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Millionen Tonnen Abfall: Platz auf deutschen Mülldeponien wird knapp

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Alljährlich landen in Deutschland an die 65 Millionen Tonnen Abfälle auf Mülldeponien. Doch deren Zahl und Kapazitäten sinken. Vor allem die Baubranche fürchtet einen drohenden Abfallnotstand.
© Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa
Alljährlich landen in Deutschland an die 65 Millionen Tonnen Abfälle auf Mülldeponien. Doch deren Zahl und Kapazitäten sinken. Vor allem die Baubranche fürchtet einen drohenden Abfallnotstand.
Heute, 06:02 Uhr
Deutschlands Kapazitäten für die Müllablagerung werden allmählich knapp. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts werden von den 2022 noch in Betrieb befindlichen 1001 Deponien bis 2032 insgesamt 547 das Ende ihrer vorgesehenen Betriebsdauer erreichen, also mehr als die Hälfte. Die verbleibende Deponiekapazität würde demnach um ein knappes Drittel auf knapp 300 Millionen Kubikmeter zurückgehen, sofern nicht bestehende Deponien vergrößert oder neue gebaut werden. Einen drohenden Entsorgungsnotstand fürchtet vor allem die Baubranche, die mehr als die Hälfte der in Deutschland anfallenden Abfälle produziert.
Vermehrt werden die Sorgen durch die seit einem Jahr geltende Ersatzbaustoffverordnung, in der Branche als „EBV“ geläufig. Diese hat eigentlich die Aufarbeitung und Wiederverwendung von Bauschutt und Bodenaushub zum Ziel. Doch die mit neuen Bodenschutzvorschriften kombinierten Regeln haben möglicherweise das Gegenteil der politischen Absicht bewirkt.
Darauf deutet eine Umfrage von vier Bau- und Recyclingverbänden unter ihren Mitgliedsunternehmen: Nur 5 Prozent der befragten 156 Firmen sagten, dass seither mehr Bauschutt und Bodenaushub recycelt werde, 52 Prozent sahen keine Veränderung – und 42 Prozent der Betriebe erklärten, dass weniger für die Wiederverwendung aufgearbeitet werde als zuvor. „Somit bleibt mangels Verwertungsmöglichkeiten, zum Beispiel im Straßen- und Tiefbau, oftmals nur die Deponierung“, sagt Andreas Pocha, Geschäftsführer des Deutschen Abbruchverbands.
Gesunken ist demnach auch die Nachfrage nach Recyclingmaterial, da viele Bauherren – Behörden inklusive – Primärbaustoffe bevorzugen. „Länder und Kommunen müssen Farbe bekennen und sich zum Bauen mit Recyclingmaterial verpflichten“, sagt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands der Deutschen Baugewerbes (ZDB), der mittelständische Baufirmen vertritt.

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