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Die Leiden der Alpentiere im milden Winter

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Alpenschneehuhn, Schneehase, Murmeltier und Steinbock: Sie haben sich angepasst und können bei Minusgraden in tief verschneiter Landschaft überleben. Was aber, wenn es teils frühlingshaft warm ist?
Erstellt: 14.01.2023, 08:45 Uhr
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Alpenschneehuhn, Schneehase, Murmeltier und Steinbock: Sie haben sich angepasst und können bei Minusgraden in tief verschneiter Landschaft überleben. Was aber, wenn es teils frühlingshaft warm ist?
Schliersee – Klirrende Kälte, Wind und Eis: Das alles macht dem Alpenschneehuhn nichts aus. In seiner Schneehöhle schläft es im Winter gut geschützt vor Wetter und Feinden, nur zur Nahrungssuche kommt es heraus. Aber derzeit ist alles anders. Die Tiere sind dem Wetter schutzlos ausgesetzt, der Schnee zum Verstecken fehlt – und Füchse oder Raubvögel haben leichtes Spiel. Denn das weiße Gefieder ist in der grünen Landschaft weithin zu sehen.
Die Folgen des Klimawandels betreffen gerade auch speziell an winterliche Verhältnisse angepasste Tiere. „Es ist ein Trugschluss, was viele denken: Wenn der Winter schneearm ist, dann haben die Wildtiere keine Probleme. Das ist für viele logisch – stimmt aber so leider nicht“, sagt der Gebietsbetreuer Mangfallgebirge des Landratsamtes Miesbach, Florian Bossert.
Bestände von Murmeltieren etwa haben laut Bossert im Alpenraum schon abgenommen. Zwar gebe es wegen der längeren Vegetationsphase mehr Futter. Doch fehle mangels Schnee die Isolationsschicht beim Winterschlaf im Bau.
Das Problem trifft auch andere Nagetiere, Igel oder Fledermäuse. Warme Winter sind laut Bund Naturschutz in Bayern etwa ein Grund für den Rückgang des Gartenschläfers, der in Wärmephasen öfter aufwacht und dabei viel Energie verbraucht.

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