US-Präsident Joe Biden sieht den Sturz des syrischen Diktators Bashar al-Assad als Gelegenheit und als Risiko zugleich. Um ein Wiedererstarken der Terrormiliz IS zu verhindern, ordnete er Luftschläge an.
Es hatte einen Grund, dass Joe Biden bis Sonntagmittag wartete, um sich zum Sturz Assads und der Zukunft Syriens zu äußern. Als der amerikanische Präsident sich vom Weißen Haus aus an die Öffentlichkeit wandte, teilte er mit, dass die amerikanischen Streitkräfte Luftschläge in Syrien ausgeführt hätten, um die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) davon abzuhalten, sich in der Region wieder zu behaupten.
Biden sagte, erst in den vergangenen Stunden hätten seine Streitkräfte Präzisionsangriffe auf IS-Ziele in Syrien durchgeführt. „Wir werden wachsam bleiben“, versicherte der scheidende Präsident. Das gelte auch mit Blick auf die Rebellengruppen, die Assad gestürzt hätten. Diese hätten zum Teil „ihre eigene düstere Geschichte, was Terrorismus und Menschenrechtsverletzungen anbelangt“.
Auch sagte der Präsident, dass die dort stationierten amerikanischen Soldaten bis auf Weiteres im Land blieben. Washington werde nicht zulassen, dass der IS das Machtvakuum nach dem Sturz des Regimes in Damaskus nutzt, um den eigenen Einfluss wieder auszubauen. Die Vereinigten Staaten haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums 900 Soldaten im Osten und Südosten des Landes stationiert – zum Kampf gegen die Terrormiliz IS in der Region.
Die militärische Operation am Sonntag galt lediglich den IS-Stellungen. Centcom, das Regionalkommando der Streitkräfte im Nahen Osten, teilte auf der Plattform X mit, es seien Dutzende Luftangriffe auf IS-Ziele im zentralen Syrien geflogen worden. Die Angriffe hätten auf IS-Anführer und Funktionäre sowie deren Camps gezielt.