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Ukraine-Krieg im Liveticker: Lage im besetzten Kernkraftwerk Saporischschja verschlechtert sich

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Mehr als sieben Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges wird in der Ukraine weiter gekämpft. Alle aktuellen Entwicklungen im TAG24-Liveticker.
Kiew (Ukraine) – Mehr als sieben Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges wird in der Ukraine immer noch gekämpft. Russland hat weiter Probleme an der Front und bei der Mobilmachung.
Die ukrainische Armee hat bei ihrer Gegenoffensive im Osten des Landes nach eigenen Angaben mit Schwierigkeiten zu kämpfen – Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) ist dennoch siegessicher. Das Staatsoberhaupt sprach in der Nacht zum Sonntag von einer « sehr schwierigen Situation » in den Gebieten Donezk und Luhansk. Am schwierigsten sei sie wie in Tagen zuvor bei der Stadt Bachmut.
In Russland gab es am Samstagabend bei einem Zwischenfall auf einem Militärgelände nahe der ukrainischen Grenze mindestens elf Tote.
Zwei Schützen sollen nach Darstellung des russischen Verteidigungsministeriums das Feuer bei einem Schießtraining auf einem Truppenübungsplatz bei Belgorod eröffnet haben. Sie seien dabei getötet worden. Mindestens 15 Menschen wurden verletzt, wie die Staatsagentur Tass. Moskau sprach von einem Terroranschlag.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Geschehen in der Ukraine und rund um den Krieg findet Ihr hier im Ticker.
In dem von russischen Truppen besetzten Kernkraftwerk Saporischschja verschlechtert sich die Situation nach Worten des ukrainischen Atombehörden-Chefs mit jeder Woche.
Die Besatzer hätten unter anderem das Verwaltungsgebäude, ein Schulungszentrum und einen Block des AKW beschädigt, sagte Petro Kotin dem ZDF. Sie lagerten Ausrüstung und Lastwagen, was große Brandgefahr schaffe. « Niemand weiß, was sich in diesen Lastwagen befindet. »
Gleichzeitig stünden die Mitarbeiter unter hohem Druck. « Im Moment versuchen sie, das Personal zu drängen, Arbeitsverträge mit Russland zu unterzeichnen », so Kotin. « Das Personal hat die Wahl, entweder diesen Vertrag zu unterschreiben oder geschlagen oder gefoltert zu werden. » Etwa 100 Menschen seien gefangen genommen worden, von anderen wisse man nicht, was mit ihnen passiert sei. Den Menschen sei es verboten, das Gebiet zu verlassen.
Auf dem Gelände in und um das Kraftwerk sind immer wieder Artilleriegeschosse eingeschlagen, wobei beide Seiten sich gegenseitig für den Beschuss verantwortlich machen. IAEA-Chef Rafael Grossi versucht in Pendeldiplomatie zwischen Russland und der Ukraine, dass um das AKW eine Sicherheitszone ohne Kämpfe eingerichtet wird.
Nach Kotins Worten liegt ein möglicher Reaktor-Unfall weiterhin nahe. « Wir waren schon dreimal in unmittelbarer Nähe zu diesem Reaktorunfall », sagte Kotin. Das liege daran, dass das AKW von der Stromversorgung abhängig sei. Wenn die Kühlung gestoppt werde, komme es zu einer Art Schmelze.
Die von Russland gelenkten Separatisten in der Ostukraine haben über einen Beschuss der Stadt Donezk durch die ukrainische Armee berichtet.
Dabei sei ein Verwaltungsgebäude stark beschädigt worden, teilte Bürgermeister Alexej Kulemsin der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Unter anderem seien Scheiben zerborsten und Autos in Brand geraten, hieß es. « Wie durch ein Wunder ist niemand gestorben », wurde Kulemsin zitiert. Unabhängig bestätigen ließen sich die Angaben nicht. Die Industriestadt Donezk steht seit 2014 unter der Kontrolle von prorussischen Separatisten.
Die von Moskau unterstützen Kräfte machten die ukrainische Armee am Sonntag für 40 Attacken auf Ziele in der von Russland anerkannten « Volksrepublik Donezk » innerhalb von 24 Stunden verantwortlich. Dabei sei ein Zivilist getötet worden, vier weitere wurden verletzt.
Russland kommt nach britischen Angaben wegen seines Vorgehens beim Angriffskrieg gegen die Ukraine bei der Produktion von Munition nicht mehr hinterher.
« Die russische Verteidigungsindustrie ist vermutlich nicht in der Lage, fortschrittliche Munition in dem Maße zu produzieren, in dem sie verbraucht wird », teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg mit.
Die mehr als 80 Raketenangriffe auf mehrere ukrainische Städte zu Wochenbeginn bedeuteten eine weitere Verschlechterung der russischen Bestände an Langstreckenraketen, erklärten die Briten. Dies schränke voraussichtlich die russischen Möglichkeiten ein, in Zukunft erneut diese Anzahl an Zielen zu treffen.
