Mit einem Großaufgebot sucht die Polizei am Rande Berlins nach einer mutmaßlichen Löwin. Es ist nicht das erste Mal, dass entlaufene Raubkatzen für Schlagzeilen sorgen: Weltweit gab es in den vergangenen Jahren mehr als ein Dutzend Fälle.
Die Suche nach der mutmaßlichen Löwin südlich von Berlin geht weiter: In der Nacht zum Donnerstag soll im brandenburgischen Kleinmachnow eine freilaufende Raubkatze gesichtet worden sein.
Ein nur wenige Sekunden langes Handyvideo eines Zeugen zeigt ein Tier, das zwischen Büschen und Bäumen umherschleicht. Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass die Handyaufnahmen des mutmaßlichen Tieres echt sind – doch von der Raubkatze fehlt seitdem jede Spur.
Mehrere Beobachter gehen inzwischen davon aus, dass das Tier aus Privatbesitz stammt, denn bei den offiziellen Stellen wurde keine Raubkatze als vermisst gemeldet. Der Fall ist bei weitem nicht der erste seiner Art.
Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ hat in den vergangenen Jahren eine Reihe ähnlicher Vorkommnisse registriert. Die jüngsten Ereignisse in Berlin werfen ein weiteres Mal die Frage auf, ob die private Haltung von Raubkatzen wie Löwen in Deutschland legal sein sollte. Schön öfter Raubkatzen entkommen
Auf Anfrage von FOCUS online teilt „Vier Pfoten“ mit, dass es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Ausbrüchen von Raubkatzen gekommen sei – sowohl aus Privatbesitz als auch aus Zoos und Zirkussen. Vor allem aus Zirkussen gab es in den letzten Jahren mehrere Ausbrüche.
So entkam im Juni 2006 ein Tiger aus dem Zirkus Barelli in Wendlingen und verletzte zwei Ponys. Im September 2009 konnte in Eberswalde der eineinhalbjährige Löwe Simba aus seinem Freigehege entkommen und lief ungehindert über den Zirkusvorplatz – ein Pfleger hatte versehentlich die Tür offengelassen.
Ein Aufsehen erregender Fall ereignete sich im März 2011, als eine Löwin aus der Manege des Zirkus Humberto in Brandenburg entkam und in einer Gartenkolonie erschossen wurde.