Die Verteidigung von Markus Braun, des Ex-Chefs von Wirecard, hat am zweiten Prozesstag die Aussetzung des Verfahrens beantragt. Zudem griff er den Kronzeugen Oliver Bellenhaus frontal an.
Die Verteidigung von Markus Braun, des Ex-Chefs von Wirecard, hat am zweiten Prozesstag die Aussetzung des Verfahrens beantragt. Zudem griff er den Kronzeugen Oliver Bellenhaus frontal an.Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun betritt am zweiten Verhandlungstag den Gerichtssaal.
Der Montag, der zweite Tag des Wirecard-Prozesses, ist der Tag von Alfred Dierlamm. Er ist der prominente Hauptverteidiger von Markus Braun, des ehemaligen Konzern-Chefs des 2020 zusammengebrochenen Zahlungsdienstleisters Wirecard. Gleich zu Beginn seiner sogenannten Eingangserklärung kündet der Verteidiger an, dass er die Erklärung mit einem Antrag auf Aussetzung des Verfahrens verbinden wolle. Und er fährt schweres Geschütz auf: Es seien« schwerste Ermittlungsfehler» unterlaufen. Angriff auf Bellenhaus
Dierlamm begründet den Antrag auf Aussetzung damit, dass das Verfahren «an einem schweren Geburtsfehler» leide: Die Grundhypothese, dass das sogenannte Drittpartner-Geschäfts (TPA-Geschäft) nicht existiert habe und dass damit «Null Umsatz» erzielt worden sei, habe sich als falsch herausgestellt. Nach Darstellung der Verteidigung hat der Kronzeuge und Mitangeklagte Oliver Bellenhaus, der Chef einer Wirecard-Enkelgesellschaft in Dubai war, die Ermittlungen auf eine falsche Fährte gelockt und die Staatsanwaltschaft habe sich zu früh für dessen Narrativ entschieden. Nichts sei hinterfragt worden.
Die Aussagen von Bellenhaus gegenüber der Staatsanwaltschaft seien nicht glaubwürdig und dazu unplausibel, erklärt Dierlamm. Dieser sei kein Kronzeuge und sei nie einer gewesen, sondern Haupttäter einer Bande, deren Ziel es gewesen sei, über Schattenstrukturen Geld aus Wirecard herauszuschleusen.
