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Russland testet offenbar Atomraketen in der Arktis

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Russland setzt auf eine zunehmende Ermüdung im Westen. Prigoschins Sohn Pawel könnte die Wagner-Einheiten übernehmen. Der Generalinspekteur der Bundeswehr sieht Russland noch nicht am Ende. Alle News zum Krieg in der Ukraine im Ticker.
Generalinspekteur der Bundeswehr sieht Russland noch nicht am Ende
11.10 Uhr: Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer hält eine weitere Eskalation des derzeitigen Krieges in Europa für nicht ausgeschlossen und dringt deswegen auf einen Ausbau der Verteidigungsfähigkeiten Deutschlands und der Nato. Die Frage, was als nächstes komme, bleibe bestehen, sagte er in einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit in Brüssel.
Breuer verwies dabei darauf, dass es aus seiner Sicht Anzeichen für Russlands Angriff auf die Halbinsel Krim im Jahr 2014 und den im Jahr 2022 begonnenen Angriffskrieg auf das Festland der Ukraine gegeben habe. Man sei damals aber in einer Komfortzone verhaftet gewesen und habe es nicht glauben wollen.

Konsequenz der Entwicklungen sei, dass man nun die Partner unterstützen müsse, die als mögliche neue Frontstaaten gesehen würden, erklärte der ranghöchste deutsche Soldat. Die Bundesrepublik tue dies beispielsweise mit der Aufstellung einer Bundeswehr-Brigade für Litauen.
„Russlands illegaler Angriffskrieg in der Ukraine unterstreicht die Relevanz kampfbereiter Streitkräfte“, sagte Breuer in der Rede bei einem Empfang des deutschen Nato-Botschafters Géza Andreas von Geyr. Es sei in der Vergangenheit gut gewesen, strategische Geduld und strategische Gelassenheit gehabt zu haben. Heute müsse man aber schnell sein.

