Bayern will „Wasserstoffland Nummer eins“ werden, bekommt dafür aber kaum Bundes-Förderung. Liegt das an einer Anti-Bayern-Agenda der Grünen?
Stand: 21.07.2024, 06:58 Uhr
Von: Andreas Schmid
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Bayern will „Wasserstoffland Nummer eins“ werden, bekommt dafür aber kaum Bundesförderung. Das liegt aber nicht an einer Anti-Bayern-Agenda der Grünen, wie Markus Söder suggeriert.
Markus Söder sieht Bayern bei der Wasserstoffförderung unfair behandelt. „Wieder benachteiligt die Ampel Bayern“, schrieb der bayerische Ministerpräsident diese Woche in den sozialen Medien. „Das ist unfair und eine massive Ausgrenzung Bayerns.“ Was war passiert? Und ist die Söder’sche Kritik berechtigt?
Im Kern geht es dem CSU-Chef um die Fördermittel für Wasserstoffprojekte, die Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) jüngst vorgestellt hat. Sie sollen dabei helfen, die deutsche Wirtschaft klimaneutral umzubauen. Insgesamt 4,6 Milliarden Euro Fördermittel stehen zu Buche. 70 Prozent davon übernimmt der Bund, 30 Prozent die Länder. Die Fördersumme verteilt sich auf 23 Wasserstoff-Infrastrukturprojekte, von denen tatsächlich nur eines in Bayern liegt: 72,5 Millionen Euro gingen nach Erlangen.
Die meisten der geförderten Projekte, nämlich elf, liegen in Niedersachsen. Söder stört das. „Die Ampel und dabei vor allem die Grünen sind Bayern-unfreundlich und wollen den Wohlstand in Deutschland massiv von Süd nach Nord verteilen“, schrieb der Ministerpräsident. „Das werden wir ab nächstem Jahr stoppen.“ Dass andernorts mehr gefördert wird, liegt aber weniger an einer vermeintlichen Anti-Bayern-Agenda in Berlin.
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Deutschland — in German „Grüne sind Bayern-unfreundlich“: Söder von Habecks Wasserstoffförderung benachteiligt?