Rund siebeneinhalb Monate nach Kriegsbeginn hatte Russland am Montag mehr als 80 Raketen auf die Ukraine abgefeuert – darunter auch auf die Hauptstadt Kiew. Rund 20 Menschen wurden getötet und mehr als 100 verletzt. Putin kündigte am Freitag an, Angriffe auf verfehlte Ziele würden « nachgeholt ». Er betonte zugleich, dass aktuell keine weiteren großflächigen Angriffe geplant seien.
Selenskyj nannte die neue Militärhilfe der USA mit einem Volumen von bis zu 725 Millionen Dollar (745,6 Millionen Euro) « sehr notwendig ». Sein Land sei am Samstag Ziel neuer russischer Angriffe geworden.
« Einige der Raketen und Drohnen wurden abgeschossen. Aber leider nicht alle », sagte das Staatsoberhaupt in seiner Videoansprache. « Wir tun alles, um mehr feindliche Raketen und Drohnen abzuschießen. (…) Es wird sicher der Tag kommen, an dem unser Staat diese Aufgabe zu 100 Prozent erfüllen kann. »
« Generell tun wir im Osten und Süden alles, um den Besatzern das Gefühl zu geben, dass sie keine Perspektive haben », meinte Selenskyj. Am Sonntag ist der 235. Tag seit Beginn der russischen Invasion im Nachbarland vom 24. Februar.
Zugleich sprach das Staatsoberhaupt nach russischen Angriffen auf Anlagen der Energieversorgung von Fortschritten bei der Reparatur. In der östlichen Stadt Isjum im Gebiet Charkiw sei damit begonnen worden, die Gasversorgung wiederherzustellen. « Die ersten 500 Familien der Stadt haben bereits wieder Gas in ihren Häusern. » In anderen Regionen seien erst am Freitag mehr als 3000 Häuser wieder an die Gasversorgung angeschlossen worden.
Für den Zwischenfall auf dem Militärgelände im Südwesten Russlands mit vielen Toten und Verletzten machte Moskau zwei Bürger eines GUS-Staates verantwortlich.
Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ist ein loser Staatenverbund ehemaliger Sowjetstaaten. Die beiden Schützen sollen getötet worden sein. Es soll sich dabei um einen Terroranschlag bei der Ausbildung von Rekruten für den Ukraine-Krieg gehandelt haben. Das lässt sich wie viele andere Angaben aus dem Kriegsgebiet auch nicht überprüfen.
Nach der vor fast einem Monat verkündeten Teilmobilmachung war es zu Protesten und der Flucht von Hunderttausenden Russen aus ihrer Heimat gekommen. Es gab aber auch direkten Widerstand gegen die Mobilisierung.
Bulgarien machte russische Hacker für eine groß angelegte Attacke auf die Webseiten des Präsidenten, der Regierung, wichtiger Ministerien und des Verfassungsgerichts verantwortlich.
« Die Hackerattacke kam aus dem Staatsgebiet der Russischen Föderation », sagte der Chef der bulgarischen Ermittlungsbehörde, Borislaw Sarafow, über den Cyberangriff. Dabei wurde amtlichen Angaben zufolge der Zugang zu den betroffenen Webseiten blockiert oder verlangsamt.
Nach fast acht Jahren als ukrainischer Botschafter in Deutschland ist Andrij Melnyk in die Ukraine zurückgekehrt.
Am Samstagmorgen brach er in Berlin mit dem Auto auf und überquerte am Abend die Grenze zur Ukraine. « Home Sweet Home », schrieb er vom Grenzübergang auf Twitter. « Unser Kampf geht weiter. Die Ukraine wird siegen. Liebe deutsche Freunde, danke für alles. Und auf Wiedersehen. » Am Montag wird sein Nachfolger Oleksii Makeiev in Berlin erwartet.
Bei ihrem Bundesparteitag in Bonn sprachen sich die Grünen mit überwältigender Mehrheit für die Lieferung weiterer Waffen an die Ukraine aus.
Mehrere Anträge, in denen dies als Abkehr von der pazifistischen Tradition der Partei kritisiert wurde, lehnten die Delegierten ab. Im Ukraine-Krieg müsse Deutschland helfen, wo es möglich sei, « weil wir sehen, dass diese Waffen Menschenleben retten », sagte der Parteivorsitzende Omid Nouripour.
Nach den tödlichen Schüssen in Belgorod wird mit Spannung erwartet, ob das Verteidigungsministerium weitere Einzelheiten dazu mitteilt.
Am Samstag gab es Berichte über einen neuen Angriff der ukrainischen Armee zur Befreiung des besetzten Gebietes Cherson im Süden des Landes. Möglicherweise werden hierzu neue Entwicklungen mitgeteilt.
Die frühere deutsche ESC-Gewinnerin Nicole (57) singt ihren berühmtesten Song « Ein bisschen Frieden » jetzt auch auf Russisch.
