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Russlands Eroberung von Bachmut: Prigoschin verkündet „keinen einzigen lebenden ukrainischen Soldaten mehr“

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Seit Monaten tobt die Schlacht um Bachmut. Jetzt hat Russland die Stadt offenbar erobert. Für Wladimir Putin ist dies ein symbolischer Erfolg.
Erstellt: 21.05.2023, 23:14 Uhr
Von: Florian Naumann, Marcus Giebel, Christian Stör
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Seit Monaten tobt die Schlacht um Bachmut. Russland reklamiert die Einnahme der Stadt für sich – eine Aussage Selenskyjs muss im Nachgang klargestellt werden.
Update vom 21. Mai, 22.30 Uhr: Noch immer ist unklar, ob Russland tatsächlich Bachmut vollständig erobert hat. Die Ukraine meldete am Abend weitere Vorstöße an der Front rund um die ostukrainische Stadt. „Speziell in den letzten 24 Stunden sind wir an einigen Teilstücken etwa 200 Meter vorgestoßen“, sagte der Sprecher der Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, nun im Staats-Fernsehen. Bereits die ganze Woche sei das ukrainische Militär in der Umgebung der Stadt auf dem Vormarsch.
Die bei Bachmut eingesetzte 3. Sturmbrigade der Ukrainer erklärte, auf einem Frontabschnitt von 1700 Metern sogar 700 Meter vorgerückt zu sein. Tscherewatyj zufolge halten sich ukrainische Kräfte auch im Südwesten Bachmuts in einigen Gebäuden und Befestigungsanlagen verschanzt. Das dementierte der russische Söldner-Boss Jewgeni Prigoschin: Es gebe in Bachmut keinen einzigen lebenden ukrainischen Soldaten mehr, behauptete er in einer Audiobotschaft auf Telegram.
Update vom 21. Mai, 15.20 Uhr: Das Rätselraten über die Lage im umkämpften Bachmut geht weiter. Die Ukraine kontrolliert nach Angaben eines ihrer ranghohen Generäle weiter einen kleinen Teil des östlichen Stadtgebiets. Dies sei allerdings ausreichend für einen Vorstoß in die zerstörte Stadt, wenn die Lage sich ändere, erklärt General Olexander Syrskyj auf Telegram. Ukrainische Truppen näherten sich einer taktischen Einkesselung der Stadt.
„Unsere Soldaten halten Befestigungsanlagen und einige Räumlichkeiten im Südwesten der Stadt“, sagte unterdesen der Sprecher der Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, im ukrainischen Fernsehen. Er räumte allerdings ein, die Lage sei kritisch und es gebe schwere Kämpfe. Tscherewatyj stichelte auch gen Moskau. Selbst bei einer Eroberung hätte die Stadt weder militärischen noch politischen Nutzen für die Russen, „aber sie führen sich auf, als hätten sie Dnipro eingenommen.“ Die Millionenstadt Dnipro ist das wichtigste Industrie- und Rüstungszentrum im Südosten der Ukraine.
Update vom 21. Mai, 13.20 Uhr: Die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut ist nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht vollständig unter russischer Kontrolle. Nach dem G7-Gipfel im japanischen Hiroshima sagte Selenskyj am Sonntag: „Bachmut ist heute nicht von Russland besetzt worden.“ Selenskyj stellte damit missverständliche, nicht eindeutige Aussagen von ihm zur militärischen Situation nach einem Treffen mit US-Präsidenten Joe Biden klar.
Update vom 21. Mai, 10.40 Uhr: Ist die Schlacht um Bachmut zu Ende? Russland hatte gestern die Kämpfe für entschieden erklärt und die vollständige Einnahme der Stadt im Osten der Ukraine verkündet. Heute nun äußerte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dazu. Bei seinem gemeldeten Eingeständnis, Bachmut sei verloren (s. auch Update v. 8.25 Uhr), könnte es sich aber um ein Missverständnis handeln. Seine Aussage war nämlich nicht eindeutig und kann unterschiedlich interpretiert werden. Das hängt davon ab, auf welchen Teil der Frage („Ist Bachmut noch immer in der Hand der Ukraine? Die Russen sagten, sie hätten Bachmut eingenommen“) sich Selenskyjs Antwort bezieht.
Selenskyjs Sprecher bestritt jedenfalls dessen Bestätigung eines etwaigen Verlusts von Bachmut.

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