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Ukraine-Krieg| Russland will sich aus ISS zurückziehen

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Tag 66 seit Kriegsbeginn: Der russische Außenminister Lawrow hetzt gegen die Nato. Im Osten und Süden der Ukraine setzen Russlands Truppen ihre Offensive fort. Alle Informationen im Newsblog.
Tag 66 seit Kriegsbeginn: Der russische Außenminister Lawrow hetzt gegen die Nato. Im Osten und Süden der Ukraine setzen Russlands Truppen ihre Offensive fort. Alle Informationen im Newsblog. Seite neu laden 21.59 Uhr: Aufgrund der verhängten Sanktionen plant Russland, sich aus der internationalen Raumstation ISS zurückzuziehen. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf die russischen Nachrichtenagenturen Ria Novosti und Tass. « Die Entscheidung ist bereits gefallen, wir sind nicht verpflichtet, öffentlich darüber zu sprechen », sagte der Chef der russischen Weltraumorganisation Roskosmos, Dmitri Rogosin, in einem Interview mit dem staatlichen Fernsehen am Samstag. Unklar ist offenbar nur noch, wann genau Russland seine Mitarbeit beenden wird. Geplant ist laut Rogosin das Ende der Zusammenarbeit mit einem Jahr Vorlauf anzukündigen. Der Roskosmos-Chef hatte bereits mehrfach die russische Beteiligung in Frage gestellt. Zuletzt hieß es am Freitag, die Zusammenarbeit sei vorläufig noch bis 2024 geplant. Zuvor hatte Rogosin nicht ausgeschlossen, das russische Modul von der ISS abzukapseln und eigenständig weiter zu betreiben. Dabei deutete er auch eine mögliche Nutzung der Station zur militärischen Erdbeobachtung an. 20.49 Uhr: Ein russisches Militärflugzeug ist kurzzeitig in den schwedischen Luftraum eingedrungen. Das schwedische Militär teilte am Samstagabend mit, die Propellermaschine vom Typ AN-30 habe sich am Vorabend zunächst östlich der dänischen Ostsee-Insel Bornholm befunden und sei dann Richtung schwedisches Territorium geflogen. Südlich von Blekinge habe es für kurze Zeit den schwedischen Luftraum verletzt, ehe es das Gebiet wieder verlassen habe. Schwedische Kampfjets hätten den Vorfall verfolgt und das Flugzeug fotografiert. Bereits Anfang März hatten vier russische Kampfflugzeuge kurzzeitig den Luftraum über Schweden verletzt. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor mehr als zwei Monaten wird in Schweden ebenso wie im benachbarten Finnland intensiv über einen möglichen Beitritt zur Nato diskutiert. Russland hat die beiden nördlichsten Staaten der EU mehrmals vor einem solchen Schritt gewarnt. 20.29 Uhr: Aus dem belagerten Stahlwerk Azovstal in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind Berichten russischer Nachrichtenagenturen zufolge 25 Zivilisten evakuiert worden. Unter den Geretteten seien sechs Kinder, meldeten Tass und Ria Nowosti am Samstag übereinstimmend unter Berufung auf ihre jeweiligen Korrespondenten. Der Vizekommandeur des ukrainischen Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, sprach später von 20 Frauen und Kindern, die das Werksgelände verlassen hätten. Ukrainischen Angaben zufolge sollen in den Bunkeranlagen des Stahlwerks insgesamt rund 1.000 Zivilisten Zuflucht gesucht haben – und nun eingeschlossen sein. Russland wiederum spricht von rund 2.500 ukrainischen Kämpfern und ausländischen Söldnern, die sich dort ebenfalls verschanzt haben sollen. Diese lehnen eine Kapitulation und eine Aufgabe der strategisch wichtigen Stadt am Asowschen Meer, die größtenteils bereits von den Russen eingenommen ist, bislang ab. 19.45 Uhr: Ein russischer Raketenangriff hat ukrainischen Angaben zufolge die Landebahn des Flughafens in der Hafenstadt Odessa zerstört. Die Russen hätten die südukrainische Metropole von der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim aus angegriffen, teilte der Gouverneur des Gebiets Odessa, Maxym Martschenko, am Samstag im Nachrichtendienst Telegram mit. Dabei seien Raketen des Küstenverteidigungssystems « Bastion » zum Einsatz gekommen. Verletzte habe es keine gegeben. 