« Es ist eine Botschaft, sage ich mal, an Herrn Putin, sich das Lied mal anzuhören, weil es genau das ausdrückt, was alle sich wünschen », sagte die Sängerin in Saarbrücken der Deutschen Presse-Agentur. « Endlich dem Krieg ein Ende zu bereiten und die Waffen niederzulegen! »
Die neue Version des Stücks, mit dem Nicole 1982 den Eurovision Song Contest (ESC) für Deutschland gewann, erscheint am 21. Oktober auf ihrem neuen Album « Ich bin zurück ». Bisher habe sie das Gewinnerlied in sieben Sprachen gesungen, dies sei nun die achte, sagte Nicole. Sie habe in der neuen Version auch ganz bewusst einen Refrain in Russisch gesungen, weil diese Sprache auch die Ukrainer verstehen. « Es ist auch ein kleines Geschenk an alle Geflüchteten, die hier unterkommen. »
« Ein bisschen Frieden » fehlt bei keinem Konzert der Saarländerin. Wie oft sie das Lied wohl in ihrem Leben schon gesungen hat? « Anscheinend nicht oft genug. » Das Lied werde nie an Aktualität verlieren.
Frankreich will fast 2000 ukrainische Soldaten ausbilden. Es habe bereits Artillerie-Schulungen für die Haubitze Caesar gegeben, aber jetzt werde man etwas weiter gehen, sagte der Minister der Streitkräfte, Sébastien Lecornu, der Zeitung « Le Parisien » in einem am Samstag auf der Internetseite veröffentlichten Interview.
Wie Lecornu präzisierte, werde die Ausbildung in drei Etappen erfolgen: zunächst die allgemeine Ausbildung der Kämpfer, dann die für die von den Ukrainern angemeldeten spezifischen Bedürfnisse wie Logistik und schließlich eine dritte, die die Schulung an den gelieferten Waffen betreffe.
Erst vor wenigen Tagen hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Lieferung von sechs Haubitzen vom Typ Caesar angekündigt sowie Radaranlagen und weitere Luftabwehrraketen. Frankreich hat der Ukraine bereits 18 Caesar-Haubitzen geliefert.
Bei Vorbereitungen von Rekruten für den Krieg in der Ukraine sind bei einem Zwischenfall mit Waffen nahe der Stadt Belgorod im Südwesten Russlands elf Menschen getötet worden.
15 weitere wurden verletzt, wie das Verteidigungsministerium am Samstag in Moskau der Staatsagentur Tass zufolge mitteilte. Zwei Personen hätten auf einem Truppenübungsplatz das Feuer eröffnet. Das Ministerium sprach von einem Terroranschlag. In anderen russischen Medien war von bis zu 22 Toten die Rede.
Zwei Bürger eines GUS-Staates seien dafür verantwortlich, teilte das Ministerium mit. Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ist ein loser Staatenverbund ehemaliger Sowjetstaaten. Die beiden Schützen sollen nach Angaben aus Moskau getötet worden sein.
Tech-Milliardär Elon Musk (51) will nach eigenen Angaben die Finanzierung des Satelliten-Internets seiner Raumfahrt-Firma SpaceX für die Ukraine fortsetzen.
« Was soll’s… auch wenn Starlink immer noch Geld verliert und andere Unternehmen Milliarden von Steuergeldern erhalten, werden wir die Ukraine weiterhin kostenlos finanzieren », schrieb Musk am Samstagabend bei Twitter.
Für die ukrainischen Truppen ist die Nutzung des Satelliten-Internetdienstes Starlink im Kampf gegen Russland unverzichtbar. Wo es wegen zerstörter Infrastruktur keinen Zugang zu Mobilfunk und Internet mehr gibt, dient er sowohl Zivilisten als auch dem ukrainischen Militär als Kommunikationsmittel.
Zuvor hatte Musk noch mit dem Aus der Finanzierung gedroht. SpaceX wolle keine Erstattung bisheriger Ausgaben, schrieb er am Freitag bei Twitter. Man könne aber « auch nicht das bestehende System unbefristet bezahlen UND Tausende weitere Terminals schicken ». Die Ukraine koste SpaceX rund 20 Millionen Dollar (20,6 Millionen Euro) monatlich.
Nach massiven russischen Angriffen auf Anlagen der Energieversorgung in der Ukraine meldet Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) weitere Fortschritte bei den Reparaturarbeiten.
In der östlichen Stadt Isjum im Gebiet Charkiw sei damit begonnen worden, die Gasversorgung wiederherzustellen, sagte er am Samstagabend in einer Videobotschaft. « Die ersten 500 Familien der Stadt haben bereits wieder Gas in ihren Häusern. »
In anderen Regionen seien erst am Freitag mehr als 3000 Häuser wieder an die Gasversorgung angeschlossen worden. « Ich bin allen dankbar, die den Ukrainern ein normales Leben zurückgeben », sagte das Staatsoberhaupt.
Der ukrainische Generalstab hat am Samstag neue russische Raketen- und Luftangriffe registriert. Im abendlichen Lagebericht sprach das Militär von vier Raketenangriffen.
17 Mal habe es einen Beschuss aus Flugzeugen gegeben, zehn Mal seien Raketenwerfer eingesetzt worden. Mehr als 20 Siedlungen seien getroffen worden, darunter Kostjantyniwka im Donezker Gebiet im Osten der Ukraine und Iwaniwka im Gebiet Cherson.

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