Israels Regierungschef Netanjahu hat mitten im Krieg seinen unbequemen Verteidigungsministers Galant entlassen. Ein Sturm der Entrüstung bricht los. Und der wichtigste Verbündete lobt den Geschassten.
Stand: 05.11.2024, 23:36 Uhr
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Israels Regierungschef Netanjahu hat mitten im Krieg seinen unbequemen Verteidigungsministers Galant entlassen. Ein Sturm der Entrüstung bricht los. Und der wichtigste Verbündete lobt den Geschassten.
Tel Aviv – Mit einem riskanten Schachzug hat sich Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu seines widerspenstigen Verteidigungsministers Joav Galant entledigt und damit einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Politische Beobachter, die Opposition und Tausende Demonstranten reagierten mit Entsetzen. Diese Entlassung mitten in einem Mehrfrontenkrieg, den Netanjahu immer wieder als Kampf um seine Existenz beschreibt, und kurz vor einem erwarteten weiteren Großangriff des Irans sei „rücksichtslos, spaltend und gefährlich für Israel“, lautete der vernichtende Kommentar der Zeitung „Times of Israel“.
Dass die Entlassung während der laufenden Präsidentenwahl in den USA kam, sei kein Zufall, schrieb der US-Bürochef der Zeitung Jacob Magid auf der Plattform X. Das zeige, dass Netanjahu einem Rüffel aus Washington aus dem Weg gehen wollte, schrieb Magid unter Berufung auf einen Vertrauten von US-Präsident Joe Biden. Der wichtigste Verbündete Israels sei von dem Schritt völlig überrumpelt worden.
Die Kritik an Netanjahu ist verheerend. Die US-Regierung lobte in einer ersten Reaktion den Entlassenen in höchsten Tönen. Der Nationale Sicherheitsrat des Weißen Hauses erklärte laut „Washington Post“, Galant sei ein wichtiger Partner gewesen „in allen Angelegenheiten, die die Verteidigung Israels betreffen“. Man werde aber auch „weiterhin mit dem nächsten israelischen Verteidigungsminister zusammenarbeiten“, dem bisherigen israelischen Außenminister Israel Katz.