Im Gazakrieg stellt sich Südafrika auf die Seite der Palästinenser und übt Druck auf Israel aus. Viele Afrikaner ziehen Vergleiche zur Kolonialzeit.
Stand: 26.11.2023, 15:01 Uhr
Von: Andreas Sieren
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Im Gazakrieg stellt sich die südafrikanische Regierung auf die Seite der Palästinenser und übt Druck auf Israel aus. Viele Afrikaner ziehen Vergleiche zur Kolonialzeit. Doch es gibt auch überraschende Unterstützung vom Kontinent für Israel. Südafrika legt nun einen Friedensplan vor.
Es hatte sich angedeutet: Am vorletzten Freitag war es soweit. Der israelische Botschafter in Südafrika, Eliav Belotserkovsky, wurde von der südafrikanischen Regierung in Pretoria einbestellt. Das Außenministerium monierte kritische Äußerungen des Botschafters über Südafrikas Pro-Palästina-Politik. In einer Stellungnahme heißt es: „Botschafter Belotserkovsky wird aufgefordert, sich im Einklang mit den Wiener Konventionen zu verhalten, die den Leitern diplomatischer Mission bestimmte Privilegien und Verantwortlichkeiten einräumen, darunter die Anerkennung der souveränen Entscheidungen des Gastlandes“. Außenministerin Naledi Pandor war empört: „Bei einigen Botschaftern in Südafrika scheint es eine seltene Praxis zu geben, dass sie einfach sagen, was sie wollen.“
Die pro-palästinensische Position von Südafrika sorgt international für Aufsehen. Das Land am Kap reiht sich damit in die Handvoll Staaten ein, die stärkeren diplomatischen Druck auf Israel ausüben als auf Palästina, darunter Staaten, von denen die internationale Gemeinschaft nichts anderes erwartet wie Iran, Russland oder die Türkei, aber auch Chile, Honduras, Belgien und Spanien.
In Afrika tendieren Staaten eher dazu, Verständnis für Palästina auszudrücken und setzen sich für eine Zweistaatenlösung ein. Viele afrikanische Länder, die in den 1960er Jahren die Entkolonialisierung erlebten, vergleichen ihre eigenen Erfahrungen mit denen des palästinensischen Volkes, das seit der Gründung Israels 1948 um seine Daseinsberechtigung kämpft.
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Deutschland — in German Südafrikas pro-palästinensische Position sorgt für Aufregung: Ministerin fordert Haftbefehl für Netanjahu