Das Coronavirus hat Dresden fest im Griff. Das öffentliche Leben ist zu Teilen eingeschränkt, Lockerungen sind aber in Sicht. | TAG24
Die Corona-Krise in Dresden: Die Stadt selbst meldete seit Beginn der Pandemie 61.864 Corona-Fälle, aktuell liegt die Zahl der aktiven Fälle bei 12.659 (Schätzwert). D ie 7-Tage-Inzidenz des RKI liegt bei 1038,8 ( Stand 30. November,12 Uhr; Vortag: 965,8). Seit 22. November gelten in Sachsen erneut verschärfte Maßnahmen. Alle Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Bars, Clubs und Diskotheken schließen. Die Gastronomie darf unter 2G-Bedingungen bis 20 Uhr geöffnet haben. Weihnachtsmärkte wurden abgesagt genauso wie andere Großveranstaltungen. Diese und weitere Einschränkungen sollen vorerst bis 12. Dezember gelten. Wir halten Euch hier im Ticker zur aktuellen Lage in Dresden und Sachsen auf dem Laufenden. +++ Ältere Corona-Updates aus Dresden und Sachsen findet Ihr im TAG24-Coronavirus-Newsarchiv +++ Alle weiteren Infos aus Deutschland und der Welt gibt’s in unserem Corona-Liveticker. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Sachsen erneut leicht gesunken. Das Robert Koch-Institut gab die Zahl der wöchentlich gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner am Mittwoch mit 1209,4 an (Vortag: 1268,9). Trotz der sinkenden Zahlen liegen fast alle Städte und Landkreise über der Inzidenz-Marke von 1000. Einzig die Stadt Leipzig (717,2) liegt darunter. Der Freistaat bleibt damit den RKI-Daten zufolge der Corona-Hotspot Deutschlands. Das Bundesland mit der zweithöchsten Inzidenz ist derzeit Thüringen mit einem Wert von 962,5. Bundesweit betrug die Inzidenz am Mittwoch 442,9. Am Mittwoch kamen in Sachsen 9261 Neu-Infektionen dazu,53 Menschen starben an oder mit dem Virus. Weil die Stadt Dresden am Dienstag den Schwellenwert von 1000 bei der Sieben-Tage-Inzidenz überschritten hat, gilt ab Mittwoch eine nächtliche Ausgangssperre (22 bis 6 Uhr) für Ungeimpfte. Ausnahmen sind beispielsweise der Weg zur Arbeit oder die Betreuung von Erkrankten. Ab 10 Uhr am heutigen Mittwoch ist das Impfzentrum in der Dresdner Messe wieder für alle Impfwilligen geöffnet. Ob für den ersten oder zweiten oder sogar schon für den Booster-Piks, ist dabei egal. Alle ab 12 Jahren können sich hier montags bis samstags von 10 Uhr bis 18 Uhr den Schutz gegen Corona holen. Mehr dazu im Artikel: Dresden hat sein Impfzentrum zurück Die Sächsische Impfkommission (SIKO) empfiehlt die Corona-Schutzimpfung für Kinder von fünf bis elf Jahren, wenn diese einer Risikogruppe angehören oder Kontakt zu Risikopatienten haben. Für die übrigen Kinder gilt, dass ihnen die Impfung auf eigenen Wunsch hin nicht verwehrt werden solle, teilte die Kommission am Dienstag mit. Diese Empfehlung gilt ab Mittwoch. Die SIKO begründete ihre noch zurückhaltende Position damit, dass die Frage nach seltenen unerwünschten Nebenwirkungen der Impfung in dieser Altersgruppe noch nicht ausreichend beantwortet werden kann. Dafür sei die untersuchte Gruppe von 1500 Kindern zu klein gewesen. Die sächsische Empfehlung geht dennoch über den Stand der bundesweiten Ständigen Impfkommission (STIKO) hinaus, die zu den Kindern unter zwölf Jahren noch keine Entscheidung getroffen hat. Die Bundesländer sollen nach den Worten des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer alle Instrumente in die Hand bekommen, um die Corona-Krise zu meistern. Mehr dazu hier: Kretschmer ist offen für neue Corona-Maßnahmen: Kommt der Lockdown in Sachsen? Parallel zu den Impfungen in der Messe finden Impfungen auch im Hörsaalzentrum der TU Dresden statt. Geimpft wird dort ohne Termin von 11 bis 16.30 Uhr. Am Mittwoch öffnet das vor zwei Monaten geschlossene Impfzentrum in der Messe wieder. