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„So geht man nicht mit verdienten Soldaten um“: Pistorius forsches Auftreten verärgert die Bundeswehr

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Boris Pistorius (SPD) streicht Stellen bei der Bundeswehr, weitere sollen folgen. Unter den Offizieren herrscht jetzt Unruhe. Einigen ist der neue Minister zu forsch.
Erstellt: 12.04.2023, 18:35 Uhr
Von: Jens Kiffmeier, Erkan Pehlivan
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Boris Pistorius (SPD) streicht Stellen bei der Bundeswehr, weitere sollen folgen. Unter den Offizieren herrscht jetzt Unruhe. Einigen ist der neue Minister zu forsch.
Berlin – Der Neue greift knallhart durch: In seiner kurzen Amtszeit hat Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bereits einige Ausrufezeichen gesetzt. Besonders seine Personalpolitik sorgte in der vergangenen Woche für Aufsehen. Denn der Minister stellte einige ranghohe Soldaten ins Abseits. In der Bevölkerung kommt das forsche Auftreten gut an – im eigenen Ministerium jedoch offenbar weniger.
Laut einem Bericht der Bild-Zeitung wird das Gemurre über Pistorius nämlich spürbar lauter. Besonders bitter stoße einigen Mitarbeitern auf, dass die Abberufungen vorab an Medien durchgestochen worden seien. „So geht man nicht mit verdienten Soldaten um“, zitierte das Blatt einen Insider.
Hintergrund für den Ärger ist die jüngste Personalentscheidung von Verteidigungsminister Boris Pistorius. Der Neu-Minister hatte nämlich den jahrelangen Generalinspekteur Eberhard Zorn (63) und damit den ranghöchsten Soldaten gefeuert. Auch die Chefin des Beschaffungsamtes, Gabriele Korb (61), zuständig für alle Waffen- und Ausrüstungskäufe, musste ihren Posten in der vergangenen Woche überraschend räumen. Damit reagierte Pistorius auf die schleppenden Reformbemühungen innerhalb der Bundeswehr.
Den Entschluss dafür fasste der SPD-Politiker anscheinend nur wenige Tage nach seinem Amtsantritt, nachdem ihm eine Traueranzeige für einen verstorbenen Mitarbeiter zur Freigabe auf den Schreibtisch gelegt worden war. „Die Anzeige war zwar schon von etlichen hochrangigen Stellen abgezeichnet worden, aber niemand wollte die Verantwortung für das letzte Okay übernehmen“, schreibt die Bild. Dabei entschloss sich Pistorius offensichtlich, der sogenannten „Verantwortungsdiffusion“ ein Ende zu setzen.

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