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US-Wahl 2024: Kamala Harris will versöhnen statt spalten – doch reicht das?

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Versöhnlich, vage, vorsichtig: Kamala Harris gibt seltsam nichtssagende Auskünfte. Sie erinnert an eine deutsche Konsenspolitikerin.
San Francisco. Versöhnlich, vage, vorsichtig: Kamala Harris gibt seltsam nichtssagende Auskünfte. Sie erinnert an eine deutsche Konsenspolitikerin.
Ihrem Vize Tim Walz gab sie einen guten Rat: „Etwas vorsichtiger zu sein, wie er Dinge sagt.“ Darin kennt sich Kamala Harris aus. Die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten geht selten aus der Deckung.
In der beliebten TV-Sendung „60 Minutes” von CBS wich sie fast allen innenpolitischen Fragen aus. Dieser Methode blieb sie in der Interview-Offensive der vergangenen Tage treu. Harris bleibt in der Sache oft im Ungefähren und ist im Still überwiegend versöhnlich, auch um die Gunst von Republikanern bemüht. Europäern, vor allem Deutschen, wird ihr Politikstil vertraut vorkommen: Sie ist konsensorientiert.
In vielen Fragen hat sie im Laufe der Jahre ihre Positionen gewechselt, wie ein Chamäleon, das seine Farbe jeweils dem Umfeld anpasst. „Ich habe den Leuten zugehört und nach möglichen Gemeinsamkeiten gesucht“, verteidigt sie sich. „Ich glaube an Konsensbildung.“ Das hohe Lied auf den Kompromiss erinnert an das Amtsverständnis der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Kamala Harris will versöhnen statt spalten. Sie glaubt, dass eine Mehrheit der Amerikaner sich genau danach sehnt. Sie ist nicht nur formal, sondern tatsächlich der Gegenentwurf zum lauten und unlauten Donald Trump.
Der Moderator der Sendung, Bill Whitaker, ließ wie zum Beweis die ehemalige republikanische Abgeordnete Liz Cheney zu Wort kommen.

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