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) rechnet mit großem Ansturm. Anders als im Frühjahr können keine Termine online gebucht werden. Das Portal stehe noch nicht wieder zur Verfügung, sagte ein DRK-Sprecher. Es werde anfangs mit Wartekärtchen gearbeitet. Zunächst seien 250 Impfungen täglich möglich, für mehr fehle das medizinische Personal noch. Die Kapazität solle aber schrittweise wachsen. Zwei Corona-Patienten wurden am heutigen Dienstag aus Dresden geflogen. Am Coronavirus schwer erkrankte Patienten aus Bayern, Thüringen und Sachsen sollen beim bundesweit zwischen Bund und Ländern abgestimmten « Kleeblatt »-Mechanismus in aktuell weniger stark betroffene Gebiete im Norden und Westen Deutschlands gebracht werden. Dies sorge für eine gleichmäßige Belastung auf den Intensivstationen. Wohin die beiden Betroffenen geflogen wurden, wurde zunächst nicht bekannt. Ab dem morgigen Mittwoch ist in Sachsen ein zusätzlicher Rettungshubschrauber in der Luftrettung im Einsatz. Dieser solle die bisher aus fünf Hubschraubern bestehende Staffel insbesondere bei der bundesweiten Verlegung von sächsischen Corona-Intensivpatienten unterstützen, teilte die Krankenkasse IKK classic am Dienstag mit. Wo er stationiert wird und wie es zu dem zusätzlichen Fluggerät kommt, lest Ihr im TAG24-Artikel » Sachsen bekommt zusätzlichen Rettungshubschrauber für Corona-Transporte « . Laut dem Robert Koch Institut (RKI) liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in der Landeshauptstadt bei 1038,8 (Vortag: 965,8). Insgesamt kamen am heutigen Montag 2032 Corona-Fälle hinzu.14 Menschen starben (Gesamt: 1253).1510 weitere Dresdner gelten fortan als Genesen (Gesamt: 47.952). Die Bundeswehr soll erstmals auch sächsische Intensivpatienten zur Behandlungen nach Nordrhein-Westfalen fliegen. Das Spezialflugzeug der Luftwaffe wird die Schwerkranken nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch von Dresden nach Köln bringen. Die Landung des A310 MedEvac mit sechs Patienten in Köln ist am frühen Nachmittag geplant. In der vergangenen Woche war das bundesweite Kleeblatt-Konzept zur strategischen Verlegung von Intensivpatienten in weniger belastete Bundesländer aktiviert worden. Das Konzept soll verhindern, dass dringend behandlungsbedürftige Patienten wegen Überlastung der Intensivmedizin in einem Bundesland nur noch unzureichend oder gar nicht mehr versorgt werden können. Im bundesweiten Corona-Hotspot Sachsen ist die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag leicht gesunken und liegt nun bei 1268,9. Der Freistaat bleibt den RKI-Daten zufolge das mit Abstand am stärksten von der Infektionswelle betroffene Bundesland in Deutschland. Bundesweit betrug die Inzidenz am Montag 452,2. Seit Beginn der Pandemie sind landesweit laut RKI inzwischen 493.481 Covid-19-Fälle und 10.944 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet worden. Seit Montag kamen 6627 Infektionen dazu und 37 weitere Menschen starben an oder mit dem Virus. Die Corona-Lage in Dresden wird immer schlimmer. Am Wochenende mussten gleich mehrere Patienten aus dem Herzzentrum, der Uniklinik und dem Städtischen Klinikum ausgeflogen werden, die nun in anderen Bundesländern weiterbehandelt werden. Um die Lage wieder in den Griff zu bekommen, fordern die Grünen schon lange, dass die Regeln verschärft werden sollen. Was gefordert wird und wann dies beschlossen werden könnte, lest Ihr im TAG24-Artikel » Corona-Sondersitzung für mehr Tests, Kontrollen und Helfer in Dresden « . Die Corona-Krise hat nach Experteneinschätzung das Risiko behinderter Menschen erhöht, lange Zeit arbeitslos zu bleiben. Zwar hätten auch Menschen mit Behinderung zuletzt vom Rückgang der Arbeitslosigkeit in Sachsen profitiert, jedoch nicht so sehr wie die Erwerbslosen insgesamt. So habe die Zahl der Arbeitslosen in dieser Personengruppe im Oktober noch immer mehr als 5 Prozent höher als vor der Pandemie gelegen, teilten die Aktion Mensch und das Handelsblatt Research Institut am Dienstag zu ihrem Inklusionsbarometer Arbeit mit. Immerhin liegt der Freistaat damit unter dem Bundesschnitt von mehr als 8 Prozent Zuwachs. Die Stimmung in den Testzentren wird immer gereizter: Nach aggressiven Pöbeleien schließt das Zentrum im Zittauer Westpark-Center ab dem heutigen Dienstag. Doch auch an anderen Orten in Sachsen haben die Tester mit Aggressionen zu kämpfen. Alle Hintergründe im TAG24-Artikel » Stimmung zu aggressiv: Erstes Testzentrum in Sachsen macht schon wieder zu « . Die nächtliche Ausgangssperre für Ungeimpfte in Dresden kommt. Grund dafür ist die zu hohe Inzidenz in der sächsischen Landeshauptstadt. Derzeit