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Gaskrise offenbart das schmutzige Geheimnis der deutschen Energiewende

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Der Ukraine-Krieg hat die deutschen Versäumnisse offengelegt. Langfristig ist die klimaneutrale Energiewende der richtige Weg – und auch volkswirtschaftlich verlockend.
Erstellt: 27.08.2022, 09:51 Uhr
Von: Ludovic Subran
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Der Ukraine-Krieg hat die Versäumnisse der deutschen Energiepolitik knallhart offengelegt. Um die Energieversorgung auch ohne russisches Gas zu sichern, gibt es kurzfristig kaum eine Alternative zu Kohle- und Atomstrom, schreibt Allianz-Chef-Volkswirt Ludovic Subran im Gastbeitrag. Doch mittel- und langfristig ist die klimaneutrale Energiewende der richtige Weg – und volkswirtschaftlich verlockend obendrein.
München – Die Gaskrise hat das schmutzige Geheimnis der deutschen Energiewende offenbart: Sie war vielleicht nicht auf Sand, aber auf russischem Gas gebaut, eine Wende von Putins Gnaden. Damit ist jetzt Schluss. Aber wie soll es weitergehen: Statt auf Gas jetzt auf andere „Schmuddelkinder“ der Energieerzeugung wie Kohle oder Kernenergie setzen – oder die Flucht nach vorne ergreifen, d.h. alles auf die Karte der Erneuerbaren und sauberen Energien setzen?
Die Regierung hat sich für letzteres entschieden und das Ziel ausgegeben, schon 2035 (und nicht erst 2045) die Stromerzeugung in Deutschland klimaneutral zu gestalten. Das erscheint auf den ersten Blick über-ambitioniert, ist aber tatsächlich der einzig sinnvolle Weg und verspricht schon mittelfristig hohen Gewinn.
Natürlich wird es in der kurzen Frist, also in den beiden nächsten Wintern, nicht ohne Kohle gehen. Und auch mit Blick auf die Kernenergie wäre es sinnvoll, die verfügbaren Kapazitäten zur Abmilderung der aktuellen Energiekrise zu nutzen: In der Frage der Nicht-Abschaltung sollte die Regierung genauso viel Mut zeigen wie beim Ausbau der Erneuerbaren.

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