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„Rezept für Chaos in der Nato“: Ex-Mitarbeiter warnt vor zweiter Amtszeit von Trump

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Narzisst, Chauvinist, Nationalist – Donald Trump bietet Platz für viele Etiketten. Jetzt kartet ein Ex-Mitarbeiter nach: Sein Comeback bedeute Chaos.
Stand: 02.03.2024, 21:34 Uhr
Von: Karsten Hinzmann
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Narzisst, Chauvinist, Nationalist – Donald Trump bietet Platz für viele Etiketten. Jetzt prophezeit ein Ex-Mitarbeiter: Sein Comeback bedeute Chaos.
Washington, D.C. – Ein Präsident eines Nato-Landes soll ihn das gefragt haben, erzählt er: „Nun, Sir, wenn wir nicht zahlen und von Russland angegriffen werden, werden Sie uns dann beschützen?‘“ Trump erzählt, dass er geantwortet habe, in diesem Fall werde er das Land nicht beschützen und die Russen sogar ermutigen, mit dem Nato-Land zu tun, „was immer sie wollen“. Diese Anekdote gab Donald Trump zum Besten während einer Wahlkampf-Veranstaltung in South Carolina. Der Bruch mit Europa und der Nato bildet den Nukleus von Donald Trumps erneutem Angriff auf die Macht im Weißen Haus. Jetzt äußert sich Trumps ehemaliger Sicherheitsberater John Bolton in der Süddeutschen Zeitung dahingehend, wenn Trump noch mal regiere, regiere das Chaos.
Bolton ist selbst nationalkonservativer Republikaner und mahnt die Nato-Länder dringend Geld in die Hand zu nehmen für ihre eigene Verteidigung, denn die Verlässlichkeit Trumps sei so wackelig wie die Nato-Beistandsverpflichtung schwammig ist. Den Artikel 5 deutet Claudia Major als Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) als wenig belastbar: In dem Vertrag sei nicht ausdrücklich festgeschrieben, dass unter der Beistandspflicht auch militärischer Beistand zu verstehen sei. Die vage Formulierung des Artikels beinhalte alles „vom Mitleidstelegramm bis zur Panzerdivision“, wie sie in der tagesschau sagte. Eine Verpflichtung, militärisch zu intervenieren, gebe es darin nicht.
„Der Rückzug der Vereinigten Staaten von all jenen Positionen, die wir halten, ist kein Pluspunkt – weder für unser Land, noch für die Sicherheit des Westens in seiner Gesamtheit“, sagte Bolton in einem Interview der Welt am Sonntag vor dem Wahlkampf 2020, in dem Trump seinem Konkurrenten Joe Biden unterlegen war. Damals hatte Trump den Abzug von fast 12.000 amerikanischen Truppen aus Deutschland befohlen. Der Abzug sei „ein Zeichen – und kein gutes – dafür, was uns bevorsteht, sollte Trump wiedergewählt werden“, äußerte Bolton damals. In vielerlei Hinsicht ähnele Trump mit seinem Schritt allerdings auch dessen Vorgänger Barack Obama. Dieser habe „sich auch nicht so sehr um den Rest der Welt gekümmert“, wie Bolton sagte. Europa erlebt somit ein Déjà-vu.
Im Dezember 2023 verabschiedete der US-Kongress ein Gesetz, das den US-Präsidenten daran hindert, ohne die Zustimmung des Kongresses aus der Nato auszutreten – was der Rechtsaußen Bolton für Unfug hält.

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