », sagte er. « Es liegen schwierige Wochen vor uns. » NRW hat nach den Zahlen vom Freitag noch 362 Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit für sehr schwere Fälle frei. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt landesweit mit 274,2 deutlich unter dem Bundesschnitt (438,2). Im Rahmen des sogenannten Kleeblatt-Systems sollen Covid-19-Patienten bundesweit verteilt werden können, wenn in einzelnen Regionen der Kollaps von Krankenhäusern droht. Nach dem viel kritisierten Auftritt von Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht (52) bei « Anne Will » holt Karl Lauterbach (SPD,58) erneut gegen die Impf-« Skeptikerin » aus. Der Gesundheitsexperte bezeichnete den Inhalt eines Twitter-Posts seiner Polit-Kollegin als « ganz peinlich ». Trotz eines Shitstorms und heftigen Gegenwindes aus der eigenen Partei beharrt Wagenknecht auf ihrer Position. Die Bundestagsabgeordnete hatte in der ARD-Talkshow « Anne Will » vor wenigen Wochen umstrittene Aussagen getätigt. Demnach hat sich Wagenknecht bislang nicht gegen das Coronavirus impfen lassen, weil sie sich Sorgen um Nebenwirkungen und Langzeitfolgen mache. Sie wolle warten, bis es eine « Totstoff-Impfung » gibt, oder bis « Langzeitstudien » zu aktuellen Impfungen ihr ein « sicheres Impfen » garantieren können. Lauterbach, der auch im Studio saß, hielt dagegen. Die Impfstoffe seien gewissenhaft geprüft worden. Dass man nichts über sie wisse, sei daher falsch. « Sie erzählen Unsinn! », warf der Mediziner Wagenknecht vor. Das Münsterland nimmt nach Angaben des örtlichen Krisenstabs am Freitag sechs schwerstkranke Corona-Patienten aus Süddeutschland auf. Die Patienten würden in sechs verschiedene Krankenhäuser eingeliefert – drei in Münster selbst, drei im Umland, sagte der Leiter des Corona-Krisenstabes der Stadt Münster, Wolfgang Heuer. Die Patienten sollen am Freitagnachmittag mit einem Spezialflugzeug der Bundeswehr zum Flughafen Münster-Osnabrück geflogen werden. Dort warten speziell für Intensiv-Patienten ausgerüstete Krankenwagen. « Die Hilfsaktion ist für die Betroffenen lebenswichtig und zugleich ein solidarischer Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie in unserem Land », betonte Heuer. Die Stadt Münster und das Umland haben im Moment vergleichsweise niedrige Corona-Inzidenzen. Am Freitag gab das Robert Koch-Institut die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen mit 158,7 an. Bundesweit lag der Wert bei 438,2. Nach dem Vorstoß von NRW-Familienminister Joachim Stamp (51, FDP), unter anderem auch die Hebammen in die Corona-Impfkampagne einzubeziehen, sehen die Umworbenen nur begrenzte Möglichkeiten. « Hebammen impfen nicht, das Durchführen von Impfungen ist nicht Bestandteil der Ausbildung », erklärte die Vorsitzende im Landesverband der Hebammen NRW, Barbara Blomeier, am Donnerstag auf Anfrage der dpa. Auch gehöre es nicht zum Aufgabengebiet von Hebammen, über Impfungen und mögliche Nebenwirkungen aufzuklären. « Wir können also nur dringend davon abraten, Hebammen eigenverantwortlich und ohne ärztlichen Hintergrund zum Durchführen von Impfungen heranzuziehen », unterstrich sie. Die Hebamme habe im Ernstfall keine Möglichkeit, mit Nebenwirkungen der Impfung bis hin zu einem anaphylaktischen Schock umzugehen. « Allerdings können wir es nur unterstützen, wenn sämtliche Gesundheitsfachberufe, zu denen dann auch Hebammen gehören, aufgefordert werden, sich für Impfaktionen zur Verfügung zu stellen, unter der Voraussetzung, dass die Aufklärung weiter in ärztlicher Hand liegt und ein Notfallplan vorhanden ist, um sofort handeln zu können, falls eine geimpfte Person einen Schock erleidet », erläuterte sie. Blomeier verwies in diesem Zusammenhang auch auf das Freiwilligenregister NRW, wo sich auch Hebammen registrieren könnten. Familienminister Stamp hatte am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf erklärt, um die vierte Corona-Welle zu brechen, müsse unter anderem das Bundesrecht schleunigst geändert werden, damit Zahnärzte und Apotheken mit in die Impfkampagne einbezogen werden können. « Ich würde darüber hinaus gehen und das auch für Veterinäre fordern und im Übrigen auch für Hebammen. Weil wir wissen, dass es gerade in der sensiblen Gruppe bei Frauen zwischen 30 und 39 nach wie vor Vorbehalte gibt. » Deswegen seien hier Hebammen sicherlich eine Gruppe, die ein großes Vertrauen genieße und er würde sich sehr freuen, wenn es zu einer solchen Regelung kommen könnte. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Nordrhein kritisiert ein Vorpreschen der Politik in der Frage der Corona-Impfungen für Fünf- bis Elfjährige noch vor einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). « Wer glaubt, dass Herr Laumann für medizinische Fragen qualifiziert ist, der darf sich gern von ihm den Blinddarm rausnehmen lassen. Impfempfehlungen kommen von der Stiko, nicht von der Politik », sagte der Sprecher des Verbandes, der Bonner Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin Axel Gerschlauer, am Donnerstag. Er wirft Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (64, CDU) und anderen Politikern vor, wieder bei Kinderimpfungen vorzupreschen, die aber nicht entscheidend für den weiteren Verlauf der Pandemie seien. Die Stadt Köln führt ab Freitag spontan eine Maskenpflicht für die Einkaufsstraßen Schildergasse, Hohe Straße und die Kölner Weihnachtsmärkte ein. Wie Stadtsprecher Alexander Vogel informierte, gelte die neue Allgemeinverfügung bereits ab dem morgigen Freitag, dem 25. November 2021. Die Maskenpflicht gelte für alle Weihnachtsmärkte und die zwei Fußgängerzonen Hohe Straße und Schildergasse. Auch der Wallrafplatz wird miteinbezogen. Die Tragepflicht soll das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus verringern. Eltern, die ihren Nachwuchs in Kinder- und Jugendarztpraxen begleiten, brauchen keinen Corona -Testnachweis. Das hat das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium (MAGS) am Donnerstag nach erheblicher Unruhe unter den Kinderärzten klargestellt. Am Dienstag wurde das große Impfzentrum an der Lanxess-Arena feierlich eröffnet. