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Olaf Scholz und Robert Habeck in Kanada: Die Mission ist klar

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Mit einer Schar an Spitzenmanagern sind Olaf Scholz und Robert Habeck nach Kanada geflogen. Warum der ganze Aufwand? Es gibt mehrere Gründe.
Mit einer Schar an Spitzenmanagern sind Olaf Scholz und Robert Habeck nach Kanada geflogen. Warum der ganze Aufwand? Es gibt mehrere Gründe.
In etwa zwei Dutzend Ländern auf vier Kontinenten hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seit seiner Vereidigung im Dezember schon vorgestellt. Für kein einziges davon hat er bei seinen Antrittsbesuchen so viel Aufwand betrieben wie jetzt für Kanada.
Drei Tage nimmt er sich Zeit für das flächenmäßig zweitgrößte Land der Welt, das aber noch nicht einmal halb so viele Einwohner hat wie Deutschland. Zum Vergleich: Im deutlich mächtigeren und wirtschaftsstärkeren Nachbarland USA war er im Februar nur halb so lange zum Antrittsbesuch.
Das ist aber noch nicht alles: Scholz hat sich für diese Reise Verstärkung geholt. Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) flog am Sonntagabend mit ihm nach Montreal, der ersten von drei Reisestationen. Die beiden waren zuvor erst einmal zusammen unterwegs, im Mai bei einem Nordsee-Gipfel in Dänemark.
Außerdem wird Scholz erstmals von einer größeren Wirtschaftsdelegation begleitet, die von Industriepräsident Siegfried Rußwurm angeführt wird und der ein Dutzend Spitzenmanager angehören, darunter die Vorstandsvorsitzenden von Volkswagen, Bayer, Siemens Energy und Uniper. Insgesamt flogen mehr als 80 Passagiere in der Regierungsmaschine mit.
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Aber wofür betreiben Scholz und Habeck den ganzen Aufwand? Es gibt wirtschaftliche und politische Gründe dafür:
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zwingt Deutschland, sich in seinen Wirtschaftsbeziehungen breiter aufzustellen. Das gilt ganz akut für den Energiebereich, in dem man sich von russischen Gaslieferungen unabhängig machen will. Kanada hat zwar Flüssiggas zu bieten, davon kann Deutschland aber erst mittelfristig profitieren: Das Problem in Deutschland sei das Fehlen der Infrastruktur, um Flüssiggas (LNG) als Alternative zu russischem Gas einzusetzen, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Montag im ZDF-Interview. Bei der Reise liegt der Fokus deswegen auf der Wasserstoffproduktion.

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