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Angriff auf das Regierungsviertel in Brasilia: „Bolsonaristen“ bringen Unruhe in Lulas erste Amtswoche

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Tausende Anhänger von Brasiliens Ex-Präsident Jair Bolsonaro stürmen und verwüsten Brasiliens wichtigste staatliche Institutionen. Präsident Lula kündigt eine harte Verfolgung der „Faschisten“ an.
Tausende Anhänger von Brasiliens Ex-Präsident Jair Bolsonaro stürmen und verwüsten Brasiliens wichtigste staatliche Institutionen. Präsident Lula kündigt eine harte Verfolgung der „Faschisten“ an.
Heute, 06:58 Uhr
Der mittelalte Mann trägt Brille, Dreitagebart und hat einen runden Bauch, über dem das gelbe T-Shirt der brasilianischen Nationalelf spannt. Er steht stolz im Saal des Senats in Brasilia, hat gerade Hausfriedensbruch und ein Delikt gegen Brasiliens Demokratie begangen. Per Handy filmt er, wie Dutzende weitere Demonstranten den Raum stürmen, mittendrin ein bewaffneter Militärpolizist, der sich freundlich mit den Invasoren unterhält.
Es ist eine von Hunderten Szenen, die am Sonntag aufgenommen wurden, als Tausende Anhänger von Brasiliens Ex-Präsident Jair Bolsonaro das Regierungsviertel in der Hauptstadt Brasilia stürmten.
Die Bolsonaristen, wie sie hier heißen, demonstrieren seit Wochen vor Militärkasernen gegen die Wahl des linken Lula da Silva zum Präsidenten. Sie behaupten, es habe Wahlbetrug gegeben und fordern einen Putsch.
Am Sonntagnachmittag durchbrachen die Bolsonaristen dann nach einem Protestmarsch die leichten Polizeisperren rund um das Regierungsviertel und drangen in Brasiliens Kongress, den Obersten Gerichtshof sowie den Präsidentenpalast ein. Sie legten Feuer, zerbrachen Scheiben und Möbelstücke, zerstörten teils enorm wertvolle Kunstwerke, urinierten auf Einrichtungsgegenstände und schmissen Elektronikgeräte wie Drucker, Computer und Fernseher auf den Boden.
Die Schäden dürften in die Millionen gehen. Die Eindringlinge platzierten nach Medienberichten auch Artefakte, die explodieren sollten. Dabei fiel auf, wie wenig Widerstand die Militärpolizei leistete, die sonst für ihre Brutalität berüchtigt ist. Sie wird in Brasilia vom ehemaligen Sicherheitsminister Bolsonaros geleitet.
Anstatt die Putschisten aufzuhalten, machten die Beamten teilweise gut gelaunt Fotos und Videos der Ereignisse. Es ist kein Geheimnis, dass viele Sicherheitskräfte Bolsonaro gewählt haben. Der Polizeichef der Hauptstadt wurde noch am Sonntag entlassen.
Am frühen Abend trat dann ein wütender Präsident Lula da Silva vor die Kameras und kündigte die Bestrafung der „Vandalen und Faschisten“ an.
Wir werden herausfinden, wer diese Hooligans sind und wer sie finanziert hat.
„Wir werden herausfinden, wer diese Hooligans sind und wer sie finanziert hat. Sie werden für ihre antidemokratischen Akte bezahlen. Sie haben etwas getan, was es in der Geschichte dieses Landes noch nie gegeben hat“, sagte Lula, der seit 1.

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