Er ist der Mann der Stunde in der SPD: Die Rufe nach Boris Pistorius als Kanzlerkandidat reißen nicht ab. Aber: Kann der Verteidigungsminister überhaupt Kanzler?
Stand: 21.11.2024, 05:44 Uhr
Von: Leonie Hudelmaier
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Er ist der Mann der Stunde in der SPD: Die Rufe nach Boris Pistorius als Kanzlerkandidat reißen nicht ab. Aber: Kann der Verteidigungsminister überhaupt Kanzler?
Der entscheidende Anruf kommt am Montagmorgen gegen 11.30 Uhr. Der niedersächsische Minister für Inneres und Sport führt gerade die neue Leiterin der Hubschrauberstaffel der Polizei ein. Alltagsgeschäft für einen Landespolitiker. Als Boris Pistorius zurückruft, ist nur wenige Minuten später seine landespolitische Karriere beendet – vom Kanzler höchstpersönlich.
Olaf Scholz (SPD) bittet seinen niedersächsischen Parteikollegen das Amt des Bundesverteidigungsministers zu übernehmen. Der Posten ist gerade freigeworden, nachdem Christine Lambrecht (SPD) wegen mehrerer Fauxpas ihren Rücktritt erklärt hatte. Pistorius zögert nicht. „Ich kann doch in der Situation nicht sagen: ‚Olaf, tu mir mal einen Gefallen, ich brauch mal eine Woche Bedenkzeit‘“, sagt er später in einem „SZ“-Interview.
Der frischgebackene Verteidigungsminister hat weder Bedenk- noch Einarbeitungszeit. Er schläft wenig, liest viel. Drei Tage später wird Pistorius vereidigt, eine Stunde danach empfängt er den US-Amtskollegen Lloyd Austin. Am nächsten Tag reist er zum US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein.
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Deutschland — in German Verteidigungsminister Boris Pistorius: Polit-Liebling auf dem Weg zum Kanzlerkandidaten?