19.27 Uhr: Kiew hat die Menge des angeblich durch Russland in den besetzten Gebieten der Süd- und Ostukraine geraubten Getreides grob beziffert. « Heute haben wir schon mehrere bestätigte Fakten, dass insgesamt einige Hunderttausend Tonnen aus den Gebieten Saporischschja, Cherson, Donezk und Luhansk abtransportiert wurden », sagte der ukrainische Vize-Landwirtschaftsminister Taras Wyssozkyj am Samstag im ukrainischen Fernsehen. Insgesamt seien für Aussaat sowie für die Produktion von Lebensmitteln in den genannten Gebieten 1,5 Millionen Tonnen Getreide eingelagert gewesen. Bereits am Freitag hatte das Außenministerium in Kiew Russland den Raub von Getreide in den besetzten ukrainischen Gebieten vorgeworfen. Seit Beginn des Kriegs vor mehr als zwei Monaten haben russische Truppen nach und nach weite Teile im Süden und Osten des Nachbarlandes besetzt. 18.50 Uhr: Bei einem erneuten Gefangenenaustausch mit Russland sind nach Angaben aus Kiew zufolge 14 Ukrainer freigekommen. Es handele sich um sieben Zivilisten und sieben Soldaten, teilte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Samstag mit. Von russischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Wereschtschuk zufolge sollen sich insgesamt rund 1.000 ukrainische Zivilisten und 700 Militärangehörige in russischer Gefangenschaft befinden. Die Ukraine habe ihrerseits ebenfalls rund 700 russische Soldaten als Kriegsgefangene genommen. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen das Nachbarland am 24. Februar hatten Moskau und Kiew bereits mehrfach Gefangene ausgetauscht. 16.33 Uhr: Unweit des Kiewer Vororts Butscha sind ukrainischen Angaben zufolge drei weitere Leichen von Zivilisten gefunden worden. Russische Soldaten hätten die Männer vor ihrem Tod gefoltert, schrieb der Polizeichef des Kiewer Gebiets, Andrij Njebytow, am Samstag auf Facebook. Die Leichen wiesen etwa Schusswunden an den Ohren auf und seien teils gefesselt und geknebelt gewesen. Sie seien in einem Waldstück nahe des Dorfs Myrozke verscharrt gewesen und erst am Freitag entdeckt worden. Bereits kurz nach dem Abzug russischer Truppen vor knapp einem Monat hatten in Butscha Funde von Hunderten getöteten Zivilisten weltweit für Entsetzen gesorgt. 15.15 Uhr: Beschäftigte des Amsterdamer Hafens haben ein mit Dieselöl beladenes Tankschiff aus Russland abgewiesen. Der Tanker Sunny Liger sei vor der niederländischen Küste vor Anker gegangen, nachdem die Hafenarbeiter sich geweigert hätten, das Schiff zu entladen, berichtete der Sender NOS am Samstag. Zuvor hatten Hafenarbeiter in Schweden bereits den Tanker abgewiesen, woraufhin er Kurs auf die Niederlande nahm. Die niederländische Gewerkschaft FNV dankte den Arbeitern für das Abweisen des Schiffs. « Mit der Ladung finanziert Russland den Krieg in der Ukraine », es handele sich nicht bloß um schmutziges, sondern um blutiges Geld, hieß es in einer Mitteilung. Die Gewerkschaft rief die Beschäftigten im Rotterdamer Hafen auf, den Tanker ebenfalls abzuweisen. 