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CDU-Kandidat Herrgott gewinnt gegen AfD-Kandidat Thrum

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Christian Herrgott wird neuer Landrat im Saale-Orla-Kreis. Der CDU-Mann gewann in der Stichwahl gegen Uwe Thrum von der AfD. Beide Kandidaten lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
28. Januar 2024, 19:49 Uhr
Christian Herrgott wird neuer Landrat im Saale-Orla-Kreis. Der CDU-Mann gewann in der Stichwahl gegen Uwe Thrum von der AfD. Beide Kandidaten lieferten sich am Sonntagabend lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Inhalt des Artikels:
Der CDU-Landtagsabgeordente Christian Herrgott wird neuer Landrat im Saale-Orla-Kreis. Er erhielt am Sonntag in der Stichwahl 52,4 Prozent der Stimmen. Uwe Thrum von der AfD lag mit 47,6 Prozent der Stimmen knapp dahinter. Der Landtagsabgeordnete war mit deutlichem Vorsprung in die Stichwahl gegangen und hatte auf das bundesweite zweite AfD-Landratsamt nach Robert Sesselmann in Sonneberg gehofft. Der 39-jährige Herrgott ist Generalsekretär der Thüringer CDU und sitzt seit 2014 im Landtag. Sein erster Arbeitstag als Landrat ist am 9. Februar vorgesehen.
Gewählt wurde mit einer Stichwahl, weil keiner der vier Kandidaten im ersten Wahlgang vor zwei Wochen mehr als 50 Prozent der Wählerstimmen erreicht hatte. Nach dem ersten Wahlgang hatten die anderen Kandidaten von Die Linke und SPD aufgerufen, die Stimme in der Stichwahl für die CDU abzugeben. Die Wahlbeteiligung war mit 68 Prozent etwas höher als im ersten Wahlgang vor zwei Wochen. Insgesamt waren im Saale-Orla-Kreis mehr als 66.000 Menschen wahlberechtigt. Der bisherige Amtsinhaber Thomas Fügmann (CDU) durfte aus Altersgründen nicht mehr antreten. Er war zwölf Jahre lang Landrat im Saale-Orla-Kreis.
Der Auszählungsverlauf brachte anfangs ein äußerst knappes Kopf-an-Kopf-Rennen mit wechselnder Führung: Zunächst lag nach den allerersten Zahl Herrgott vorne, ab 18:09 dann Thrum. Um 18:23 ergab die Auszählung bis dahin 50:50-Prozent mit noch einigen Stimmen Vorsprung für Thrum. Ab 18:26 lag Herrgott vorne und gab die Führung nicht mehr ab. Mit Auzählungsstand 18:49 hatte er dann erstmals mehr als 1.000 Stimmen Vorsprung.
So reagieren die Kandidaten und Parteien
Wahlsieger Herrgott bezeichnete die Wahlentscheidung als einen guten Start für Thüringen in das Wahljahr 2024. Die Wahlentscheidung sei von vielen bundespolitischen Themen überlagert gewesen. Der Saale-Orla-Kreis stehe vor wichtigen kommunalpolitischen Entscheidungen. Zudem liege vor ihm persönlich die große Aufgabe, die Menschen in dem Landkreis wieder zusammenzuführen.
AfD-Landeschef Björn Höcke machte die bundesweite Entwicklungen für die Niederlage bei der Landratswahl verantwortlich. Der Erfolg von Thrum in der ersten Wahlrunde habe die Aufmerksamkeit des ganzen Landes auf den Kreis gelegt, schrieb Höcke auf der Plattform X. « Und die gegnerischen Kräfte des ganzen Landes brauchte es, um in der Stichwahl das Blatt nochmal zu wenden. »
Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) zeigte sich erleichtert über den Ausgang der Wahl. « Herzlichen Glückwunsch an Christian Herrgott zur gewonnenen Landratswahl im Saale-Orla-Kreis », erklärte er. « Auf gute Zusammenarbeit und viel Kraft für die neue Aufgabe. »
CDU-Fraktions- und Landeschef Mario Voigt dankte den Wählern « für dieses starke Votum » und sprach von einem « guten und wichtigen Tag » für den Freistaat. « Gemeinsam im Bündnis mit den Bürgern haben wir die Kraft, die angebliche Alternative von Höcke zu schlagen », erklärte er.
SPD-Landeschef und Innenminister Maier erklärte, der Ausgang der Stichwahl sei « ein ganz wichtiger Erfolg ». « Die demokratischen Kräfte haben auch im ländlichen Thüringen die Oberhand behalten. »
Aus Sicht der Thüringer Linke-Landeschefin Ulrike Grosse-Röthig ist die Niederlage der AfD auch auf das Engagement der Zivilgesellschaft zurückzuführen. Zum Ausgang dieser Wahl habe maßgeblich das Engagement der Zivilgesellschaft, wie des Bündnisses « Dorfliebe für alle », beigetragen. Damit zeige sich im Saale-Orla-Kreis wie schon nach der Oberbürgermeisterwahl in Nordhausen, dass es einen Unterschied mache, wenn die Zivilgesellschaft sich entschieden in einen Kommunalwahlkampf einmische.

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