Nach dem Angriff auf die Ukraine sucht Russland den Schulterschluss mit China.
Washington – Die Nato rüstet sich im 75. Jahr ihres Bestehens für düstere Zeiten. Ein neuer Kalter Krieg mit Russland, eine Eskalation der Spannungen mit China? Auf ihrem Jubiläumsgipfel treffen die 32 Alliierten in Washington nun Vorsorge. Mit neuen politischen und militärischen Verpflichtungen demonstriert das Bündnis Solidarität mit der Ukraine. Mit Blick auf die Aggression Russland gegen den Nachbar verstärkt die Nato ihre Abschreckung in Europa.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird heute am dritten und letzten Gipfeltag mit Staats- und Regierungschef zusammenkommen – ebenso wie Vertreter aus Indopazifik-Staaten, die sich wie die Nato wegen des Kurses von China Sorgen machen.
Basis für die Gespräche ist das, was bereits am Mittwoch beschlossen wurde. Ein Überblick:
Die Nato koordiniert künftig von Wiesbaden aus Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten für die ukrainischen Streitkräfte. Die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten beschlossen beim Gipfel den Start des Einsatzes. Er soll am Freitag beginnen und dann nach und nach bislang von den USA wahrgenommene Aufgaben übernehmen.
Für das neue Nato-Kommando sollen insgesamt rund 700 Mitarbeitende im Einsatz sein, Deutschland will davon bis zu 40 Mitarbeiter stellen, darunter auch einen Zwei-Sterne-General als stellvertretenden Kommandeur.
Das Nato-Projekt gilt auch als Vorkehrung für den Fall einer möglichen Rückkehr von Donald Trump ins US-Präsidentenamt ab Januar 2025. Äußerungen des Republikaners hatten in der Vergangenheit Zweifel daran geweckt, ob die USA die Ukraine unter seiner Führung weiter so wie bisher im Abwehrkrieg gegen Russland unterstützen werden.