11.54 Uhr: Das von westlichen Sanktionen belastete Russland will nach Angaben seines Außenministeriums den Handel mit China stark ausweiten. Die Liefermengen an Rohstoffen und Waren sollten deutlich wachsen, bis 2024 solle das Handelsvolumen 200 Milliarden Dollar erreichen, erklärte das Ministerium nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax. Obwohl die chinesischen Firmen wegen möglicher Folgesanktionen auf der Hut sein müssten, sei Peking bereit, die Kooperation mit Moskau deutlich auszubauen, so der Bericht. 10.52 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht mit seiner Artillerie 389 Ziele in der Ukraine angegriffen, darunter 35 Kontrollpunkte,15 Waffen- oder Munitionslager und mehrere Orte, an denen sich ukrainische Truppen oder Ausrüstung befunden hätten. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, vier Munitions- und Treibstofflager seien von russischen Raketen getroffen worden. 9.51 Uhr: Die russische Flugabwehr hat Berichten zufolge ein ukrainisches Flugzeug daran gehindert, in den Luftraum der Region Brjansk einzudringen. Dabei seien Teile eines Ölterminals von Beschuss getroffen worden, berichteten russische Medien unter Berufung auf den Gouverneur der Region. « Es gibt keine Opfer », zitierte die Agentur RIA den Gouverneur Alexander Bogomas. Bei dem Terminal sei ein Logistikgebäude beschädigt worden. Die Informationen konnten nicht unabhängig verifiziert werden. 8.44 Uhr: Russland ist nach Ansicht des britischen Militärs nach gescheiterten Vorstößen in der Nordostukraine gezwungen, seine Truppen zu sammeln und neu aufzustellen. « Die Mängel bei der taktischen Koordination bestehen weiter », twitterte das britische Militär. Wegen der Schwäche der Einheiten und unzureichender Luftunterstützung könne Russland seine Kampfkraft nicht voll ausschöpfen. Die Informationen konnten nicht unabhängig verifiziert werden. 8.19 Uhr: Der ukrainische Major Stepan Tarabalka, der mehr als 40 russische Flugzeuge abgeschossen haben soll, ist offenbar im Ukraine-Krieg ums Leben gekommen. Wie das britische Nachrichtenmedium « Times » berichtete, starb er bereits im vergangenen Monat bei einem Luftkampf. Der 29-Jährige wurde als Kriegsheld gefeiert. Bereits am ersten Tag des Krieges soll er sechs russische Kampfflugzeuge vom Himmel geholt haben. Vor allem durch ein vielgeteiltes Video der ukrainischen Regierung, das die Flugkünste des Piloten zeigen soll, wurde er als « Geist von Kiew » bekannt. Unter anderem die Deutsche Welle beurteilt das Video allerdings als unecht. 6.13 Uhr: Die russische Armee hat ihre Offensive im Osten und Süden der Ukraine mit unverminderter Härte fortgesetzt und dabei insbesondere die Großstadt Charkiw ins Visier genommen. In Charkiw waren in der Nacht zum Samstag heftige Explosionen zu hören. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach trotz der anhaltenden russischen Angriffe auf die zweitgrößte Stadt des Landes von « taktischen Erfolgen » der Regierungstruppen in der Region. « Die Lage in der Region Charkiw ist schwierig », sagte Selenskyj in einer Fernsehansprache. « Aber unser Militär und unser Geheimdienst haben wichtige taktische Erfolge erzielt. » Die ukrainischen Streitkräfte eroberten nach eigenen Angaben in der Nähe von Charkiw das « strategisch wichtige » Dorf Ruska Losowa zurück. Dem Verteidigungsministerium in Kiew zufolge brachten die ukrainischen Soldaten mehr als 600 Einwohner in Sicherheit. 