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (46, CDU) und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (64, parteilos) kamen und lobten vor allem die Impfbereitschaft der Kölner. Doch wer sich an der Lanxess-Arena nun impfen lassen möchte, benötigt ein Auto! « Aufgrund der organisatorischen Gegebenheiten vor Ort, können Sie die Impfmöglichkeit nur mit Termin und eigenem Auto nutzen », informiert die Stadt die Kölner auch auf der Webseite zur neuen Impfstelle (Stand: Donnerstag,11 Uhr). Die Luftwaffe der Bundeswehr hält in Köln nun zwei Flugzeuge für einen Hilfseinsatz zur Verlegung von Intensivpatienten in der Corona-Pandemie bereit. Dazu gehört der Airbus A310 MedEvac, die fliegende Intensivstation, sowie eine umgerüstete Spezialmaschine, das Überwachungsflugzeug A319OH (« offener Himmel »). Der nordrhein-westfälische SPD -Chef und Fraktionschef Thomas Kutschaty (53) hat sich für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. Es gehe schon jetzt darum, eine mögliche fünfte oder sechste Welle zu vermeiden, sagte Kutschaty dem Kölner Stadt-Anzeiger:  » Dabei hilft nur die Impfung und sonst nichts. » In Nordrhein-Westfalen können derzeit 1,8 Prozent der Lehrkräfte aufgrund von Corona nicht im Präsenzunterricht eingesetzt werden. Die wöchentliche Abfrage des NRW-Schulministeriums ergab zum Stand 17. November 683 bestätigte Corona-Fälle unter Lehrerinnen und Lehrern. In der Vorwoche hatten die Schulen 487 Fälle gemeldet. Auch bei der Quarantäne ist eine leicht steigende Tendenz zu verzeichnen: Nach aktuellstem Stand befinden sich 544 Lehrkräfte in Quarantäne, am 10. November waren es 374 Pädagogen, wie es aus dem Schulministerium am Mittwoch hieß. Weder eine Infektion noch eine Quarantäne-Anordnung müsse aber unmittelbar zu Unterrichtsausfall führen, sagte ein Sprecher. Nicht nachweislich infizierte, aber in Quarantäne befindliche Lehrkräfte erteilten Distanzunterricht und unterstützten Kollegen – etwa bei Korrekturen. Zudem hätten vier Maßnahmenpakete der Landesregierung zu gut 5500 zusätzlichen Einstellungen geführt. Es seien deutlich mehr Lehrer und weiteres Personal in den Schulen tätig als vor der Pandemie. Der nordrhein-westfälische Städtetag hat in einem Brief an Ministerpräsident Hendrik Wüst (46, CDU) eindringlich um Unterstützung durch die Polizei bei der Kontrolle von Corona -Maßnahmen gebeten. Die Städte benötigten dabei unbedingt den unbürokratischen Einsatz von Landes- und Bundespolizei, schrieb der Vorsitzende des Städtetags NRW, Pit Clausen (59), in dem der Deutschen-Presse-Agentur vorliegenden Brief. Auch Hebammen und Tierärzte sollten nach Ansicht von Nordrhein-Westfalens Vize-Regierungschef Joachim Stamp (51, FDP) bei den vielen Impfungen gegen Covid-19 mitmachen dürfen. Um die vierte Corona-Welle zu brechen, müsse unter anderem das Bundesrecht schleunigst geändert werden, damit Zahnärzte und Apotheken mit in die Impfkampagne einbezogen werden können, sagte NRW-Familienminister Stamp, der auch stellvertretender Ministerpräsident ist, am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf. Zu den Blutspendeterminen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland haben ab kommender Woche nur Geimpfte, Genesene und negativ Getestete Zutritt. Der Blutspendedienst West wies am Mittwoch neben dieser 3G-Regelung zusätzlich die bereits seit Kurzem geltende unumgängliche FFP2-Maskenpflicht bei den von ihm angebotenen Blutspendeveranstaltungen hin. Aufgrund der bundesweit rasant steigenden Neuinfektionen mit dem Coronavirus habe man sich in Abstimmung mit den Schwesterdiensten des DRK bundesweit entschieden, das Sicherheitskonzept zu verschärfen. Damit gehe man über die behördlichen Vorgaben hinaus, die Blutspendetermine ähnlich wie Wahlen oder Impftermine von den restriktiveren Regeln für andere Veranstaltungen explizit ausnehmen. « Wir waren sicher und wir wollen auch in der vierten Welle sicher bleiben », sagte David Küpper, Sprecher des Blutspendedienstes West. Aufgrund des wieder angespannteren Pandemiegeschehens sei zuletzt eine größere Zurückhaltung bei Spendern zu spüren. Dem wolle man durch ein Mehr an Sicherheit Rechnung tragen. Wer sich fit und gesund fühle, sei daher aufgerufen, zu einem der rund 50 Blutspendetermine im Westen zu kommen – wegen der Corona-Krise geht das zur Zeit nur nach vorheriger Terminreservierung. Der DRK-Blutspendedienst deckt nach eigenen Angaben etwa drei Viertel des Gesamtbedarfs an Blutspenden. Neben dem Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes können Bürger auch in Unikliniken, vielen Krankenhäusern oder bei kommunalen und privaten Blutspendezentren Blut spenden. Kinderärzte protestieren vehement gegen eine neue Pflicht, nach der begleitende Eltern nur noch mit Negativtest in die Praxen kommen dürfen und das Personal täglich getestet werden muss. Die Kinderärzte seien fassungslos über die medizinisch unsinnige Neuregelung im geänderten Infektionsschutzgesetz, die zur Schließung vieler Praxen führen könnte, warnte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in NRW. « 99 Prozent unserer Patienten werden von ihren Eltern begleitet », sagte die BVKJ-Vorsitzende Nordrhein, Christiane Thiele, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Auch wenn die Eltern geimpft seien, müssten sie nun einen Test vorlegen, bevor sie Zutritt zur Kinderarztpraxis bekommen – oder dort vor Ort getestet werden. Zudem müsse das gesamte Praxispersonal täglich getestet werden. « Dabei sind die meisten geboostert » – also dreifach gegen das Coronavirus geimpft. Zuvor hatte die Rheinische Post berichtet. Erst am Dienstag seien die Praxen über die Kassenärztliche Bundesvereinigung informiert worden. « Die KBV hat uns das gestern Abend mit Wirksamkeit heute mitgeteilt », schilderte die Kinderärztin aus Viersen. Die Kinder- und Jugendärzte bundesweit seien auf den Barrikaden. Es seien auch kaum noch Schnelltests erhältlich. Ausnahmen gelten nur für die Patienten selbst – also die Kinder -, die nicht getestet werden müssen. « Wenn Eltern nur noch getestet in die Praxis dürfen, also täglich über 100 Personen, bedeutet dies, dass für Behandlung und Versorgung der Kinder keine Zeit mehr bleibt. Es scheint, dass Politik gar nicht mehr versucht, Gesetze und Verordnungen, die beschlossen werden, auf die Anwendbarkeit in der Praxis zu prüfen », kritisierte der BVKJ in NRW in einer