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Israel und Gaza: News und Entwicklungen im Nahostkonflikt

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Die wichtigsten Neuigkeiten zum Nahostkonflikt im Überblick.
Die wichtigsten Neuigkeiten zum Nahostkonflikt im Überblick.Das Wichtigste in Kürze:
Zu den aktuellen Berichten und Analysen über den Krieg in NahostLive-TickerSonntag, 17. 11.
Unbekannte haben nach Angaben der israelischen Polizei zwei Leuchtraketen in der Nähe des Privathauses von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu abgefeuert. Sie seien auf dem Gelände des Hauses in Caesarea gelandet, teilten die Polizei und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit. Der Ministerpräsident und seine Familie seien nicht zu Hause gewesen. Es sei kein Schaden entstanden. Der «schwerwiegende Vorfall» werde untersucht, hiess es. Viele Politiker zeigten sich entsetzt, unter ihnen Oppositionsführer Jair Lapid und Präsident Izchak Herzog. Letzterer verurteilte den «gefährlichen Vorfall» aufs Schärfste. Er warnte vor einer Zunahme von Gewalt im öffentlichen Raum.
Der Hintergrund des Vorfalls war zunächst unklar, auch ob es einen Zusammenhang mit den Demonstrationen für ein Geisel-Abkommen gibt, die am Abend wieder landesweit stattfanden. Laut Medienberichten gab es in Caesarea keine Kundgebung. Viele werfen Netanyahu vor, bislang keine persönliche Verantwortung für das politische und militärische Versagen beim Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 übernommen zu haben. Gegen ihn läuft zudem seit längerem ein Korruptionsprozess. Kritiker werfen ihm auch vor, die Kriege in die Länge zu ziehen, um im Amt bleiben zu können.Samstag, 16. 11.
Mehrere hundert Personen haben in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv erneut für die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln protestiert. Ihr Sohn trage immer noch die Narben seiner Tortur, sagte die Mutter eines von der Hamas entführten Jungen, der im Rahmen eines Abkommens Ende November 2023 freikam, auf einer Kundgebung im Zentrum der Stadt. Der damals Zwölfjährige habe noch heute Angst davor zu schlafen und leide an Haarausfall.
«Eine mörderische Regierung lässt die Geiseln im Stich» skandierten Menschen auf einer weiteren Kundgebung in Tel Aviv. Sie warfen Ministerpräsident Benjamin Netanyahu vor, die Geiseln zu opfern. Angehörige der Geiseln beschuldigen den Regierungschef seit langem, einen Deal mit der Hamas zu sabotieren und sich den Forderungen seiner ultrareligiösen und rechtsextremen Koalitionspartner zu beugen. Diese sind gegen Zugeständnisse an die Islamistenorganisation. Netanyahu ist auf die Partner für sein politisches Überleben angewiesen.Mehrere hundert Personen demonstrieren auf den Strassen von Tel Aviv.
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es nach palästinensischen Angaben erneut viele Tote gegeben. Im Flüchtlingsviertel Al-Shati im Norden des Küstengebiets sei ein ehemaliges Schulgebäude Ziel eines Angriffs gewesen, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz mit. Demnach wurden dabei zehn Personen getötet und 20 weitere verletzt. Unter den Todesopfern sollen auch Frauen und Minderjährige sein. In dem Gebäude seien Vertriebene untergekommen, hiess es.
Anwohner sagten der Deutschen Presse-Agentur, Israels Militär habe das Gebäude mit zwei Raketen angegriffen. Retter suchten in den Trümmern noch nach Überlebenden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.
Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee sagte auf Anfrage, den Berichten nachzugehen.
Israelische Soldaten und Kämpfer der proiranischen Terrororganisation Hizbullah liefern sich im Süden Libanons laut Berichten schwere Gefechte. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte zudem mit, bei gezielten Angriffen Israels seien zwei Sanitäter getötet worden. Vier Rettungskräfte seien verwundet, zwei als vermisst gemeldet worden.
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA rückte Israels Militär über den Ort Sahaira rund acht Kilometer von der Demarkationslinie entfernt weiter nach Libanon vor, wo es heftigen Beschuss gab.
Eine nicht explodierte Artilleriegranate ist auf einem Stützpunkt der Uno-Friedensmission im Libanon (Unifil) eingeschlagen. Das 155-Millimeter-Geschoss sei von italienischen Sprengstoffexperten kontrolliert zur Explosion gebracht worden, hiess es in einer Unifil-Mitteilung. Verletzt wurde niemand. Die Blauhelme seien wegen der andauernden Gefechte zwischen der proiranischen Hizbullah-Miliz und den israelischen Streitkräften in Schutzräumen gewesen. Von wem die Granate abgeschossen worden war, blieb zunächst unklar.
«Wir erinnern alle Akteure an ihre Pflichten, die Sicherheit von Personal und Einrichtungen der Uno zu gewährleisten. Absichtliche Angriffe auf Friedenstruppen sind ein schwerer Verstoss gegen das humanitäre Völkerrecht und der Uno-Sicherheitsratsresolution 1701», hiess es in der Mitteilung weiter. Italiens Aussenminister Antonio Tajani forderte den neuen israelischen Aussenminister Gideon Saar auf, für die Sicherheit der Blauhelme zu sorgen. Saar habe eine unverzügliche Untersuchung zugesichert, teilte die Regierung in Rom mit.Freitag, 15. 11.
Damaskus ist nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana erneut von Israel angegriffen worden. Demnach wurde das Viertel Mazzeh im Westen der syrischen Hauptstadt getroffen. Laut der in Grossbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte war das Ziel eine Kaserne der syrischen Armee. Erst am Donnerstag waren nach Angaben von Aktivisten bei einem israelischen Angriff in Damaskus 23 Personen getötet worden.
Trotz der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen hat sich Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir gegen mehr Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung ausgesprochen. «Solange wir Geiseln im Gazastreifen haben, dürfen wir keine Zugeständnisse an den Gazastreifen machen, nicht einmal an die Zivilbevölkerung», sagte er dem Nachrichtenportal «Aruz Schewa». Er habe im Kabinett als einziger gegen eine von den USA geforderte Ausweitung der Hilfen gestimmt.
Die Uno und Hilfsorganisationen warnen vor einer akuten Hungersnot in dem umkämpften Gebiet. Die amerikanische Regierung hatte Israel im Oktober eine Frist von 30 Tagen gesetzt, um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen besser zu versorgen, und damit blockiert, die amerikanische Militärhilfe einzustellen. Bei Ablauf der Frist Anfang der Woche räumten die USA ein, Israel habe einige Schritte für mehr Hilfe unternommen, aber mehr sei notwendig.Israels Polizeiminister Itamar Ben-Gvir ist gegen eine Ausweitung der humanitären Hilfe im Gazastreifen.
Der hochrangige iranische Berater Ali Larijani hat bei einem Besuch in der libanesischen Hauptstadt Beirut der Regierung und dem proiranischen Hizbullah Irans volle Unterstützung zugesichert.

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