Das Magazin ist ein „ideologischer Superspreader für Verschwörungstheorien“. Die Verfassungsschutzsbehörden im Bund und in Brandenburg gehen nun härter vor.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und der Brandenburger Verfassungsschutz haben zugleich das „Compact“-Magazin vom Verdachtsfall zu einem erwiesen rechtsextremistischen Bestrebung heraufgestuft. Damit kann das Unternehmen des rechtsextremen Aktivisten Jürgen Elsässer mit dem kompletten Repertoire nachrichtendienstlicher Mittel beobachtet werden. Die beiden Behörden hatten sich bei dem Vorgehen eng abgestimmt, das Unternehmen hat seinen Sitz im brandenburgischen Werder/Havel (Potsdam-Mittelmark). Zuerst berichtete die ARD über die neue Einstufung, die auch beim Bundesamt maßgeblich auf den Erkenntnissen des Brandenburger Nachrichtendienstes beruht. „Das Compact-Magazin ist Hass und Hetze in Hochglanz“, sagte Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Freitag dem Tagesspiegel. Compact habe sich über seine zahlreichen Verbreitungswege zu einem zentralen Sprachrohr der rechtsextremistischen Szene entwickelt. „Zu der Vorgehensweise von Compact zählt: die gezielte Vernetzung mit Rechtsextremisten, die kontinuierliche Delegitimierung unserer freiheitlichen Demokratie, die Verbreitung antisemitisch geprägter Verschwörungsfantasien und die Stimmungsmache gegen Minderheiten“, sagte Stübgen. „Diese Plattform der Demokratiefeinde verfolgt ein Ziel – und das ist die Zerstörung unserer freiheitlichen Gesellschaft.“ Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang hatte im März 2020 bekanntgegeben, dass das Rechtsaußen-Magazin als Verdachtsfall beobachtet.