2 Uhr: SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich fordert die diplomatische Isolierung Russlands. « Ganz entscheidend ist, dass strategische Partner Russlands sich von Putin abwenden.45 Staaten haben den russischen Angriff auf die Ukraine nicht verurteilt, darunter fünf Atommächte. Putins Regierung muss isoliert werden », sagte er der « Rheinischen Post ». « Das müssen wir durch Gespräche in den Ländern erreichen. » Beispielsweise wolle Indien große Gasmengen aus Russland kaufen. Auch China sei ein wichtiger Unterstützer Russlands. Ebenso Brasilien, Südafrika und andere Staaten. « Es ist jetzt die Aufgabe unserer Partner, aber auch deutscher Außenpolitik, diese Länder in den Blick zu nehmen und vor Ort Gespräche über Bündnisse gegen Putins Russland zu verhandeln », sagte der SPD-Politiker. Auf die Frage, ob er dabei Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in der Pflicht sehe, sagte er: « Ich fand es gut, dass der luxemburgische Außenminister nach Neu Delhi gereist ist. Wenn Deutschland oder andere große Länder eine Delegation schicken, bekommen solche Initiativen sicher zusätzliches Gewicht. » 22.55 Uhr: Prorussische Hacker haben rumänischen Behördenangaben zufolge mehrere rumänische Regierungswebsites angegriffen. Betroffen von den sogenannten Ddos-Attacken waren den Angaben vom Freitag zufolge unter anderem die Website des Verteidigungsministeriums, der Grenzpolizei und der rumänischen Eisenbahn. Die Gruppe Killnet habe sich im Messengerdienst Telegram zu den Attacken bekannt und erklärt, diese erfolgten wegen « der Unterstützung Rumäniens für die Ukraine im militärischen Konflikt mit Russland ». 22.31 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einem Interview von einem neuen Massengrab mit 900 Toten im Kiewer Gebiet gesprochen. Sein Sprecher und die Polizei dementierten. « Zum Stand 29. April sind insgesamt 1.187 Leichen von Opfern der russischen Armee im Gebiet Kiew entdeckt worden, wahrscheinlich meinte der Präsident diese Gesamtziffer, als er von über 900 sprach », hieß es in einem Kommentar der Polizei des Gebiets Kiew, den der Internetsender Hromadske TV beim Nachrichtendienst Telegram zitierte. Auch Präsidentensprecher Serhij Nykyforow betonte in der Onlinezeitung « Ukrajinska Prawda », dass der Präsident die Gesamtzahl gemeint habe. Zuvor hatte eine Äußerung Selenskyjs vor polnischen Journalisten über ein neues Massengrab mit 900 Toten für Wirbel gesorgt. Nach dem Abzug russischer Truppen vor knapp einem Monat hatten Funde von teils gefesselten erschossenen Zivilisten vor allem in dem Kiewer Vorort Butscha weltweit für Entsetzen gesorgt. Moskau wies alle Anschuldigungen zurück. Nach dem russischen Einmarsch Ende Februar waren Teile des nordukrainischen Gebiets um die Hauptstadt Kiew knapp einen Monat lang von der russischen Armee besetzt. 21.22 Uhr: Russland sieht sich selbst nach den Worten von Außenminister Sergej Lawrow nicht im Krieg mit der Nato. Eine derartige Entwicklung würde das Risiko eines Atomkrieges steigern, erklärt Lawrow nach einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA. Lawrow gibt der Ukraine die Schuld für ins Stocken geratene Friedensgespräche. Die Regierung in Kiew wechselt nach seinen Worten andauernd ihre Verhandlungspositionen. 