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Neue Details zur Freilassung zweier US-Geiseln von den Hamas

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Die humanitären Hilfsgüter für Menschen im Gazastreifen stecken weiter in Ägypten fest – laut Guterres liegt das an Auflagen. Die News zum Krieg in Nahost im Live-Ticker.
Live-Ticker zum Krieg in Nahost hier aktualisieren
Die beiden von der islamistischen Hamas im Gazastreifen freigelassenen Geiseln sind am Freitag mit Hilfe des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) nach Israel gebracht worden. « Die Freilassung der beiden Geiseln ist ein Hoffnungsschimmer », teilte IKRK-Chefin Mirjana Spoljaric am Freitagabend in Genf mit. Die Freilassung der beiden US-Amerikanerinnen wurde durch Vermittlung der Regierung von Katar ermöglicht, wie US-Außenminister Antony Blinken sagte.
Das IKRK ist im Rahmen des humanitären Völkerrechts beauftragt, sich um das Wohlergehen von Gefangenen zu kümmern. Es ist eine strikt neutrale Organisation, die stets Kontakt zu allen Konfliktparteien hält.
Das IKRK sei bereit, auch bei der Freilassung der anderen rund 200 Geiseln zu helfen. « Wir sind bereit, die verbliebenen Geiseln zu besuchen », teilte Spoljaric mit. Dafür sei eine Einigung der beteiligten Seiten nötig. Sie rief diejenigen, die die Geiseln festhalten, dazu auf, diese mit allem Nötigen, auch medizinisch, zu versorgen. « Sie müssen die Gelegenheit bekommen, mit ihren Verwandten oder Freunden Kontakt aufzunehmen. » (dpa)
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Erstmals seit dem Großangriff der Hamas auf Israel hat der bewaffnete Arm der radikalislamischen Palästinenserorganisation zwei Geiseln freigelassen. « Als Reaktion auf die katarischen Bemühungen haben die Al-Kassam-Brigaden zwei US-Bürger (eine Mutter und ihre Tochter) aus humanitären Gründen freigelassen », teilte die im Gazastreifen herrschende Hamas am Freitag im Onlinedienst Telegram mit.
Dies hat Israelmittlerweile bestätigt. Ein Vertreter des israelischen Militärs habe die beiden Frauen am Freitag an der Grenze zum Gazastreifen empfangen, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit.
Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei etwa 1400 Menschen getötet sowie rund 200 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Unter den Geiseln sind auch Ausländer, darunter mehrere Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft.
Das Auswärtige Amt spricht von insgesamt acht Fällen, wobei ein Fall auch mehrere Familienmitglieder umfassen kann. Die Betroffenen haben meist die doppelte Staatsbürgerschaft.
Die israelische Armee hatte am Freitag mitgeteilt, ihrer Einschätzung nach seien die meisten der rund 200 Geiseln am Leben. Sie bestätigte, dass die Hamas bei ihrem Großangriff vor knapp zwei Wochen auch Kinder und ältere Menschen nicht verschont habe. Demnach sind unter den Geiseln mehr als 20 Minderjährige sowie zwischen zehn und 20 Menschen, die älter als 60 Jahre sind. (AFP/dpa)
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Die humanitären Hilfsgüter für mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen stecken weiter in Ägypten fest. Grund seien die Auflagen, die an die Öffnung des Grenzpostens und die Weiterleitung zu den Bedürftigen gestellt wurden, sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Freitag direkt vor dem Grenzübergang Rafah auf ägyptischer Seite. « Wir müssen dafür sorgen, dass diese Lastwagen so schnell wie möglich in Bewegung gesetzt werden, und so viele wie möglich », sagte er. Er appellierte an alle Seiten, eine humanitäre Kampfpause einzulegen.
Guterres nannte Israel, Ägypten und die USA. Verhandlungen liefen nun auf Hochtouren, um die Bedingungen einzuschränken, damit die voll beladenen Lastwagen, die vor der Grenze stehen, in den Gazastreifen fahren können. Guterres nannte unter anderem Verifikationsprozesse – vermutlich wollen beide Seiten Kontrollen, dass mit den Lastwagen nichts außer humanitärer Hilfe über die Grenze gebracht wird.
« Hinter diesen Mauern haben wir zwei Millionen Menschen, die enorm leiden », sagte Guterres. « Sie haben kein Wasser, keine Nahrungsmittel, keine Medikamente, keinen Treibstoff, sie werden beschossen. (…) Und auf dieser Seite stehen die Lastwagen (…) mit genau den Sachen, die auf der anderen Seite gebraucht werden », sagte er. « Diese Lastwagen machen den Unterschied zwischen Leben und Tod für so viele Menschen im Gazastreifen. » (dpa/lag)
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US-Präsident Joe Biden ersucht den Kongress um mehr als 75 Milliarden Dollar zur Unterstützung Israels und der Ukraine. Das Weiße Haus legte am Freitag einen Antrag für Finanzmittel im Umfang von insgesamt 105 Milliarden Dollar (knapp 100 Milliarden Euro) vor, der auch zusätzliche Gelder für den US-Grenzschutz umfasst. Für die Ukraine sind 61,4 Milliarden Dollar vorgesehen, für Israel 14,3 Milliarden Dollar.
Allerdings ist der US-Kongress derzeit angesichts eines Machtkampfs der Republikaner im Repräsentantenhaus gelähmt. Unklar ist deswegen, ob und wann die Mittel gebilligt werden.
Biden hatte das Parlament am Donnerstagabend in einer Fernsehansprache an die Nation aufgerufen, rasch weitere Hilfen für die von Russland angegriffene Ukraine und das von der radikalislamischen Hamas angegriffene Israel auf den Weg zu bringen. « Kleinkarierte » und « wütende » Parteipolitik dürfe nicht « unserer Verantwortung als große Nation im Wege stehen », sagte der Präsident. (AFP)
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Israel hat einen Plan für den Krieg in Nahost vorgestellt. Das Land wolle sich nach der « Eliminierung der Hamas » aus der Verantwortung für das Leben in der Küstenenklave zurückziehen, sagte Verteidigungsminister Joav Galant am Freitag.
Wer die Geschicke im Gazastreifen dann übernehmen soll, teilte er nicht mit.

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