Erklärung. Das in der vergangenen Woche beschlossene umstrittene Gesetz von SPD, Grünen und FDP müsse schnellstmöglich geändert werden. Ungeimpfte oder nicht genesene Lehrer in NRW können sich seit Mittwoch vor Kollegen auf Corona testen. Der Hintergrund: Die 3G-Regel am Arbeitsplatz gilt auch für Lehrer und sonstiges Schulpersonal. Wer einen Test braucht und ihn nicht an einer offiziellen Stelle machen lässt, kann sich laut einer E-Mail des Schulministeriums vom Mittwoch auch unter Aufsicht in der Schule selbst testen. Die « aufsichtführende Person » müsse mit der Durchführung von Tests vertraut sein – « was allerdings auf die große Mehrzahl der Lehrkräfte zutreffen wird », so das Ministerium. Betroffen seien wegen der hohen Impfquote in der Belegschaft aber vermutlich nur zehn Prozent, hieß es in der Mail an alle Schulen. Das Ministerium stellte zudem klar, dass die 3G-Pflicht ab sofort auch für alle « Schulmitwirkungsveranstaltungen » wie Klassen- oder Schulpflegschaftssitzungen gilt. Auch dies seien « schulische Nutzungen, so dass hier alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer immunisiert oder getestet sein müssen. » In Nordrhein-Westfalen sollen jetzt schon die Vorbereitungen für Corona-Impfungen in der Altersgruppe der Sechs- bis Zwölfjährigen anlaufen. In Kürze sei mit einer Zulassung von Impfstoffen für diese Altersklasse durch die Europäische Arzneimittel-Agentur zu rechnen, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag. Diese Impfstoffe würden voraussichtlich ab dem 20. Dezember ausgeliefert. Er werde die Impfstellen auffordern, bereits jetzt Angebote für Sechs- bis Zwölfjährige vorzubereiten. Vor allem an die Wirtschaft sendete der Minister die Botschaft: « Wir tun alles, um einen erneuten Lockdown zu verhindern. » Dazu müssten die Schutzregeln allerdings auch befolgt werden. Zugangsbeschränkungen für Nichtgeimpfte nützten nichts, wenn Immunitätsnachweise nicht konsequent kontrolliert würden. Laumann appellierte an die Akteure in der Wirtschaft, dies zu befolgen und « dazu beizutragen, dass die Lage beherrschbar bleibt. » Die Zahl bekannter Corona-Infektionen bei Kindergarten-Kindern in NRW hat sich binnen einer Woche mehr als verdoppelt. Mit Stand 22. November berichtete das Familienministerium am Donnerstag von 1096 gemeldeten Infektionen. In der Vorwoche waren es noch 504. Die Zahlen, die über die Landesjugendämter zum Ministerium kommen, sind vorläufig. « Es ist insgesamt nicht auszuschließen, dass es weitere Fälle gibt », so das Ministerium in seinem wöchentlichen Bericht. Demnach hat sich auch die Zahl infizierter Kita-Mitarbeiter in einer Woche mehr als verdoppelt. Aktuell wurden 808 gemeldet, in der Vorwoche waren es 369. Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD, sagte am Mittwoch: « Die Zahlen steigen wieder rasant an. Worauf warten wir eigentlich noch? Das Kita-Personal muss jetzt umgehend geboostert werden. » Die Lage in den Nordrhein-Westfalens Krankenhäusern ist nach den Worten von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sehr angespannt. « Die Zuwächse auf den Intensivstationen machen mir große Sorgen », sagte er am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf. « Die Lage erscheint Stand heute in unserem Land noch beherrschbar », verdeutlichte er. Ob das so bleibe, hänge von der Entwicklung in den nächsten Tagen ab: Vom Impffortschritt und ob die neuen Regeln beachtet werden. Der Oppositionsführer im Düsseldorfer Landtag, Thomas Kutschaty, hat die Landesregierung aufgefordert, die Maskenpflicht im Unterricht sofort wieder einzuführen. In der Altersgruppe der Fünf- bis 14-Jährigen seien die Neuinfektionsraten am höchsten, sagte der SPD-Fraktionschef am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag. Die Maske sei ein wirksamer Schutz gegen Infektionen und sie werde von der überwiegenden Anzahl der Kinder, Eltern und Lehrer befürwortet. Kutschaty warf der Landesregierung vor, mit ihrer seit diesem Mittwoch geltenden aktualisierten Corona-Schutzverordnung viel zu spät gehandelt zu haben. Tatsächlich sei NRW nicht « vor der Lage », wie von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) behauptet. Die Landesregierung sei in dieser vierten Infektionswelle ebenso unvorbereitet wie bei den vorherigen. Das zeige sich unter anderem an den dramatisch steigenden Neuinfektionszahlen und der unzureichenden Impf-Infrastruktur. Der nordrhein-westfälische SPD-Chef und Fraktionschef Thomas Kutschaty hat sich für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. Es gehe schon jetzt darum, eine mögliche fünfte oder sechste Welle zu vermeiden, sagte Kutschaty dem Kölner Stadt-Anzeiger: « Dabei hilft nur die Impfung und sonst nichts. » Es seien noch viele rechtliche Fragen zu klären. « Aber wir müssen sie jetzt beantworten und dabei auch auf den Rat zahlreicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Experten hören. Und die sprechen sich klar für eine Impfpflicht aus. Ich wäre dafür », so Kutschaty. Im Freizeitbereich gelten seit diesem Mittwoch in Nordrhein-Westfalen flächendeckend Zugangsbeschränkungen für Erwachsene, die nicht gegen das Coronavirus geimpft oder davon genesen sind (2G-Regel). In Bereichen mit besonders hohem Infektionsrisiko müssen selbst Geimpfte und Genesene zusätzlich einen aktuellen negativen Test vorlegen (2G plus). Das betrifft etwa Diskotheken und Clubs ebenso wie Tanz- oder Karnevalsfeiern. Das geht aus der aktualisierten Corona-Schutzverordnung hervor. Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung können in Nordrhein-Westfalen ab Mittwoch mit teils deutlich erhöhten Bußgeldern geahndet werden. Der am Dienstag veröffentlichte Katalog sieht unter anderem vor, dass für das Nichttragen einer medizinischen Maske im öffentlichen Personenverkehr künftig 150 Euro fällig sind, bislang sind es 50 Euro. Das Ausstellen eines Testnachweises ohne dass dem ein personenbezogener Test zugrunde liegt, kann künftig ein Bußgeld zwischen 2000 und 5000 Euro kosten; zuvor waren es 1000 Euro. Auch wer nicht kontrolliert und Personen Zugang zu einem Angebot oder einer Einrichtung gewährt, obwohl diese nicht wie vorgeschrieben immunisiert sind oder einen Testnachweis haben, muss künftig mehr zahlen: Das fällige Bußgeld wird von 500 auf 2000 Euro erhöht. Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) schließt nach seiner lange Zeit ablehnenden Haltung zu einer allgemeinen Corona-Impfpflicht einen solchen weitreichenden Schritt inzwischen nicht mehr aus. « Es ist ja immer so, dass eine Debatte auch weitergeht », sagte Laumann am Dienstag in Düsseldorf. Er nehme auch eine Stimmung bei Geimpften wahr, die sagten, es könne doch nicht sein, dass man wegen eines bestimmten Prozentsatzes von Menschen einfach aus der Sache nicht herauskomme. NRW zieht die Daumenschrauben beim Kampf gegen Corona an. Ungeimpfte haben nicht mehr viel Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, erklärt der Gesundheitsminister. Karl-Josef Laumann (64) stellte die neuen Regelungen am Mittwoch in Düsseldorf vor. In Nordrhein-Westfalen gelten ab Mittwoch strengere coronabedingte Einschränkungen. Coronabedingte Zugangsbeschränkungen werden in Nordrhein-Westfalen von diesem Mittwoch an nicht nur für Zuschauer gelten, sondern auch für Amateursportler. Das stellte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag bei der Vorstellung der aktualisierten Corona-Schutzverordnung in Düsseldorf klar. Demnach wird die sogenannte 2G-Regel im Kultur- und Freizeitbereich flächendeckend eingeführt. Das heißt, Zugang haben nur noch Geimpfte und von Corona Genesene. Neben Sportveranstaltungen gilt die Regel unter anderem auch für Besuche von Museen, Ausstellungen, Konzerten, Theatern, Kinos, Tierparks, zoologischen Gärten, Freizeitparks, Schwimmbädern und Wellnesseinrichtungen, Weihnachtsmärkten und Volksfesten. In Nordrhein-Westfalen bleibt es nach Worten von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) trotz steigender Corona-Zahlen vorerst beim Präsenzbetrieb in den Schulen. In der jetzigen Situation seien besondere Maßnahmen nicht notwendig, sagte Laumann am Dienstag in Düsseldorf. Wie sich die Lage der Corona-Neuinfektionen bis Weihnachten entwickele, sei noch unklar. An den Brandenburger Schulen gilt wegen der Corona-Infektionslage bald keine Anwesenheitspflicht für die Schüler mehr. Laumann verwies auf Unterschiede zu Brandenburg und die hohe Impfquote im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW. Diese könnte auch einer der Gründe dafür sein, dass die Corona-Inzidenzen in NRW niedriger seien als in süd- oder ostdeutschen Bundesländern. Daher sei es gut, dass die Länder über ihre Maßnahmen entscheiden könnten. Es bleibe auch dabei, dass es keine Maskenpflicht im Unterricht gebe. In Nordrhein-Westfalen werden nicht gegen Corona geimpfte Menschen außerhalb der Arbeit « weitestgehend vom gesellschaftlichen Leben » ausgeschlossen. Das sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag in Düsseldorf. Als Grund nannte er, dass man es auf den Intensivstationen « nach wie vor mit einer Pandemie der Nichtgeimpften » zu tun habe. Von Mittwoch an gelten in NRW im Freizeit- und Kulturbereich flächendeckend Zugangsbeschränkungen für Erwachsene, die nicht geimpft oder genesen sind. Laumann sagte, die ungeimpften Menschen sollten überlegen, ob ihre ablehnende Haltung zum Impfen « wirklich verantwortbar » sei. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) rechnet durch die 3G-Regelung unter anderem am Arbeitsplatz mit etwa einer Million Bürgertests in Nordrhein-Westfalen pro Tag. Er gehe von landesweit gut einer Million ungeimpfter Arbeitnehmer aus, sagte Laumann am Dienstag in Düsseldorf. Wie hoch der Anteil der Menschen im Homeoffice sei, sei allerdings unklar. In jüngster Zeit habe die Zahl der Bürgertests zwischen 250.000 und 332.000 pro Tag gelegen. Unter dem Druck steigender Patientenzahlen verlegen niederländische Krankenhäuser erneut Covid-19-Patienten in Kliniken in Nordrhein-Westfalen. Der erste Krankenwagen sei am Dienstagmorgen aus Rotterdam abgefahren, teilte eine Sprecherin der nationalen Organisation für die Verteilung von Patienten mit. Der Patient sollte im BG Universitätsklinikum Bochum aufgenommen werden. Der Patient war auf der Intensivstation in einem Krankenhaus in Rotterdam behandelt worden. Ein weiterer Patiententransport sollte im Laufe des Tages folgen, wie die Sprecherin sagte. In Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen soll Platz für insgesamt 20 Patienten aus den Niederlanden sein. Die Patienten werden in speziell ausgestatteten Krankenwagen (Mobile Intensive Care Units), transportiert und jeweils von einem Arzt und einer Pflegekraft begleitet. Durch die schnell steigenden Infektions- und Patientenzahlen sind die Krankenhäuser in den Niederlanden total überlastet. Sie warnen bereits vor dem Notzustand. Vielfach wurden notwendige Operationen auch von Krebs- oder Herzpatienten verschoben, weil Pflegepersonal fehlt. Bereits bei den ersten Corona-Wellen im vergangenen Jahr waren Covid-Patienten nach Deutschland verlegt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in den Niederlanden inzwischen bei mehr als 880. Das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe hat in der Pandemie mehr Solidarität mit Kindern angemahnt. Es brauche eine flächendeckende 2G-Regelung für alle Jugendlichen und Erwachsenen im öffentlichen Raum, forderte der Spitzenverband am Dienstag in Düsseldorf. Erwachsene sollten sich impfen lassen und zusätzlich regelmäßig testen. In der Gruppe der unter Zwölfjährigen seien die Corona-Inzidenzwerte besorgniserregend hoch, für sie sei aber weiter kein Impfstoff zugelassen. Es gehe in NRW um rund zwei Millionen, in ganz Deutschland um etwa zehn Millionen Kinder. « Es ist schon lange überfällig, dass die ganze Gesellschaft sich solidarisch zeigt. » Lolli-Tests, die in den Grundschulen in NRW schon länger zum Einsatz kommen, sollten auch in allen Kitas Pflicht werden, verlangte das Diakonische Werk. Zudem sollten Grundschüler auch im Klassenraum wieder Mund-Nasen-Schutz tragen müssen. Der Verband forderte das Land auf, für die Kitas mehr unterstützendes Personal für Hygiene- und Schutzmaßnahmen einzusetzen. Die Jüngsten hätten zum Schutz älterer und vorerkrankter Menschen lange auf sehr viel verzichtet. Körperliche und seelische Störungen seien häufige Folgen. Oberstes Ziel müsse sein, Kitas und Schulen nicht mehr zu schließen. Der nordrhein-westfälische FDP-Chef