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Eine richtige Reise mit falscher Botschaft

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CDU-Chef Friedrich Merz vermittelt auf seiner Reise nach Kiew ein verzerrtes Bild der Kriegsrealität. Es ist nicht das einzige Kommunikationsversagen im Zusammenhang mit diesem Ukraine-Trip des Oppositionsführers.
W er die Reise von Friedrich Merz in die Ukraine als bloß „parteitaktisch“ beschreibt, macht einen Fehler. Es ist nicht falsch, auch als Oppositionsführer in das Land zu fahren, waren doch Vertreter der Regierungskoalition schon da. Es ist auch nicht nötig, eine diplomatische Kaskade einzuhalten. Nur weil Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seit Kriegsausbruch noch nicht da war und der Bundespräsident einmal ausgeladen wurde, heißt das nicht, dass nun keiner mehr vor den Genannten den Weg nach Kiew auf sich nehmen darf. Und schließlich ist Merz eingeladen worden, von Vertretern des ukrainischen Parlaments. Die Reise ist also richtig. Aber falsch ist i hre Botschaft. Und das hat viel mit Merz’ bisheriger Kommunikation im Zusammenhang mit der Reise zu tun. Da ist – gelinde gesagt – bisher alles daneben gegangen. Das fing schon damit an, dass er, anders als frühere Besucher in Kiew, seine Reisepläne schon Tage im Voraus ankündigte. Das verschaffte ihm eine Schlagzeile. Aber auch eine Debatte. Eine unnötige. Es gab der Koalition die Möglichkeit, die Reise eben als parteipolitisch motiviert zu deklarieren. Es gab dann Leuten – vermutlich aus dem Umfeld der Regierung – die Chance, angebliche Bedenken des Bundeskriminalamts durchzustechen. Die Reiseankündigung wird zudem die ukrainischen Behörden alarmiert haben.

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