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Das gefährliche Zaudern der EZB

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Trotz einer rekordhohen Inflation hat die EZB den Leitzins in der Eurozone auf rekordtiefen null Prozent belassen. Die Zinswende bleibt in weiter Ferne. Wovor fürchten sich die Währungshüter? Von Angela Göpfert.
Trotz einer rekordhohen Inflation hat die EZB den Leitzins in der Eurozone auf rekordtiefen null Prozent belassen. Die Zinswende bleibt in weiter Ferne. Wovor fürchten sich die Währungshüter? Die Europäische Zentralbank (EZB) scheut weiter davor zurück, einen geldpolitischen Kurswechsel einzuleiten. Trotz des anhaltend hohen Inflationsdrucks in der Eurozone hält sie die Füße still. Die Währungshüter beließen auf der heutigen EZB-Ratssitzung den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von null Prozent. Auch an ihren milliardenschweren Anleihenkäufen hält die EZB unverdrossen fest. Ein Ende des Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (APP) wollten die Notenbanker abermals nicht in Aussicht stellen. Auf der anschließenden Pressekonferenz erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde zwar, im Rat herrsche « einhellige Besorgnis » über die Inflationsdaten. Im Rat sei man sich aber einig, keine Entscheidung ohne eine hinreichende Datengrundlage zu treffen. Neue Projektionen zur Inflation wollen die EZB-Volkswirte erst im März vorlegen. « Die Inflation wird wahrscheinlich noch länger als bisher gedacht erhöht bleiben, aber sich abschwächen im Laufe dieses Jahres », sagte die Französin. Lagarde steckt damit angesichts rasant steigender Verbraucherpreise in der EU weiter den Kopf in den Sand. Sie hält an ihrem Narrativ fest, wonach es sich bei den stark gestiegenen Inflationsraten nur um ein vorübergehendes Phänomen handelt.

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