und Familienminister Joachim Stamp hat sich als einer der ersten liberalen Spitzenpolitiker offen für eine allgemeine Impfpflicht in Deutschland gezeigt. « Ich persönlich kann es mir vorstellen, ja », sagte Stamp nach mehreren Nachfragen von Moderator Frank Plasberg in der ARD-Sendung « Hart aber fair » am Montagabend. Stamp sagte, dass ein Verfassungsrechtler ihn am Wochenende überzeugt habe: « Es ist ja auch ein lernender Prozess von uns allen. » Die FDP hatte zuletzt bei einer möglichen Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen Einlenken signalisiert. Eine allgemeine Impflicht wird von der Partei bisher nicht mitgetragen. So hatte die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus kürzlich der Bild-Zeitung gesagt: « Die allgemeine Impfpflicht als Drohkulisse in den Raum zu stellen, hilft niemandem. » Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Michael Theurer sagte im TV-Sender Bild am Sonntag zu einer allgemeinen Impfpflicht: « Wir halten sie für verfassungswidrig. » Die in immer mehr Städten eröffnenden neuen Impfzentren verzeichnen einen großen Andrang. « In vielen Städten haben feste Impfstellen bereits aufgemacht, weitere eröffnen in den nächsten Tagen », sagte der Geschäftsführer des Städtetages NRW, Helmut Dedy, am Montag der dpa. Dabei gebe es zunehmend das Angebot einer digitalen Terminvergabe. Die niedergelassenen Ärzte blieben die erste Anlaufstelle bei den vielen Impfungen, die nötig seien. « Sie müssen jetzt ihre Zusagen einhalten und denen, die eine Impfung wünschen, zeitnah und unkompliziert ein Impfangebot machen. » In Düsseldorf sollen dort, wo bis vor kurzem Bücher ausgeliehen werden konnten, jetzt viele Corona-Impfungen verpikst werden: Die Landeshauptstadt hat in den früheren Räumen der Zentralbibliothek am Hauptbahnhof ein Impfzentrum eröffnet. « Ich glaube, der Andrang vor der Tür, den sie alle gesehen haben, zeigt, dass wir da absolut richtig liegen und dass kein Tag länger hätte vergehen dürfen », sagte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) bei der Eröffnung am Montag. In Köln soll an der Lanxess-Arena an diesem Dienstag ein neues Impfzentrum öffnen, wie das Management der Multifunktionshalle am Freitag mitteilte. Es werde sich um ein « Drive-in-Impfzentrum » auf dem Außengelände handeln. Termine sollen nur online buchbar sein. Das Zentrum werde gemeinsam mit der Stadt verwaltet. Im Kampf gegen die neue Corona-Welle soll in Köln neben dem neuen Angebot an der Arena die Impfstelle am Gesundheitsamt vergrößert werden, teilte die Stadt mit. Zudem würden auch die mobilen Impfteams aufgestockt. Die Stadt Düsseldorf hat alle Händler auf den Weihnachtsmärkten verpflichtet, vor jedem Verkauf den 2G-Nachweis zu prüfen. Dafür sollen sie seit Montag auch selbst entsprechende Bändchen als Nachweis ausgeben. Wer als Händler gegen die Auflagen verstößt, dem wird in einem Schreiben mit der Standschließung gedroht. Wo bis vor kurzem Bücher ausgeliehen werden konnten, sollen jetzt viele Corona-Impfungen verpikst werden: Die Stadt Düsseldorf hat in den früheren Räumen der Zentralbibliothek am Hauptbahnhof ein Impfzentrum eröffnet. « Ich glaube der Andrang vor der Tür, den sie alle gesehen haben, zeigt, dass wir da absolut richtig liegen und dass kein Tag länger hätte vergehen dürfen », sagte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) am Montag. In dem kurzfristig eingerichteten « Impfzentrum 2.0 » könnten pro Tag derzeit etwa 1800 Menschen eine Erst-, Zweit- oder Auffrischungsimpfung erhalten. Die Kapazität könne aber auch noch erweitert werden. « Wir müssen jetzt impfen, impfen », betonte Keller. Als die Landeshauptstadt gezwungen worden sei, ihr Impfzentrum Ende September zu schließen, sei den Kommunen nur eine ergänzende und koordinieren Rolle in der Impfkampagne zugedacht worden. « Wir haben das nie so ganz geglaubt, dass es dabei bleiben würde. » Deshalb habe die Stadt dann zwei dezentrale Impfstellen und ein Impfmobil betrieben. Überforderte Ärzte, lange Schlangen vor den Impfstellen, unzufriedene Bürgerinnen und Bürger. Nach der Schließung der großen Impfzentren in Nordrhein-Westfalen herrscht in den Städten und Gemeinden hektische Betriebsamkeit beim Wiederaufbau der Impfstrukturen. Die Städte arbeiten derzeit an Lösungen und Modellen, wie sie das Impfangebot wieder erweitern können. Der Hausärzteverband Nordrhein hat sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie für eine Impfpflicht ausgesprochen. « Das wäre nun am wirksamsten. Es wäre der beste Schutz », sagte der Vorsitzende Oliver Funken dem Kölner Stadt Anzeiger. Funken sprach sich außerdem für wirksame 2G-Regeln aus, um das Vollaufen der Intensivstationen zu verhindern. Er kritisierte, dass die Politik zu lange gebraucht habe, um auf die Corona-Lage zu reagieren. Angesichts der stark wachsenden Corona-Infektionszahlen häufen sich bei der Bundeswehr die Hilfsanfragen aus den nordrhein-westfälischen Städten und Gemeinden. « Momentan sind bei uns 14 Anträge auf Hilfeleistung durch die Bundeswehr eingegangen, bedingt durch die dramatische Zunahme der Corona-Zahlen », sagte ein Sprecher des Bundeswehr-Landeskommandos NRW am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Hilfsgesuche kommen demnach aus allen fünf Regierungsbezirken. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat den Vorstoß der Länderchefs für ein Spielverbot für ungeimpfte Fußballprofis untermauert. « Zurecht kann man vortragen, die Fußballer werden gut bezahlt, sind Vorbilder auch für junge Menschen. Ich finde, dann müssen sie sich auch benehmen wie Vorbilder », sagte der CDU-Politiker der Bild am Freitag. Das Bundesgesundheitsministerium sei nun gebeten worden, gemeinsam mit dem Bundesarbeitsministerium Regeln zu schaffen, um 2G für die Kickerbranche durchzusetzen. Dann dürften nur noch geimpfte und genesene Spieler eingesetzt werden. « Für die einen auf der Tribüne ist es Freizeit, für die da unten ist es Arbeit », sagte Wüst mit Blick auf rechtliche Unterschiede zwischen Verordnungen für Zuschauer und Profis, « aber ich finde, da müssen wir drüber kommen ». Nach der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstagabend hatte Wüst betont, dass sich die Länderspitzen in dieser Frage « sehr schnell einig » gewesen seien. Eine Umsetzung müsse jedoch geprüft werden. « Ich bin jetzt hier nicht der Oberarzt der Nation. Ich kann jetzt niemandem sagen, du musst (…). Ich persönlich kann nur sagen: Bei unserer Tochter würde ich jede Impfung nehmen, die zugelassen ist und wo die Ärzte sagen, dass es Sinn macht. » NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) empfahl am Freitag bei « BILD Live » Eltern, ihre Kinder gegen Corona impfen zu lassen – wenn das Vakzin für die jeweilige Altersgruppe zugelassen ist und der Kinderarzt die Impfung empfiehlt. Wüst war Ende März Vater eines Mädchens geworden. