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Tina Turner ist tot: Simply the Best – Nachruf auf die Königin des Rock 'n' Roll

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« Die Welt hat eine Legende verloren », hieß es zum Tod von Tina Turner. Unser Autor erklärt, warum das bei Leibe keine Übertreibung ist.
« Die Welt hat eine Legende verloren », hieß es zum Tod von Tina Turner. Unser Autor erklärt, warum das beileibe keine Übertreibung ist.
Zürich. Sie war einfach die Beste. Und jetzt ist sie gegangen und bleibt doch die Beste. Nach einem Leben und einer Karriere mit – « River Deep, Mountain High » dunkelsten Tiefen und gleißenden Höhen ist Tina Turner am Mittwoch in ihrem Haus in Küsnacht im Schweizer Kanton Zürich im Alter von 83 Jahren gestorben. Die « Acid Queen », die Königin des Soul, die Königin des Rock, die Königin des Pop ruht für immer.
Wohl keine Sängerin musste für ihren Erfolg, ihre Erfüllung so hart kämpfen und so viel dafür einstecken wie die am 26. November 1939 in Brownsville, Tennessee geborene Anna Mae Bullock. Als zweite Tochter eines Baptisten-Diakons wächst sie im winzigen Nest Nutbush auf und lässt dort im Kirchenchor ihre Stimme erklingen, bevor sie 1955 nach der Trennung der Eltern mit ihrer Mutter und Schwester nach St. Louis umzieht.
Dort lernt sie ein Jahr später den R&B-Sänger Ike Turner kennen, steigt als Backgroundsängerin ein und bekommt mit Saxophonspieler Raymond Hill ihren ersten Sohn Craig. Aber es ist Ike Turner, den sie 1962 heiraten wird und auf dessen Wunsch sie sich Tina nennt. Die « Ike & Tina Turner Revue » reißt bis 1976 mit furiosem R&B, Soul und Funk Millionen Fans mit, Songs wie « River Deep, Mountain High », « Proud Mary » und « Nutbush City Limits » werden Klassiker der Popgeschichte.
Doch während Ike an der Gitarre die Bühne Tina und den « Ikettes »-Tänzerinnen für atemberaubende, laszive Shows überlässt, tyrannisiert er seine Frau und Mutter des 1960 geborenen gemeinsamen Sohnes Ronald (zusätzlich adoptiert Tina noch Ike Jr. und Michael aus Ikes vorherigem Liebesleben) abseits des Rampenlichts jahrelang mit harter Hand.
Berauscht vom Erfolg und vom Kokain, beherrscht von Neid, Kontrollwahn und Sexsucht missbraucht und verprügelt Ike Tina wieder und wieder. « Er benutzte meine Nase so viele Male als Boxsack, dass ich beim Singen fühlen konnte, wie Blut meinen Rachen hinunterrann. Und ich kann mich nicht daran erinnern, jemals kein blaues Auge gehabt zu haben », schreibt Tina 2018 in ihrem Buch « My Live Story ».
Die Ehe, die mit einer Hochzeitsnacht in einem Bordell in Tijuana begann, in das Ike seine Braut schleppte, endet mit der Scheidung 1978. Ike Turner stirbt 2007 mit 76 Jahren an einer Überdosis Kokain.
Die Flucht vor Ike ergreift Tina bereits 1976.

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