Home Deutschland Deutschland — in German Österreich und Indien vereinbaren Migrations- und Mobilitätspakt

Österreich und Indien vereinbaren Migrations- und Mobilitätspakt

152
0
SHARE

Österreichs Außenminister nennt das G20-Vorsitzland eine « Stimme der Vernunft » und hofft auf Indien als Vermittler für Friedensverhandlungen in der Ukraine.
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) setzt hohe Erwartungen in das neue G20-Vorsitzland Indien als möglichen Vermittler für Friedensverhandlungen in der Ukraine. Indien ist außerdem bereit, illegal eingewanderte Inder aus Österreich zurückzunehmen. Eine am Montag von Schallenberg und seinem indischen Amtskollegen Subrahmanyam Jaishankar paraphierte « Migrations- und Mobilitätspartnerschaft » sieht deren rasche Rückführung vor.

Österreich hatte laut Schallenberg im Vorjahr über 18.000 Asylanträge aus Indien, die praktisch keine Chance auf Asyl haben. Vor allem junge Menschen sollen durch die Förderung des Studentenaustauschs und die Einführung eines Working-Holiday-Programms mehr Möglichkeiten erhalten. Das Migrations- und Mobilitätsabkommen soll gleichzeitig Möglichkeiten schaffen, hoch qualifizierte indische Arbeitskräfte im Rahmen der Rot-Weiß-Rot-Karte nach Österreich zu bringen. Das Abkommen enthält einen Richtwert von 800 Rot-Weiß-Rot-Karten pro Jahr. Die 2011 eingeführten Aufenthaltstitel wurden laut Statistik Austria im Jahr 2020 zusammen mit der « Blaue Karte EU » insgesamt 1.500 Mal vergeben. Der auf Asyl spezialisierte Anwalt Wilfried Embacher kritisierte auf Twitter unterdessen, dass sich Verwaltungsverfahren, wie die Erteilung einer Aufenthaltsberechtigung nicht in zwischenstaatlichen Abkommen festlegen lassen würden.
Jaishankar betonte bei seinem Besuch in Wien die Notwendigkeit legaler Migration. Indien wolle diesbezüglich faire und gleiche Chancen, sagte er. Österreich sei für Indien ein ernsthafter Partner, es könne eine Rolle bei der digitalen und grünen Modernisierung der indischen Wirtschaft spielen. Den Handelsumsatz zwischen Indien und Österreich bezifferte der Außenminister mit rund 2,5 Mrd. US-Dollar (2,34 Mrd. Euro). Mehr als 150 österreichische Unternehmen seien derzeit in Indien vertreten.

Continue reading...