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat Köln zu nachlässige Kontrollen der Corona-Regeln beim Karnevalsauftakt vorgeworfen. « Wir haben noch im Vorfeld gemeinsam mit der Stadt die Regeln verschärft. Zur Vorsicht gehört, dass die notwendigen Regeln auch konsequent umgesetzt und auch kontrolliert werden », sagte Wüst dem Nachrichtenmagazin Spiegel. « Das ist leider nicht überall erfolgt. » Nur mit Hilfe von Konsequenzen könnten Schutzkonzepte gegen Corona funktionieren. Es reiche nicht, eine 2G-Regel « zu proklamieren », sagte Wüst. In NRW war im vergangenen Jahr bei 7295 Personen in NRW die Todesursache Covid-19. Insgesamt starben 32.790 Menschen an den Folgen einer Atemwegserkrankung. Die Zahl der Todesfälle aus dieser Gruppe habe sich gegenüber dem Jahr zuvor um 21,7 Prozent erhöht, so die Statistiker. Der Anteil der an Atemwegserkrankungen Verstorbenen an allen Sterbefällen lag demnach im vergangenen Jahr bei 15,3 Prozent. Die meisten Todesfälle unter den Atemwegserkrankungen waren laut Statistischem Landesamt durch « bösartige Neubildungen » wie Lungen-, Bronchial- und Luftröhrenkrebs verursacht. Das durchschnittliche Sterbealter infolge einer Atemwegserkrankung lag bei 77,5 Jahren – 1,6 Jahre niedriger als das durchschnittliche Sterbealter aller Gestorbenen. Laut Landesamt beruht die Statistik auf Angaben der Ärztinnen und Ärzte in den ausgestellten Todesbescheinigungen. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) will sich am Freitagnachmittag mit kommunalen Spitzenverbänden zur Umsetzung der Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern beraten. Nordrhein-Westfalen habe bereits die Einführung der 2G-Regel im Freizeitbereich und eine Erhöhung der Bußgelder beschlossen. « Es muss schmerzhaft sein, es muss jedem klar sein, es geht um Leben und Tod », so der 46-Jährige. SPD-Landeschef Thomas Kutschaty hat mehr Tempo bei der Umsetzung der Bund-Länder-Beschlüsse in Nordrhein-Westfalen gefordert. Das Landeskabinett solle noch am Freitag zusammenkommen und die neue Coronaschutzverordnung mit der 2G-Regel – geimpft oder genesen – für den Freizeitbereich in Kraft setzen, sagte Kutschaty am Freitag im WDR5-Radio. « Wir dürfen das Wochenende nicht mehr verstreichen lassen, da finden Veranstaltungen statt, da finden Fußballspiele statt. Jeden Tag infizieren sich über 7000 Menschen in NRW an Corona, da muss man jetzt handeln, das ist ganz entscheidend », sagte er. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) will ab nächster Woche für den Freizeitbereich flächendeckende Zugangsbeschränkungen für Erwachsene einführen, die nicht gegen das Coronavirus geimpft oder davon genesen sind. Die 2G-Regel soll unter anderem für Gastronomie, Weihnachtsmärkte sowie Fußball- und andere Sportgroßveranstaltungen gelten. Die schwarz-gelbe nordrhein-westfälische Landesregierung will im Bundesrat am Freitag dem Änderungsentwurf der Berliner Ampel-Parteien zum Infektionsschutzgesetz doch zustimmen. Das kündigte Ministerpräsident Hendrik Wüst (46, CDU) am Donnerstag in der « Aktuellen Stunde » des WDR an. Die Landeskoalition sei übereingekommen, dem Gesetz zuzustimmen. Nach den Bund-Länder-Gesprächen in Berlin hatte Wüst zunächst gesagt, er wolle im Lichte der Ergebnisse und Beschlüsse des Tages die Abstimmung in der NRW-Landesregierung suchen. Der Bundestag hatte die von SPD, Grünen und FDP vorgelegten Corona-Neuregelungen am Donnerstag beschlossen. Am Mittwoch hatte Wüst in einem Brief an den voraussichtlich künftigen Kanzler Olaf Scholz (63, SPD) das Gesetz als « nicht zustimmungsfähig » im Bundesrat bezeichnet. Damit hatte sich Wüst die Kritik seines NRW-Koalitionspartners FDP eingehandelt. Möglich wurde die letztliche Zustimmung auch Nordrhein-Westfalens wohl durch die Einigung von Bund und Ländern, die Wirksamkeit der Maßnahmen des Infektionsschutzgesetzes spätestens am 9. Dezember zu überprüfen. Dann ist die nächste Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) angesetzt. Die unionsgeführten Länder hielten weiterhin einen « ausreichenden Instrumentenkasten » im Kampf gegen Corona für erforderlich, sagte Wüst, der derzeit auch Vorsitzender der Ministerpräsidenten-Konferenz ist. Das Fußball-Bundesligateam von Borussia Mönchengladbach ist bald komplett geimpft. « Wir können die Menschen nicht zwingen, sich impfen zu lassen. Wir können nur erklären und aufklären. Ein Spieler, der noch nicht geimpft war, lässt sich jetzt impfen und dann haben wir die 100 Prozent erreicht », erklärte Sportdirektor Max Eberl am Donnerstag vor dem Ligaspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth (Samstag,15.30 Uhr). Er selbst sei ein Befürworter der Impfungen. « Die Gefahr für die Ungeimpften ist jetzt gerade auch extrem groß », sagte Eberl. Für Spiele im Borussia-Park gilt zur Zeit noch die 3G-Regelung. « Wir halten uns an die Vorgaben der Bundesregierung. Wir halten nichts davon, es selbst strenger zu regeln. Wir hatten bislang keine Nachverfolgung. Die Zuschauer halten sich an die Regeln », sagte Borussias Sportdirektor. Wenn eine 2G-Regelung beschlossen wird, versuche man die bestmöglich umzusetzen. « Wir wünschen uns, dass es keine Geisterspiele mehr gibt und auch keine geschlossenen Restaurants und Museen », sagte Eberl. Auch in Nordrhein-Westfalen werden immer mehr Weihnachtsfeiern und andere Veranstaltungen wegen der steigenden Corona-Inzidenzen abgesagt: Leidtragende sind die Gastronomie und Hotellerie im bevölkerungsreichsten Bundesland. Bei einer Blitzumfrage des Branchenverbandes Dehoga klagten 83,4 Prozent der Unternehmen aus dem Gastgewerbe über abgesagte Weihnachtsfeiern. Rund