Seit Jahren stand eine VW-Fabrik in Ürümqi wegen möglicher Menschenrechtsverstöße in der Kritik. VW hätte sich schon früher gern von dem Werk getrennt – jetzt gelang es.
Es ist das wohl kleinste Werk des Volkswagen-Konzerns und doch das umstrittenste: In Ürümqi im Nordwesten Chinas ließ VW in den vergangenen Jahren Neuwagen zur Auslieferung vorbereiten. Damit ist nun Schluss. Der Autokonzern hat das Werk verkauft, das VW in einem Joint Venture mit dem chinesischen Staatskonzern SAIC betreibt. « Aus wirtschaftlichen Gründen ist der Standort im Zuge der strategischen Neuausrichtung durch das Joint Venture veräußert worden », hieß es am Mittwoch.
Etwa 170 Mitarbeiter bereiteten in Ürümqi bis zuletzt anderswo gefertigte VW-Fahrzeuge auf, bevor sie schließlich in der Region an Kundinnen und Kunden gingen. Schon zur Gründung der Dependance im Jahr 2013 wurde Kritik laut. Ürümqi liegt in der chinesischen Provinz Xinjiang. Seit Jahren gibt es Berichte über Menschenrechtsverletzungen an den dort lebenden Uiguren.