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Russische Armee nur noch etwa 25 Kilometer von Kiew entfernt

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Moskaus Truppen formieren sich offenbar zum großen Schlag gegen die ukrainische Hauptstadt und kommen ihr immer näher. Experten warnen bereits vor einer „Zermürbungsschlacht“. Gleichzeitig spitzt sich auch die Lage in Mariupol zu. Ein Überblick.
D ie russische Armee intensiviert offenbar ihre Angriffe in Richtung auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. In der Nacht zu Samstag wurde mindestens dreimal Flugalarm ausgelöst. Laut CNN war in der Stadt aus der Ferne am Samstagmorgen „minutenlanger“ Beschuss zu hören. Einem in der Nacht zu Samstag auf Facebook veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs zufolge finden derzeit russische Offensiven an der nördlichen Stadtgrenze bei Sasymja und in südlicher Richtung bei Wyschenky statt. Diese Offensiven seien in einigen Bereichen teils erfolgreich. Nach Einschätzung eines Militärforschers der Londoner Denkfabrik Chatham House ist der russische Großangriff auf Kiew daher nur noch eine Frage von Stunden oder Tagen. Die russischen Truppen, die tagelang in einer mehr als 60 Kilometer langen Kolonne vor der ukrainischen Hauptstadt feststeckten, hätten sich nun neu formiert, sagte Mathieu Boulègue. Der Großteil der russischen Bodentruppen befindet sich auch nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums nur noch etwa 25 Kilometer vom Zentrum Kiews entfernt. Die Kämpfe im Nordwesten der ukrainischen Hauptstadt würden fortgesetzt. Darüber hinaus stünden die umzingelten Städte Charkiw, Tschernihiw, Sumy und Mariupol weiterhin unter schwerem russischen Beschuss. „Das wird eine sehr lange Zermürbungsschlacht werden“, erklärte Boulègue. „Das wird eine grauenhaft verlustreiche Schlacht und eine Belagerung, wie wir sie in der modernen Geschichte selten gesehen haben.“ Die Hauptstadt befinde sich inzwischen im „Belagerungszustand“, erklärte am Freitag der Präsidentenberater Mychailo Podoljak. Kiew sei „bereit zu kämpfen“ und werde „standhaft bis zum Ende sein“, twitterte er. Neu aufgenommene Satellitenbilder zeigen ebenfalls, dass russische Militäreinheiten näher an Kiew heranrücken und aktiv auf Wohngebiete feuern. Das in den USA ansässige Unternehmen Maxar Technologies meldet, dass etliche Häuser und Gebäude Feuer gefangen hätten. Große Schäden seien in der Stadt Moschun sichtbar, die nordwestlich von Kiew liegt. Zu sehen waren am frühen Samstagmorgen Mündungsfeuer, Rauch, Einschläge und brennende Häuser. Die Angaben können nicht unabhängig verifiziert werden. Aus US-Verteidigungskreisen in Washington verlautete hingegen, die russischen Umgruppierungen der Kolonne vor Kiew seien eher zum besseren Schutz der Fahrzeuge erfolgt, ein taktisches Vorrücken dieser Kolonne auf die Hauptstadt sei nicht beobachtet worden. Von Nordosten allerdings seien andere Einheiten auf 20 bis 30 Kilometer an Kiews Zentrum herangerückt. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte teilte ebenfalls mit, dass die russische Armee in einigen Teilen der Ukraine ihre Truppen umgruppiert und verlagert hat. „Sie führten Maßnahmen zur Wiederherstellung der Kampffähigkeit und zur Umgruppierung von Truppen durch“, heißt es in einer Erklärung. In dem Bericht heißt es weiter, strategische Bomber der russischen Luftwaffe setzten Marschflugkörper in den Städten Luzk, Dnipro und Iwano-Frankiwsk ein. Luzk und Iwano-Frankiwsk befinden sich nördlich und südlich der Stadt Lwiw unweit der polnischen Grenze. In der Nacht zum Freitag hatte Russland seine Angriffe auf den Westen der Ukraine ausgeweitet. Die Angaben ließen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen. Um die nordostukrainische Stadt Tschernihiw aus südwestlicher Richtung zu blockieren, versuchten russische Einheiten zudem die jeweils rund 15 Kilometer entfernten Orte Mychajlo-Kozjubinske und Schestowytsja einzunehmen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Freitag gesagt, dass in Tschernihiw eine wichtige Wasserleitung durch Beschuss beschädigt worden sei. In der Folge sei die Großstadt mit knapp 280.

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