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Donald Trump: Zeugen nennen neue Details zum Kapitolsturm

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Neue Details zur Situation kurz vor dem Kapitol-Sturm: Rund um Donald Trump soll es zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen sein.
Erstellt: 17.06.2022, 04:52 Uhr
Von: Lukas Zigo
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Neue Details zur Situation kurz vor dem Kapitol-Sturm: Rund um Donald Trump soll es zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen sein.
+++ 22.50 Uhr: Im Untersuchungsausschuss zum Angriff auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 haben Zeugen neue Details zu den chaotischen Stunden an jenem Tag offengelegt. Ein früherer Berater des damaligen US-Vizepräsidenten Mike Pence, Greg Jacob, beschrieb am Donnerstag (Ortszeit) in einer öffentlichen Anhörung, wie Pence sich damals trotz des Gewaltausbruchs am Kongresssitz gegen den Rat seiner Sicherheitskräfte geweigert habe, das Gelände zu verlassen.
„Der Vizepräsident wollte auf keinen Fall riskieren, dass die Welt sieht, wie der Vizepräsident der Vereinigten Staaten aus dem US-Kapitol flieht“, sagte Jacob, der Pence damals begleitete. Sein Chef sei entschlossen gewesen, die begonnene Zertifizierung des Präsidentschaftswahlergebnisses abzuschließen. Er habe es als „verfassungsmäßige Pflicht“ gesehen, dies zu Ende zu bringen. Pence habe daher über Stunden an einem sicheren Ort auf dem Kapitol-Gelände ausgeharrt, um von dort aus später in den Senatssaal zurückzukehren. Auf die Frage, ob Präsident Donald Trump zu irgendeinem Zeitpunkt bei Pence angerufen habe, um zu fragen, ob er in Sicherheit sei, sagte Jacob: „Das tat er nicht.“ Pence habe das „frustriert“. Mehrere Zeugen beschrieben außerdem ein hitziges Telefonat zwischen Trump und Pence am Morgen jenes Tages, bei dem der damalige Präsident mehrere Schimpfwörter benutzt habe. Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 den Parlamentssitz erstürmt. Dort war der US-Kongress zusammengekommen, um den Wahlsieg von Trumps demokratischem Herausforderer Joe Biden formal zu bestätigen. Die gewalttätige Menge wollte das verhindern. Pence leitete damals in seiner Rolle als Vizepräsident die Kongresssitzung.
+++ 14.20 Uhr: Der Sonderausschuss des Repräsentantenhauses zur Untersuchung der Vorgänge vom 6. Januar 2021 hat seine für Mittwoch geplante Anhörung verschoben. Die nächste Anhörung ist für Donnerstagnachmittag um 13.00 Uhr (ET) angesetzt. Der Ausschuss kündigte am Dienstag (14. Juni 2022) außerdem an, dass er in den kommenden Wochen zwei Anhörungen abhalten wird – eine am 21. Juni und eine weitere am 23. Juni – beide werden um 13.00 Uhr (ET) stattfinden. Als Grund für die Verschiebung nannte die demokratische Abgeordnete Zoe Lofgren (Kalifornien), ein Mitglied des Ausschusses, „technische Probleme“. Diese seien „keine große Sache“. „Es sind nur technische Probleme“, sagte sie. „Sie kennen die Mitarbeiter, die alle Videos zusammenstellen. Sie wissen schon, eins, zwei, drei, es war überwältigend. Also versuchen wir ihnen ein wenig Spielraum zu geben.“
Die verschobene Anhörung werde sich laut Lofgren ebenfalls mit Donald Trumps Rolle im Sturm auf das US-Kapitol beschäftigen. Update vom Mittwoch, 15. Juni, 09.30 Uhr: Laut eines neuen Berichts der lagen die Nerven im Weißen Haus kurz vor dem 6. Januar 2021 blank. In Beisein von Donald Trump sollen die beiden Fraktionen der damaligen Regierung mitten im Oval Office aneinandergeraten sein. Auf der einen Seite: Jeffrey Clark, stellvertretender Justizminister. Auf der anderen Seite: Richard Donoghue, Umwelt-Anwalt und Angestellter im Justizministerium. Clark warnte Trump vor den Folgen eines Coup-Versuchs. „Was passiert, wenn hunderte Kündigungen aus dem Justizministerium in den nächsten 48 Stunden eingehen?“ fragte Clark laut Bericht. „Das sind ihre Leute, Mr. Trump, sie haben diese Leute ausgesucht. Was sagt das über ihre Führung aus?“ In Richtung Donoghue, der Trumps Umsturzideen förderte, sagte Clark laut der : „Geh zurück in Dein Büro. Du bist Umwelt-Anwalt. Wir rufen Dich, wenn es ein Ölleck gibt.“
+++ 15.30 Uhr: Die Untersuchung zum Sturm auf das Kapitol nimmt in den USA weiter an Fahrt auf. Am 13. Juni stand vor allem die Rolle von Donald Trump im Mittelpunkt der Anhörung des Untersuchungsausschusses. Mehrere frühere Regierungsmitglieder und Wahlkampfberater distanzierten sich dabei klar von Trumps Vorgehen und widersprachen offen seinem Gerede vom Wahlbetrug. Der frühere US-Präsident reagierte äußerst verschnupft auf die Aussagen aus seinem Umfeld (s. Update v. 8.00 Uhr). Doch nicht nur Trump stand am Montag im Fokus, auch eine andere Person in Trumps Umkreis kam überaus schlecht davon. Auf Rudy Giuliani waren viele Zeugen jedenfalls nicht gut zu sprechen. So äußerten sie zumeist höchst kritisch über Giuliani, den sie als Anführer einer Gruppe von Verschwörungsfanatikern darstellten. „Was sie vorschlugen, hielt ich für verrückt“, sagte etwa der frühere Trump-Anwalt Eric Herschmann.

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