Dem ältesten US-Präsidenten aller Zeiten fehlt es in seiner Wiederwahlkampagne an Schwung.
Dem ältesten US-Präsidenten aller Zeiten fehlt es in seiner Wiederwahlkampagne an Schwung. Könnte ihn einer der einflussreichsten Popstars des Landes retten in dem erwarteten Duell gegen Trump?
Taylor Swift ist in den USA eine Art Lichtgestalt. Die 34 Jahre alte Sängerin bewegt nicht nur Musik-Charts, Preisverleihungen, die Entertainment-Szene und neuerdings die Football-Welt, sondern auch die Wirtschaft des Landes – und nun selbst den Präsidentschaftswahlkampf. Aufgeregte Debatten drehen sich darum, ob der Popstar erneut den Demokraten Joe Biden unterstützen könnte, wie schon 2020. Und mit welcher Wirkung.
Der 81-Jährige, der bei der Präsidentenwahl Anfang November für eine zweite Amtszeit antreten will, könnte einen Schub durch etwas Pop und Glamour mehr als gebrauchen. Der Enthusiasmus für einen Kandidaten im weit fortgeschrittenen Seniorenalter hält sich selbst in seiner eigenen Partei in Grenzen. Bidens Beliebtheitswerte sind mies. Und gerade bei Jüngeren hat der Amtsinhaber zuletzt einiges an Unterstützung eingebüßt. Könnte Taylor Swift mit ihren Abermillionen jüngeren Fans seine Rettung sein?
Die 34-Jährige produziert einen Hit nach dem anderen. Bei Preisverleihungen bricht sie regelmäßig Rekorde – am Sonntagabend gewann sie für ihre Platte « Midnights » ihren vierten Grammy. Swift hat bei ihren Fans einen enormen Einfluss und auf der Plattform Instagram rund 279 Millionen Follower (Biden hat dort weniger als 20 Millionen). Auf der « Forbes »-Liste der weltweit einflussreichsten Frauen landete Swift jüngst auf Rang fünf. 2023 kürte das Magazin « Time » sie zur Person des Jahres.
Diese Person ist nicht nur Künstlerin, sondern auch Geschäftsfrau: Swifts Privatvermögen wird auf über eine Milliarde US-Dollar geschätzt. Ihre Konzerte hatten solch eine wirtschaftliche Bedeutung für die Veranstaltungsorte, dass etwa die Notenbank von Philadelphia Taylor Swift in einem Konjunkturbericht erwähnte.
Als die Website des Anbieters Ticketmaster infolge der Nachfrage für ihre Welttournee zusammenbrach, führte das im US-Kongress zu Fragen nach monopolistischer Kontrolle. Und weil bei einem ihrer Auftritte in Seattle der Boden unverhältnismäßig stark wackelte, zogen Seismologen den Vergleich zu einem Mini-Erdbeben. Der Einfluss von Taylor Swift ist so bedeutsam, dass die Zeitung « USA Today » jüngst einen Reporter anstellte, der sich ausschließlich mit der Sängerin beschäftigt.