Vor 27 Jahren entdeckte eine Frau Termiten in ihrem Ferienhaus im Südwesten Englands. Die Insekten waren nicht totzukriegen. Erst jetzt wagen Experten die Aussage: Mission erfolgreich.
In Nahaufnahme erinnern sie an Monster in einem billigen Computerspiel: Glitschig glänzende, ameisenähnliche Insekten, brauner Kopf ohne erkennbare Augen, weißes Hinterteil. Ihre Kolonien bestehen aus Millionen Insekten. Wer will einen solchen Staat schon unter seinem Haus beherbergen? Niemand. Glücklicherweise bevorzugen Termiten eher wärmere Gefilde, doch irgendwie hat eine Kolonie es bis in die Grafschaft Devon im Südwesten Englands geschafft und sich dort unter zwei Ferienhäusern eingerichtet. Und wer sich mit dem Thema auskennt, weiß: So schnell wird man die Biester nicht mehr los. 1994 rief eine der Hausbesitzerinnen die Schädlingsbekämpfung an, weil sie eine»weiße Ameise« gefunden hatte.27 Jahre und viele Momente der Verzweiflung später wagen die Truppen nun die Einschätzung: Mission erfolgreich. Der Kampf gegen die Termiteninvasion ist gewonnen, wie zuerst der» Guardian « berichtete. Dafür musste aber offenbar einiges aufgeboten werden, die Kosten belaufen sich auf Hunderttausende Pfund. Warum die Termiten in Devon eingefallen sind, weiß niemand so genau. Nur eine Vermutung hält sich: Mit einer Weinkiste könnten sie gekommen sein, vielleicht aus Frankreich – dort gibt es beides, Wein und Termiten. Groß wie eine Streichholzschachtel muss eine Kolonie sein, damit sie transportiert werden und überleben kann, sagt Ed Suttie, der am»Termite Eradication Programme (TEP)« in England erst mitgewirkt und es dann geleitet hat. Sie bildeten ein internationales Team Was die Insekten anrichten können, wusste man aus Frankreich, Australien oder den USA: Menschen bauen mit Holz, Termiten ernähren sich von Holz, eine Gleichung, die nicht aufgeht.