Charkiw baut unterirdische Schule wegen Luftangriffen
03.33 Uhr: Die ostukrainische Stadt Charkiw baut die erste unterirdische Schule im Land, um ihre Schüler vor russischen Angriffen zu schützen. Bürgermeister Ihor Terechow erklärte: „Ein solcher Schutzraum wird es Tausenden Kindern in Charkiw ermöglichen, ihren Unterricht auch bei Raketenangriffen sicher von Angesicht zu Angesicht fortzusetzen.“
Die Stadt Charkiw hat seit Kriegsbeginn bereits rund 60 Klassenzimmer in U-Bahnstationen eingerichtet, die Platz für mehr als 1000 Schüler bieten. Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine und liegt nur rund 35 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und ist deshalb fast täglich russischen Luftangriffen ausgesetzt. Russland: Ukrainische Drohne über Gebiet Brjansk zerstört
Dienstag, 03. Oktober, 02.32 Uhr: Die russische Luftabwehr hat offiziellen Angaben zufolge in der Nacht zum Dienstag erneut eine ukrainische Drohne über der südwestlichen Grenzregion Brjansk abgewehrt. Der Flugkörper sei zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in seinem Telegram-Kanal mit. Es habe weder Schäden noch Opfer gegeben, berichtete der Gouverneur des Gebiets Brjansk, Alexander Bogomas, laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass ebenfalls auf Telegram.
Moskau hat in den vergangenen Wochen immer wieder von ähnlichen Drohnenangriffen berichtet und spricht dabei von ukrainischen Terroranschlägen. Die Angriffe stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den massenhaften Attacken Russlands in seinem über 19 Monate währenden Angriffskrieg gegen die Ukraine. Russland testet offenbar Atomraketen in der Arktis
20.47 Uhr: Russland könnte in der Arktis einen Atomtest vorbereiten. Flugdaten und Satellitenbilder von einer russischen Basis in der Arktis deuten daraufhin. Demnach stimmen die Bewegungen von Flugzeugen und Fahrzeugen rund um den Stützpunkt mit den Vorbereitungen überein, die 2017 und 2018 für Tests des als Burevestnik oder SSC-X-9 Skyfall bezeichneten Flugkörpers getroffen wurden, so eine Analyse der „New York Times“. Ob der Test bereits durchgeführt wurde oder kurz bevorsteht, sei unklar.
In den letzten zwei Wochen seien US-Überwachungsflugzeuge in dem Gebiet geortet und gewarnt worden, den nahen Luftraum zu meiden. Diese Warnung sei mehrmals verlängert worden und noch bis zum 6. Oktober in Kraft. Bei einem gescheiterten Test der Burevestnik waren 2019 nach Angaben von US-Behörden sieben Menschen gestorben, als die Rakete abstürzte und später bei einem Bergungsversuch explodierte. Zuvor hatte Russland eine ähnliche Warnung herausgegeben. Laut der Nuclear Threat Initiative hat Russland zwischen 2017 und 2019 13 bekannte Tests durchgeführt.
Laut einem Bericht der Nuclear Threat Initiative handelt es sich bei der Rakete um eine „Zweitschlagwaffe mit strategischer Reichweite“. Sie kann einen leistungsstarken nuklearen Sprengkopf tragen und hat das Potenzial, schädliche radioaktive Emissionen freizusetzen. Im Kriegsfall könnte sie laut Experten große städtische Gebiete und militärische Ziele zerstören.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die Burevestnik bei einer Rede 2018 gemeinsam mit fünf anderen strategischen Waffen vorgestellt. Damals behauptete er, dass die Waffen in der Lage seien, bestehende US-Abwehrsysteme zu überwältigen und auszumanövrieren. Russland erwartet zunehmende Kriegsmüdigkeit im Westen
14.20 Uhr: Russland setzt in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Kremlangaben auf eine zunehmende Ermüdung im Westen bei der Unterstützung des Landes. „Wir haben immer wieder schon früher gesagt, dass nach unseren Prognosen eine Müdigkeit bei diesem Konflikt eintreten wird, in verschiedenen Ländern die Ermüdung von diesem völlig absurden Sponsoring des Kiewer Regimes zunimmt, darunter auch in den USA“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
„Diese Ermüdung wird zu einer Zersplitterung der politischen Führungsschicht und zu einem Wachstum der Widersprüche führen“, sagte Peskow. Zugleich meinte der Kremlsprecher, dass die aktuellen Diskussionen um den Haushalt in den USA und ein Stopp frischer Finanzhilfen für die Ukraine nur vorübergehende Erscheinungen seien. „Natürlich wird Amerika seine Beteiligung an diesem Konflikt fortsetzen und da praktisch direkt reingezogen sein.“ Die USA sind mit Abstand die größten Unterstützer der Ukraine.
Nach dem Sieg des Linkspopulisten von Robert Fico bei der Parlamentswahl in der Slowakei wies Peskow zurück, dass damit nun ein prorussischer Politiker die Abstimmung gewonnen habe. Es werde inzwischen versucht, jeden Politiker, der sich für die Souveränität und Interessen seines Landes einsetze, als prorussisch abzustempeln. „Aber das ist absurd“, sagte Peskow.
Zugleich habe Russland ein Interesse daran, mehr erfahrene Politiker zu sehen, die die Lage „nüchtern“ bewerteten. Russland lobt in diesem Zusammenhang auch immer wieder Ungarn, das außerdem weiter Gas von der Energiegroßmacht bezieht. Baerbock fordert „Winterschutzschirm“ für die Ukraine
11.10 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat zum Auftakt des EU-Außenministertreffens in Kiew ihre Forderung nach einem „Winterschutzschirm“ für die Ukraine bekräftigt. Dazu gehöre der Ausbau der Luftverteidigung, die Lieferung von Strom-Generatoren und die Stärkung der Energieversorgung insgesamt.
„Wir haben im letzten Winter gesehen, in welcher brutalen Weise der russische Präsident diesen Krieg auch führt, indem er bewusst Elektrizitätswerke angreift“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag in Kiew. Wladimir Putin setze damit darauf, dass damit dann auch die Wasserversorgung bei Temperaturen von 20 Grad unter dem Gefrierpunkt einbreche. „Das müssen wir gemeinsam mit allem was wir haben so weit es geht verhindern.“ Deutschland hat die Ukraine bereits massiv mit Luftverteidigungssystemen wie Iris-T und Patriot unterstützt.
Baerbock bekräftigte auch das Versprechen der EU, die Ukraine zu einem noch unbestimmten Zeitpunkt in die Staatengemeinschaft mit ihren derzeit 27 Mitgliedern aufzunehmen. „Die Zukunft der Ukraine liegt in der Europäischen Union, in dieser Gemeinschaft der Freiheit. Und die wird sich bald erstrecken von Lissabon bis Luhansk.“ Die Ukraine ist seit Juni 2022 EU-Beitrittskandidat. Die Verhandlungen über eine Aufnahme können aber mehrere Jahre dauern und werden auch ergebnisoffen geführt, garantieren also keine Aufnahme.

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