In Venezuela finden am Sonntag Regionalwahlen statt. Erstmals seit 15 Jahren hat die EU Wahlbeobachter hingeschickt. Denn der Urnengang wird auch Einfluss auf die europäische Politik haben.
Rio de Janeiro. Normalerweise sind Regionalwahlen in Südamerika in europäischen Medien nicht mal eine Randnotiz. Doch normal ist in Venezuela bereits seit Jahren nichts mehr. Deswegen blickt die internationale Gemeinschaft mit Spannung am Sonntag in das südamerikanische Land, wenn unter anderem die Führungsposten in 23 Regionalregierungen und 355 Bürgermeisterämtern neu vergeben werden. Erstmals seit 15 Jahren hat die Europäische Union unabhängige Wahlbeobachter geschickt, die sich vor Ort einen Überblick über den Urnengang verschaffen wollen. Das ist unter anderem ein Ergebnis von Gesprächen der Regierung mit Teilen der Opposition, die vor einigen Wochen in Mexiko stattfanden. Nun liegen bei allen Beteiligten die Nerven blank. Venezuelas umstrittener sozialistischer Präsident Nicolas Maduro wirft der USA vor, die Wahlen manipulieren zu wollen. Diosdado Cabello, die Nummer zwei im Machtapparat, spricht sogar davon, die „Europäer würden eine Haltung an den Tag legen, als würden sie Venezuela ausspionieren wollen“. Dass jemand Unabhängiges in Venezuela so genau hinschaut, sind sie in Caracas offenbar nicht mehr gewohnt.
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USA — mix Regionalwahl in Venezuela: Auch Europas Zukunft steht in Südamerika auf dem Stimmzettel