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Militär, Klima und Ungleichheit: Drei chinesische Herausforderungen – und woran es mangelt

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China steht vor gigantischen Aufgaben. Unsere Daten und Grafiken zeigen, wo das Land gerade steht – und wo es eigentlich hin will.
Erstellt: 15.10.2022, 09:25 Uhr
Von: Christiane Kühl, Nils Tillmann
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China steht vor gigantischen Aufgaben bei Klimaschutz, Stadt-Land-Kluft und seiner Rolle in der Welt. Unsere Daten und Grafiken zeigen, wo das Land gerade steht – und wo es eigentlich hin will.
München/Peking – Wie kann China wirtschaftlich wachsen – aber dabei sein autoritäres Ein-Parteien-System festigen und sich in der Welt behaupten? Diese Herausforderungen haben für Staatspräsident Xi Jinping das letzte Jahrzehnt geprägt. Nun geht es um seine und um Chinas Zukunft: Auf dem 20. Parteitag ab dem 16. Oktober wird er wahrscheinlich zum dritten Mal zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei gewählt werden.
Das Datenjournalismus-Team von IPPEN.MEDIA hat anlässlich des Parteitags Daten zu den drei größten Herausforderungen aus Sicht der chinesischen Regierung zusammengetragen: Klimaschutz, soziale Ungleichheit und die Rolle Chinas in der Welt. Und wirft einen Blick in Grafiken und Zahlen darauf, inwieweit die ambitionierten Ziele des Landes überhaupt realistisch sind.
Moderne Wolkenkratzer und eine wachsende Mittelschicht: In Chinas Großstädten zeigen sich die Folgen des wirtschaftlichen Aufschwungs der vergangenen Jahrzehnte. Im ländlichen China jedoch zeigt sich teils mit einfachen Behausungen und einer veralteten Infrastruktur ein anderes Bild. Neben einem anhaltenden Wirtschaftswachstum hat Xi Jinping deswegen 2021 den Slogan des Gemeinsamen Wohlstands wieder aufleben lassen – und zu einem wichtigen politischen Ziel erklärt. 
Bisher gibt es für diesen Slogan nur ein grobes Ziel. Doch nun soll ein konkreter Plan zur Umsetzung auf dem anstehenden Parteitag folgen. Bekannt ist bereits, dass die Regierung unter anderem die Wohlstandslücke zwischen der ländlichen und städtischen Bevölkerung bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts auf ein laut Xi Jinping „angemessenes Maß“ senken will. Seit Amtsantritt des chinesischen Staatspräsidenten 2012 blieb die Kluft allerdings groß. Beobachter erwarten, dass Xi dies in einer weiteren Amtszeit verstärkt angehen will.
Andere Daten der Weltbank zeigen immerhin, dass sich in der Gesellschaft der Wohlstand insgesamt gleichmäßiger verteilt als noch im Jahr 2010. Der sogenannte Gini-Wert ist jedoch weiterhin deutlich größer als in Ländern wie Japan oder Deutschland. Der viel beschworene Gemeinsame Wohlstand scheint für China also alles andere als sichergestellt zu sein.

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