Die verlustgeplagte Bank dampft das riskante Investmentbanking ein, kappt die Kosten und erhöht das Kapital um 4 Milliarden Franken.
Die Credit Suisse (CS) will sich mit einem radikalen Umbau und einer milliardenschweren Kapitalerhöhung aus dem Krisenmodus befreien. Die skandalgeplagte Schweizer Großbank spaltet das zuletzt hochdefizitäre Investmentbanking auf und fährt es deutlich zurück. Der Fokus soll fortan viel stärker auf der Vermögensverwaltung sowie auf dem Universalbankgeschäft im Schweizer Heimatmarkt liegen. Bis zum Jahr 2025 will die Bank die Kosten um 2,5 Milliarden Franken oder 15 Prozent auf 14,5 Milliarden Franken reduzieren. In der gleichen Zeit soll die Zahl der Mitarbeiter um 9000 auf 43.000 sinken. Kurzfristig werden 2700 Stellen gestrichen, davon rund 2000 in der Schweiz. Dies teilte die Bank am Donnerstag mit.
Der Umbau kommt die Bank teuer zu stehen. Der Vorstand unter Führung von Ulrich Körner veranschlagt die damit zusammenhängenden und bis Ende 2024 anfallenden Restrukturierungskosten und Abschreibungen auf 2,9 Milliarden Franken. Finanziert werden soll dies durch den Verkauf von Vermögenswerten und Beteiligungen, vor allem aber durch eine Kapitalerhöhung im Gesamtvolumen von 4 Milliarden Franken. Über Letztere war seit Monaten im Markt spekuliert worden. Dies drückte auf den Aktienkurs der CS, weil die Ausgabe neuer Aktien die Gewinnanteile der Altaktionäre stark verwässert. Außerdem stand die Frage im Raum, wer angesichts der zunehmend desolaten Lage der Bank überhaupt in diese investieren würde.
Eine Antwort darauf lieferte die CS nun: Die Saudi National Bank (SNB Group) hat sich dazu verpflichtet, neue Aktien im Wert von bis zu 1,5 Milliarden Franken zu zeichnen und so auf einen Kapitalanteil von bis zu 9,9 Prozent zu kommen. Die unter voller Kontrolle der saudischen Regierung stehende SNB Group ist die größte Bank Saudi-Arabiens.