ein Drittel der Festivitäten sei schon storniert worden, berichtete der Dehoga NRW am Donnerstag. Ähnlich sehe es bei anderen Veranstaltungen aus. Ungeimpfte Corona-Patienten bereuen nach Einschätzung des Mediziners Christian Karagiannidis oft ihre ausgebliebene Immunisierung. Sie merkten nach einer schweren Erkrankung, dass sie einen Fehler gemacht hätten, sagte der Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) der Deutschen Presse-Agentur. « Das ist zumindest bei uns in Köln hier ganz ausgeprägt », sagte der Arzt von der Lungenklinik Köln-Merheim. « Es sagen auch alle danach, dass es besser gewesen wäre, dass sie zur Impfung gehen. » Er selbst habe bei sich in Köln noch keinen überzeugten Impfgegner gesehen. Für die Intensivmediziner sei es in der aktuellen Lage « extrem hilfreich », wenn man sich impfen lasse, sagte Karagiannidis weiter. Das stehe über allem und sei die Lösung für die Pandemie. Wenn das – aus welchen Gründen auch immer – nicht klappe, sei sehr damit geholfen, vor allem in Innenräumen Masken zu tragen. Momentan breite sich das Virus dort sehr aus. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sieht Fortschritte beim Angebot von Auffrischungsimpfungen gegen die Corona-Pandemie. « Wir sind damit ziemlich weit. Wir haben eine klare Vereinbarung mit der kassenärztlichen Vereinigung, dass die Kapazitäten im Regelsystem – das sind die niedergelassenen Ärzte – so aufgebaut werden, dass die Woche sich rund 600.000 Menschen impfen können », sagte Laumann am Donnerstag im WDR. Zusätzlich müssten die kleineren dezentralen Impfangebote in den Kommunen so angelegt werden, dass sie wöchentlich 250.000 Menschen impfen könnten. « Dann schaffen wir auch, jede Woche die zu impfen, wo die Zweitimpfung sechs Monate her ist », sagte Laumann. Die Kosten für die kommunalen Impfzentren würden komplett von Land und Bund übernommen. Das gelte auch für Impfbusangebote der örtlichen Gesundheitsämter. Eine erneute Priorisierung der Impfwilligen wie zu Beginn bei den Erstimpfungen lehnte Laumann ab. « Ich persönlich bin nicht dafür, dass wir eine Priorisierung machen », sagte der NRW-Minister. Stattdessen sollte der Zeitabstand von sechs Monaten nach der letzten Impfung eingehalten werden. « Dann verteilt sich das ja automatisch so wie wir damals geimpft haben. » Bei der Sechs-Monats-Richtzeit komme es natürlich nicht auf einen Tag an. Auch wenn Menschen etwas eher kämen, sollten sie nicht abgewiesen werden. Mediziner und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (58, SPD) setzt sich bei den Corona-Booster-Impfungen vehement für eine Alters-Sortierung ein. « Wenn wir ohne Einschränkungen den Booster für alle öffnen, legen wir die Priorisierung in die Hände der Praxen. Bei 30.000 Arztpraxen bedeutet das 30.000 unterschiedliche Priorisierungen », sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. « Die Stiko sollte klar festlegen, welche Gruppe als nächstes dran ist. » NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat seine Kritik an den Plänen der Ampel-Fraktionen wiederholt, die Pandemie-Notlage auslaufen zu lassen. Angesichts der dramatischen Lage bei den Corona-Infektionen sei das ein klarer Fehler, sagte er am Donnerstag kurz vor der Bundestagsdebatte zu dem Thema im ZDF-« Morgenmagazin ». « 65.000 Infizierte, Stand gestern, davon werden – ohne dass wir es heute noch ändern können, viele Hundert Menschen sterben. » Die epidemische Lage zu verlängern wäre das Beste, « das wäre das Rechtssicherste », sagte Wüst. Nach dem Drängen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach schnellen Corona-Auffrischungsimpfungen für alle Erwachsenen erwarten die Hausärzte in NRW einen Andrang in den Praxen – und dämpfen die Erwartungen der Impfwilligen: « Natürlich wird es jetzt erneut einen Ansturm geben », sagte der Chef des NRW-Hausärzteverbandes, Oliver Funken, der Düsseldorfer Rheinischen Post. Teilweise seien in Praxen schon bis Februar keine Impftermine mehr zu bekommen. « Da die Impfstoff-Mengen in den Praxen erst im Juni/Juli ausreichend zur Verfügung standen, sind die meisten Termine für die Booster-Impfung auch erst von Januar bis März 2022. Darauf bereiten wir uns in den Praxen vor », so Funken. Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich mit einem frechen Spruch über die Ärzteschaft den Zorn der Hausärzte zugezogen. Laumann hatte laut Ärztezeitung bei einer Veranstaltung am Montag in Düsseldorf mit Blick auf das Impftempo bei Hausärzten gesagt: « Statt Golfplatz am Samstag Impfen am Samstag. » Dafür entschuldigte er sich am Mittwoch – doch die so Gescholtenen sind trotzdem noch sauer. « Es reicht! », erklärte der Hausärzteverband Nordrhein am Abend. Solche Stammtischparolen seien destruktiv und respektlos gegenüber den niedergelassenen Ärztinnen, Ärzten und ihren Praxisteams, die seit Monaten in hohem Tempo impften. Auch samstags werde in Hausarztpraxen geimpft. Nordrhein-Westfalens Gastgewerbe wertet die Pläne der Landesregierung, in Restaurants und Kneipen nur noch Geimpfte und Genesene (2G) zuzulassen, als herben Rückschlag. Bei ihren Geschäften habe sich die Branche zuletzt endlich wieder auf einem akzeptablen Weg befunden, nun werde man aber von der Pandemie eingeholt und habe große Sorgen, erklärte der Regionalpräsident des Deutschen Hotels- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Haakon Herbst, am Mittwoch in Neuss. Die Pandemie und die Verunsicherung in der Bevölkerung und Wirtschaft sorgten ohnehin schon für eine schwächere Nachfrage. So würden zum Beispiel viele Weihnachtsfeiern abgesagt. Viele Betriebe stünden nun vor einem «Quasi-Lockdown», so Herbst. Drei Wochen nach Amtsantritt wird der Tonfall des neuen NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (46, CDU) schärfer. Ab kommender Woche werden die Corona-Bußgelder erhöht und die Maßnahmen verschärft. Nach dem angekündigten Ausschluss von nicht geimpften oder genesenen Erwachsenen von Veranstaltungen im Freizeitbereich sollen nun auch die Bußgelder bei Verstößen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen drastisch erhöht werden. Wegen der 3G-Regel im nordrhein-westfälischen Landtag hat die AfD-Fraktion die Corona-Debatte am Mittwoch von der Besuchertribüne aus