20.39 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor einem Abbruch der Friedensverhandlungen mit Russland. Er verweist nach einem Bericht der Agentur Interfax auf die Wut der Menschen über die Gräueltaten russischer Truppen. « Die Menschen (Ukrainer) wollen sie töten. Wenn es eine solche Haltung gibt, ist es schwer, Sachen zu regeln. » 18.56 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres sieht die Einschläge russischer Raketen in Kiew während seines Besuches in der ukrainischen Hauptstadt nicht als persönliche Botschaft. « Er nahm es nicht als Zeichen der Respektlosigkeit gegen ihn, sondern für die Menschen in Kiew », sagte UN-Sprecher Farhan Haq am Freitag in New York. Die Vereinten Nationen sprachen zudem ihr Beileid für eine getötete Journalistin bei der Attacke aus. Diese Art von Angriffen müsse aufhören. Russische Truppen hatten während des Kiew-Besuchs von UN-Generalsekretär Guterres am Donnerstag mehrere Raketen auf die ukrainische Hauptstadt abgefeuert. Dabei wurden ukrainischen Angaben zufolge auch zehn Menschen verletzt. Die Bundesregierung hatte die Angriffe verurteilt. 18.02 Uhr: Nach US-Einschätzung liegt Russland bei seiner Militäroffensive im Osten der Ukraine hinter dem eigenen Zeitplan. « Wir glauben (…), dass sie bei dem, was sie im Donbass erreichen wollten, hinter dem Zeitplan zurückliegen », sagte ein hochrangiger Beamter des US-Verteidigungsministeriums am Freitag in Washington. Die russischen Truppen seien demnach mehrere Tage in Verzug gegenüber den ursprünglichen Plänen. « Wir glauben, dass sie bei der völligen Einkreisung der ukrainischen Truppen im Osten schon viel weiter sein hätten sein sollen. » Die ukrainischen Streitkräfte wehrten sich effektiv gegen das Vorrücken der russischen Truppen. Trotz der jüngsten verbalen Aufrüstung Moskaus sei darüber hinaus eine Bedrohung durch russische Atomwaffen eher gering. « Wir beobachten weiterhin jeden Tag ihre atomaren Kapazitäten, so gut wir können. Wir haben nicht den Eindruck, dass es eine Bedrohung durch einen russischen Einsatz von Atomwaffen gibt. » Auch könnten die USA keine Bedrohung für Nato-Gebiete erkennen. 17.11 Uhr: Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sieht im jüngsten russischen Raketenangriff auf Kiew auch eine klare Botschaft an die Vereinten Nationen. « Herr Putin hat den Mittelfinger gezeigt », sagte Klitschko in einer Videobotschaft am Freitag. Kiew war am Donnerstag während eines Besuchs von UN-Generalsekretär António Guterres beschossen worden. Guterres traf sich in der ukrainischen Hauptstadt mit Präsident Wolodymyr Selenskyj, nachdem er zuvor in Moskau ein Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin geführt hatte. Bei dem Raketenangriff am Donnerstag wurde in Kiew ein 15-stöckiges Wohnhaus etwa drei Kilometer vom Zentrum entfernt beschädigt. Dabei wurden die Journalistin Wira Hyrytsch vom US-Auslandssender Radio Liberty getötet und etwa zehn weitere Menschen verletzt. Der Angriff galt dem russischen Verteidigungsministerium zufolge der Raketenfabrik Artem. Es war bereits die zweite Attacke auf das Werk. In dem bereits seit mehr als zwei Monaten dauernden russischen Angriffskrieg sind Klitschko zufolge in der ukrainischen Hauptstadt rund 100 Menschen getötet und mehr als 430 verletzt worden. 