Paula aus Costa Rica muss sich immer wieder anhören, sie dürfe keine Kritik an Deutschland üben – sie könne schließlich wieder zurückziehen. Quatsch, findet sie.
Erstellt: 31.01.2023, 04:58 Uhr
Von: Jana Stäbener
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Paula aus Costa Rica muss sich immer wieder anhören, sie dürfe keine Kritik an Deutschland üben – sie könne schließlich wieder zurückziehen. Quatsch, findet sie.
Vor kurzem gab das Innenministerium unter Nancy Faeser (SPD) bekannt, dass die Mindestaufenthaltsdauer für eine Einbürgerung von acht auf fünf Jahre verkürzt werden soll, bei besonderen Integrationsleistungen auf drei Jahre. Auch sollen Ausländer ihre alte Staatsbürgerschaft nicht mehr aufgeben müssen, um Deutsche zu werden. Vom Chancen-Aufenthaltsrecht sollen Menschen profitieren, die schon mehrere Jahre ohne gesicherten Status in Deutschland wohnen und nicht straffällig geworden sind.
Die Union (CDU/CSU) übte an diesen Reformen harsche Kritik. Sie warnte davor, die deutsche Staatsbürgerschaft zu „entwerten“. CDU-Chef Friedrich Merz sagte am 27. November 2022 in der ARD: „Die deutsche Staatsbürgerschaft ist etwas sehr Wertvolles, und damit muss man behutsam umgehen.“ Merz verhielt sich hier „hochnotpeinlich“ finden die Jungen Liberalen. Die Reformen seien „ein Signal an all die Fachkräfte, die wir im Rahmen einer Einwanderungsoffensive so dringend ansprechen und für uns gewinnen wollen“.
Das sieht auch die TikTokerin Paula (@paulisingermany) so. Sie stammt aus Costa Rica und lebt mittlerweile in München. Immer wieder spricht sie auf ihrem Account darüber, wie man sich als Ausländerin in Deutschland so fühlt.