beträgt sie laut RKI 1038,8. Was das genau bedeutet, könnt Ihr im TAG24-Artikel » Ab morgen in Dresden: Nächtliche Ausgangssperre für Ungeimpfte » lesen. Mehrere Hundert Menschen haben am Montagabend laut Polizei in mehreren sächsischen Städten gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen protestiert. Die sächsische Corona-Notfallverordnung gestattet derzeit nur ortsfeste Kundgebungen mit maximal zehn Teilnehmern. In der Landeshauptstadt begleitete die Polizei ihren Angaben zufolge einen Autokorso der Initiative « Querdenken 351 » mit 95 Fahrzeugen. Zudem stellten Polizeibeamte eine Gruppe von bis zu 80 Menschen vor dem Rathaus fest. Mehr dazu hier: Corona-Leugner « spazieren » trotz Verbots: Demos in vielen Städten Sachsens In Sachsen wurde erstmals die Omikron-Variante des Coronavirus nachgewiesen! Mehr dazu hier: Erster Omikron-Fall in Sachsen: Corona-Variante hat den Freistaat erreicht Was bringen die derzeitigen Corona-Maßnahmen in Sachsen? Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) hat ein Zwischenfazit zum aktuellen « Wellenbrecher-Lockdown » gezogen. Mehr dazu hier: Kretschmer zu Corona-Maßnahmen in Sachsen: « Es geht darum, diese Welle zu brechen » Bekannte Dresdner Kulturinstitutionen zeigen in der Corona-Pandemie Flagge. Auf Plakaten und Bannern werben sie seit Montag für die Schutzimpfung gegen das Virus: « Impfen schützt auch die Kultur », heißt die Botschaft. Gemeinsam mit Institutionen wie den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Dresdner Philharmonie wolle man öffentlich sichtbar auf die Folgen der grassierenden Pandemie auch für Kunst und Kultur hinweisen, teilten die Sächsischen Staatstheater mit Semperoper und Staatsschauspiel mit. « Es ist bittere Realität: Das Hoch- und Runterfahren unseres öffentlichen Lebens hat eine traurige Regelmäßigkeit bekommen. Wohl kein anderer Bereich leidet darunter so stark wie die Kultur. Nur durch eine flächendeckende Impfung lässt sich dieser Teufelskreis von Öffnungen und Schließungen durchbrechen, ohne weitere Leben aufs Spiel zu setzen », hieß es. Bleibe die Impfquote zu niedrig, laufe man im nächsten Jahr auf das gleiche Szenario zu. « Das werden weite Teile unserer Kulturlandschaft auf Dauer nicht überleben, das können wir uns als Gesellschaft nicht leisten », erklärte Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) und appellierte an die Bevölkerung sich impfen zu lassen. Aus Sicht des sächsischen Gesundheitsministeriums lässt sich die Wirkung der seit einer Woche geltenden Corona-Notfallverordnung noch nicht beurteilen. Mit Blick auf die Inzidenz und Krankenhaus-Belegung könne noch nicht von einem Effekt gesprochen werden, teilte das Ministerium am Montag mit. Die Einschätzung der Infektionslage werde erschwert, weil viele Gesundheitsämter überlastet seien und es zu Nachmeldungen von Infektionsfällen komme. Wegen der dramatisch steigenden Infektionszahlen hatte die Landesregierung einen « Wellenbrecher » erlassen, der seit vergangenem Montag in Kraft ist. Er sieht unter anderem nächtliche Ausgangssperren für Ungeimpfte in Hotspot-Gebieten sowie die Schließung der Gastronomie nach 20 Uhr vor. Der auf Infektionskrankheiten spezialisierte Kinder- und Jugendmediziner Reinhard Berner sieht keine dringende Notwendigkeit für eine schnelle Impfempfehlung für gesunde Fünf- bis Zwölfjähriger in Deutschland. Kinder mit Vorerkrankungen und besonderem Risiko für Ansteckung und schweren Verlauf, in besonderen Lebensumständen oder bei gefährdeten Familienmitgliedern sollten den zugelassenen Impfstoff bekommen, sagte der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Dresdner Universitätsklinikums am Montag der Deutschen Presse-Agentur. « Darüber hinaus soll sie natürlich sehr großzügig jeder haben, der sich individuell entscheidet, dass er diesen Schutz für sein Kind möchte. » Für eine flächendeckende Impfempfehlung ist es laut Berner noch zu früh und diese auch angesichts der sehr geringen Gefahr eines schweren Verlaufs bei gesunden Kindern auch nicht dringend.
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Deutschland — in German Coronavirus in Dresden: Sachsen bleibt Hotspot, Inzidenz sinkt nur leicht