16.35 Uhr: Im Gebiet rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew ist die Zahl der Toten nach dem Abzug russischer Truppen vor knapp zwei Monaten offiziellen Angaben zufolge auf fast 1.200 gestiegen. « Zum heutigen Tag sind bereits 1.187 unserer Mitbürger (gefunden worden), unserer friedlichen Bürger, die durch die Hände der russischen Armee umkamen », sagte der Polizeichef des Kiewer Gebiets, Andrij Njebytow, am Freitag im ukrainischen Fernsehen. Am Vortag seien 26 weitere Leichen gefunden worden. Rund 200 Menschen gelten demnach noch als vermisst. Russland hatte Ende Februar die Ukraine angegriffen und Gebiete nördlich der Hauptstadt Kiew mehr als einen Monat lang besetzt. Nach dem Abzug wurden Hunderte getötete Zivilisten gefunden, viele von ihnen in der Kleinstadt Butscha. Die Bilder sorgten weltweit für Entsetzen. Moskau wies jegliche Schuld von sich und sprach von einer « Inszenierung » durch die ukrainische Seite – ohne für diesen Vorwurf allerdings haltbare Beweise vorzulegen. 15.10 Uhr: Die Bundesregierung prüft laut mehreren Medienberichten, ob weitere schwere Waffen an die Ukraine geliefert werden können. Offenbar ist im Gespräch, dass Panzerhaubitzen 2000 aus Beständen der Bundeswehr abgegeben werden können. Zuerst hatte die « Welt » darüber berichtet, entsprechende Überlegungen bestätigten Sicherheitskreise der Nachrichtenagentur Reuters. Konkret soll es sich um ein Materialpaket handeln, an dem neben Deutschland auch die Niederlande und Italien beteiligt sein sollen. « Wir sind in Gesprächen mit diversen Partnern mit dem Ziel der wirkungsvollen Unterstützung der Ukraine – auch im Bereich der Artillerie. Dabei gibt es verschiedene Optionen, die aktuell geprüft werden », sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums der « Welt ». Allerdings sollen von den 119 Haubitzen im Bestand der Bundeswehr aktuell nur 40 einsatzbereit sein. Deshalb stünden Militärvertreter selbst einer einstelligen Lieferung skeptisch gegenüber. Laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist eine mittlere einstellige Zahl als Liefermenge im Gespräch. Deutschland hatte zuletzt bereits zugesagt, ukrainische Truppen an Artilleriesystemen ausbilden zu wollen. 12.43 Uhr: Die Bundesregierung hat den russischen Raketenangriff auf Kiew am Tag des Besuchs von UN-Generalsekretär António Guterres scharf verurteilt. « Das Vorgehen der russischen Seite ist menschenverachtend », sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag in Berlin. « Es offenbart vor den Augen der Weltgemeinschaft zudem erneut, dass Putin und sein Regime keinerlei Respekt vor dem internationalen Recht haben. » Ukrainischen Angaben zufolge ereigneten sich die russischen Angriffe mit mindestens einem Todesopfer am Donnerstagabend, als Guterres noch in der Stadt war. Guterres sagte dem britischen Sender BBC: « Ich war geschockt zu hören, dass in der Stadt, in der ich mich aufhalte, zwei Raketen explodiert sind. » 11.17 Uhr: Nach Angaben des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace könnte Russlands Präsident Wladimir Putin am 9. Mai eine Massenmobilisierung verkünden. An diesem Datum feiert Russland den « Tag des Sieges » über das Deutsche Reich im Zweiten Weltkrieg. Experten hatten zunächst vermutet, bis dahin wolle Putin den Krieg in der Ukraine beenden. Wallace sagte LBC Radio nun: « Ich wäre nicht überrascht, wenn er an diesem Tag erklärt ‘Wir sind in einem neuen Krieg mit den Nazis der Welt.' » Die russischen Kriegsziele in der Ukraine seien bislang nicht erreicht, weshalb ein zeitnahes Kriegsende unwahrscheinlich sei. Ganz im Gegenteil brauche Putin weitere Truppen, um gegen die durch westliche Waffenlieferungen verstärkte Ukraine militärische Erfolge zu erzielen. 