Home Deutschland Deutschland — in German „Einige wollten sie weg haben“: Als es um Merkel-Putschversuch geht, reagiert Schäuble...

„Einige wollten sie weg haben“: Als es um Merkel-Putschversuch geht, reagiert Schäuble bemerkenswert

257
0
SHARE

Schäuble spricht bei Lanz über einen Putschversuch gegen Merkel, eigenen Versäumnisse im Verhältnis zu Russland und seine Sorge vor einer neuen Flüchtlingswelle.
Erstellt: 15.12.2022, 10:57 Uhr
KommentareTeilen
Schäuble spricht bei Lanz über einen Putschversuch gegen Merkel, eigenen Versäumnisse im Verhältnis zu Russland und seine Sorge vor einer neuen Flüchtlingswelle.
Hamburg – Es kommt nur selten vor, dass Markus Lanz seine Sendung für einen einzelnen Gast freiräumt. Etwa vor einigen Jahren, als Bill Gates unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in einem Nebenraum des Studios ohne Publikum, was damals für gewöhnlich noch im Hintergrund saß, mit Lanz sprach. An diesem Mittwoch war es wieder soweit – für einen Mann, der seit 50 Jahren Mitglied des Deutschen Bundestages ist: Dr. Wolfgang Schäuble (CDU).
Bereits im Intro macht Lanz keinen Hehl aus seiner Anerkennung für die Lebensleistung des Politikers. Dass dies kein Fehler war, wird sich im Laufe des Gesprächs herausstellen. Denn Schäuble spricht an vielen Stellen überraschend ehrlich über seine Sicht der Dinge auf das aktuelle politische Geschehen, über Weggefährten und über vergangene Entscheidungen, bei denen er sich selbst nicht von Fehlern ausnimmt.
Rückblende auf das Jahr 2015: Natürlich, da wäre die sogenannte Flüchtlingskrise, aber auch der CDU-Parteitag. Im Vorfeld des Parteitags wurde es innerhalb der Union unruhig, wie auch Schäuble mitbekommen hat. „Einige wollten Merkel weghaben“, sagt er lapidar. Lanz hakt nach, ob die Situation vergleichbar gewesen ist mit der des legendären Bremer Parteitags 1989, als Helmut Kohl drohte gestürzt zu werden.
Die Reaktion Schäubles ist bemerkenswert. Wo sonst ein klares Veto zu erwarten gewesen wäre, folgt bloßes Schulterzucken. „Ich habe es zweimal abgelehnt, gegen Kanzler zu putschen, in deren Regierung ich Mitglied war.“
Die Entscheidung zugunsten der Grenzöffnung im August 2015 und dem damit einhergehenden Flüchtlingsstrom brachte die damalige Kanzlerin Angela Merkel in Bedrängnis. „Das war ein Fehler“, sagt Schäuble unumwunden.

Continue reading...