verfolgt. Zur Sondersitzung des Landtags wurden erstmals nur gegen das Coronavirus geimpfte, genesene oder getestete Abgeordnete im Plenarsaal zugelassen. Die AfD-Abgeordneten nahmen auf der Tribüne Platz. Zwar gebe es auch Geimpfte, Genesene oder Getestete in den Reihen der AfD, sagte der AfD-Abgeordnete Martin Vincentz, der seine Rede ebenfalls von der Tribüne aus hielt. « Wir lassen uns nicht teilen », sagte er. Die AfD lasse auch nicht zu, dass die Gesellschaft in Geimpfte und nicht Geimpfte unterteilt werde. Die ungeimpften Menschen würden als die « neuen Schuldigen » in der Pandemie dargestellt, sagte Vincentz. Auch im Bundestag galt bereits bei der konstituierenden Sitzung Ende Oktober die 3G-Regel für das Plenum. Mehr als 20 Abgeordnete der AfD wollten dort keinen Nachweis über Impfung, Genesung oder Test vorzeigen – und verfolgten die Sitzung von der Besuchertribüne aus. Die von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) angekündigten verschärften Corona-Maßnahmen kommen nach Ansicht der Grünen zu spät. Die Schutzmaßnahmen könnten frühestens in 14 Tagen ihre Wirkung entfalten, sagte Grünen-Fraktionschefin Verena Schäffer am Mittwoch in einer Sondersitzung des Landtags. Schäffer forderte, dass die Bund-Länder-Runde am Donnerstag einen « Pakt für das Impfen » mit klaren Zielen für Impfquoten verabreden solle. Jeden Tag müssten bundesweit mindestens eine Million Menschen ihre Auffrischungsimpfung erhalten. Bei den bisher nicht geimpften Menschen müssten deutliche Steigerungen erreicht werden. Allen Kindern und Jugendlichen, die sich impfen lassen wollten, müsse noch in diesem Jahr ein Impfangebot gemacht werden. Einen Tag vor der Bund-Länder-Runde zur Corona-Lage hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) harsche Kritik an SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz geäußert. Angela Merkel (CDU) habe in ihrer Amtszeit als Kanzlerin in der Corona-Krise sehr viel Zeit darauf verwendet, mit den Ländern zu beraten, bevor sie entschieden habe, sagte Wüst am Mittwoch in einer Sondersitzung des Düsseldorfer Landtags. « Olaf Scholz hat die Länder abtropfen lassen und versucht, sie mit dem Infektionsschutzgesetz vor vollendete Tatsachen zu setzen – mit verheerenden Folgen. » Wüst – derzeit auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) – forderte Scholz zur Kurskorrektur auf. Aus der sich anbahnenden SPD-geführten Ampel-Koalition in Berlin kämen negative Zeichen, sagte er. « Bei dieser Entwicklung die epidemische Lage auslaufen zu lassen, ist ein Fehler und ein falsches Signal. Noch ist es nicht zu spät, diesen Fehler zu korrigieren. » Alle hätten in der Pandemie schon Fehlentscheidungen zurückholen müssen. « Auch dem künftigen Kanzler würde kein Zacken aus der Krone brechen, an dieser Stelle umzukehren. » Bedauerlicherweise habe der Hauptausschuss des Bundestags es am Dienstagabend abgelehnt, dass die Länder weiter auf bewährte Instrumente zum Schutz der Menschen zurückgreifen dürften, kritisierte der CDU-Politiker. « Die Zahlen gehen hoch, der Instrumentenkasten wird kleiner. Das passt nicht zusammen. » Das Parlament und die Regierung müssten in der Lage sein, die Menschen im Falle eines Falles schützen zu können. Er hoffe, dass Bund und Länder sich bei ihrer Konferenz an diesem Donnerstag auf eine gemeinsame Strategie verständigen könnten, bekräftigte der MPK-Vorsitzende. NRW werde nach dem geplanten Austausch mit den kommunalen Spitzenverbänden schnell zur Umsetzung der avisierten Einschränkungen für Nicht-Immunisierte im öffentlichen Leben kommen. SPD-Oppositionsführer Thomas Kutschaty hat vom neuen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) entschlossenere Maßnahmen im Kampf gegen Corona gefordert. Anders als Wüst es darstelle, sei Nordrhein-Westfalen in der Pandemie « nicht mehr vor der Lage », sagte Kutschaty am Mittwoch in einer Sondersitzung des Landtags. Viele Menschen würden sich in den nächsten Tagen und Wochen mit dem Coronavirus infizieren. Wüsts Wortschöpfung von der « konzentrierten Wachsamkeit » sei nur ein « beschönigender Begriff für Nichtstun ». Die von der Landesregierung angekündigten Zugangsbeschränkungen für nicht geimpfte oder genesene Personen müssten konsequent kontrolliert werden, sagte der SPD-Partei- und Fraktionschef. Dafür müssten die Kommunen mit entsprechenden Finanz- und Personalmitteln ausgestattet werden. Kutschaty forderte auch die Wiedereinführung der Maskenpflicht im Unterricht in Schulen. Die Schließung der Impfzentren in den Städten und Kreisen sei ein Fehler gewesen. Es müsse jetzt rasch eine dezentrale Impfstruktur aufgebaut werden. Kutschaty sagte, er halte es für falsch, bestimmte Corona-Maßnahmen vorschnell auszuschließen. Auch er wolle keine Schulen und Kitas mehr schließen. Aber vielleicht werde man auf andere, lokale Kontaktbeschränkungen nicht verzichten können. Kutschaty rief alle Menschen in NRW auf, sich impfen und sich auch die Auffrischungsimpfung geben zu lassen. Die Menschen sollten weiterhin Abstand halten, Masken tragen und sich testen lassen. « Der Kampf gegen die vierte Welle hat gerade erst begonnen. » NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat im Landtag seine Pläne für schärfere Corona-Regeln präzisiert. Im Freizeitbereich werde es Zugangsbeschränkungen für alle geben, die nicht gegen das Coronavirus geimpft oder davon genesen seien, sagte er am Mittwoch in einer Sondersitzung des Plenums. Das betreffe Besuche in Restaurants und Kinos ebenso wie Weihnachtsmärkte und Stadien. « Das Gleiche gilt für kulturelle Angebote », kündigte Wüst an. Dort, wo das Infektionsrisiko besonders hoch sei, werde eine Teilnahme nur noch für Geimpfte und Genesene unter Vorlage eines aktuellen negativen Corona-Tests möglich. Dies werde zum Beispiel in Diskotheken und Clubs gelten, aber auch auf Karnevalssitzungen und Karnevalsfeten. Am Arbeitsplatz werde es eine 3G-Regelung geben.3G steht dabei für geimpft, genesen, getestet. Die Regelungen sollen im Laufe der kommenden Woche nach einem Kabinettsbeschluss in Kraft gesetzt werden. Kinder sollen in Nordrhein-Westfalen trotz der zugespitzten Corona-Lage weiterhin Zugang zu Aktivitäten im Freizeitbereich haben.

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