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Israel dementiert Anordnung zu Evakuierung von Al-Shifa-Krankenhaus

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Seit Tagen läuft ein Einsatz der israelischen Armee im größten Krankenhaus des Gaza-Streifens. Nun gab es Verwirrung über Berichte, die Einrichtung solle schnell evakuiert werden. Laut einem Militärsprecher ist die Hamas „eindeutig“ in allen Krankenhäusern präsent. Mehr im Liveticker.
Das israelische Militär will einen Einsatz zur Evakuierung der größten Klinik im Gaza-Streifen nach eigenen Angaben ausweiten. Dies geschehe auf Wunsch des Direktors des Schifa-Krankenhauses in Gaza, teilte das Militär am Samstag mit. Die Armee betonte gleichzeitig, zu keinem Zeitpunkt die Evakuierung von Patienten oder medizinischem Personal angeordnet zu haben. Es gehe darum, weiteren Menschen, die in der Klinik Schutz gesucht hätten, zu ermöglichen, „dies über den sicheren Weg zu tun“. Augenzeugen im Gaza-Streifen bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass Menschen das Gelände der Klinik verließen.
Das Militär bot nach eigenen Angaben an, auch die Evakuierung von Patienten zu ermöglichen. Medizinisches Personal werde im Krankenhaus bleiben, um sich um Patienten zu kümmern, die die Klinik nicht verlassen könnten, hieß es weiter.
Zuvor hatten Reporter der französischen Nachrichtenagentur AFP und des arabischen Nachrichtenportals Al Jazeera berichtet, dass über einen Lautsprecher die Evakuierung der Einrichtung „binnen einer Stunde“ angeordnet worden sei. Krankenhausleiter Mohammed Abu Salmija sagte der AFP, er sei angewiesen worden, „die Evakuierung von Patienten, Verletzten, Vertriebenen und medizinischem Personal“ sicherzustellen. Die Menschen sollten demnach das Krankenhaus in Richtung der nahe gelegenen Küstenstraße verlassen.
Die israelische Armee durchsuchte am Samstag das Krankenhaus den vierten Tag infolge. Sie vermutet darunter eine Kommandozentrale der im Gaza-Streifen herrschenden radikalislamischen Hamas. UN-Angaben zufolge befinden sich derzeit rund 2300 Patienten, Verletzte und Vertriebene in dem Krankenhaus in Gaza-Stadt.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte gegenüber US-Medien am Freitag den Fund einer unterirdischen Hamas-Kommandozentrale in der größten Klinik des Gaza-Streifens verkündet. Die Armee habe im zweiten Untergeschoss des Al-Shifa-Krankenhauses eine Kommando- und Kontrollzentrale gefunden, sagte er dem Radiosender NPR. Terroristen seien vor der Ankunft der Soldaten aus der Klinik geflüchtet. Die Armee habe dort auch Waffen und Bomben entdeckt.
Die israelische Armee veröffentlichte auf dem Portal X einen Plan des Al-Shifa-Krankenhauses, um zu veranschaulichen, wie schwer es sei, die Hamas-Zellen ausfindig zu machen. Die Luftbildaufnahme des Klinik-Komplexes weist fünf Gebäude auf, unter denen sich offenbar Hamas-Kontroll- und Kommandozentren sowie weitere Räume der Terrororganisation befinden sollen.
Am 7. Oktober waren hunderte bewaffnete Hamas-Kämpfer aus dem Gaza-Streifen auf israelisches Gebiet vorgedrungen und hatten den schlimmsten Terrorangriff auf Israel in der Geschichte des Landes verübt. Israel kündigte daraufhin die Vernichtung der Hamas an und begann mit massiven Angriffen auf Hamas-Ziele im Gaza-Streifen.
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge „mehrere Terroristen“ in einem Flüchtlingslager in der Stadt Nablus im besetzten Westjordanland getötet. Ein Fluggerät habe bei dem Einsatz in Balata deren Versteck angegriffen, teilte das Militär mit. Palästinensischen Angaben zufolge wurden bei dem Drohnenangriff fünf Männer getötet. Die getöteten Palästinenser planten nach Darstellung der Armee Anschläge gegen israelische Zivilisten und militärische Ziele. Während der Razzia in dem Flüchtlingslager hätten Angreifer auf die Einsatzkräfte geschossen. Die Soldaten erwiderten Armeeangaben zufolge das Feuer.
Ein einflussreicher Politiker in Teheran hat vor einer iranischen Beteiligung im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas gewarnt. „Diejenigen im Iran, die in den Gaza-Krieg ziehen wollen, sollten wissen, dass das zionistische Regime (Israel) genau das will“, sagte Gholam-Hussein Hadad-Adel, ein Mitglied des sogenannten Schlichtungsrats, laut Tageszeitung „Etemad“.

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