10.38 Uhr: An der Grenze zwischen der Ukraine und Russland ist nach russischen Angaben ein Grenzübergang von ukrainischer Seite aus angegriffen worden. « Gegen 8 Uhr (7 Uhr MESZ) wurde in der Ortschaft Krupez der Grenzübergang mit Granatwerfern beschossen », teilte der Gouverneur der westrussischen Region Kursk, Roman Starowoit, in seinem Telegram-Kanal mit. Demnach gab es weder Schäden noch Verletzte. Die russischen Grenztruppen hätten das Feuer erwidert und den Beschuss damit gestoppt. Unabhängig lassen sich die Angaben derzeit nicht überprüfen. 10.32 Uhr: Russland hat nach Angaben seines Verteidigungsministeriums mit Hochpräzisions-Langstreckenraketen die Produktionsanlagen einer Weltraumraketen-Fabrik in Kiew zerstört. Dabei könnte es sich um die Angriffe während des Besuchs von UN-Generalsekretär Guterres am Donnerstag handeln. Russland nannte den genauen Zeitpunkt der Angriffe nicht. 9.01 Uhr: Die Ukraine hofft auf eine baldige Rettung von Zivilsten aus dem Stahlwerk in Mariupol. « Heute ist eine Operation geplant, um die Zivilsten aus dem Werk zu bekommen », sagte das Präsidialamt in Kiew. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. UN-Generalsekretär António Guterres bemüht sich derzeit um die Evakuierung der Menschen aus dem von russischen Truppen eingeschlossenen Werksgelände. Von den dort verschanzten ukrainischen Kämpfern verlangt der russische Präsident Wladimir Putin, die Waffen niederzulegen. 8.38 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben ihre Bodenangriffe im Osten der Ukraine in der Nacht zum Freitag vorläufig eingestellt. « In Richtung Isjum hat (der Feind) keine aktiven Angriffshandlungen durchgeführt », teilte der ukrainische Generalstab am Vormittag in seinem Lagebericht mit. Die russischen Kräfte beschränkten ihre Aktivitäten demnach auf Aufklärung und Artilleriebeschuss. Die Gegend um Isjum im Gebiet Charkiw war in den vergangenen Tagen die Hauptstoßrichtung der russischen Truppen. Durch den Vorstoß nach Süden sollten die ukrainischen Kräfte im Donbassgebiet eingekesselt werden. Auch an anderen Frontabschnitten blieb es verhältnismäßig ruhig. Vor Donezk meldete der ukrainische Generalstab ebenfalls Artilleriebeschuss, aber keine weiteren Sturmversuche. In Mariupol würden die eingeschlossenen Einheiten im Stahlwerk Asowstal weiter blockiert, heißt es. Auch die ukrainische Armee beschränkte sich nach Angaben des Generalstabs in erster Linie auf Abwehrarbeiten. So wurden in der Nacht 15 Flugobjekte abgeschossen: neben einem Flugzeug fünf Marschflugkörper und neun Drohnen. Unabhängig ließen sich die Berichte nicht überprüfen. 7.49 Uhr: Ukrainische Truppen haben laut einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA ein Öldepot in der von prorussischen Separatisten gehaltenen Stadt Donezk beschossen und beschädigt. Die Agentur beruft sich auf einen Vertreter der Separatisten. Online veröffentlichte Bilder zeigten die brennende Anlage. 7.30 Uhr: Angesichts des Krieges in der Ukraine hat Russland seine Mitarbeit beim Betrieb der Internationalen Raumstation (ISS) infrage gestellt. « Die Entscheidung über das Schicksal der ISS wird viel von der Lage abhängen, die in unserem Land und darum herum herrscht », sagte der Chef der russischen Raumfahrtagentur, Dmitri Rogosin, der Nachrichtenagentur Tass. Im Falle eines Ausstiegs werde Moskau seine Partner aber ein Jahr im Voraus unterrichten. Bis 2024 sei Russlands Beteiligung an der Station vorläufig noch geplant. Zuvor hatte Rogosin nicht ausgeschlossen, das russische Modul von der ISS abzukapseln und eigenständig weiter zu betreiben.

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